Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Ehre

"Ehre ist entweder ein besonderer Vorzug, durch den jemand über andere erhoben wird, oder sie ist nur das Freisein von Schande. Indem sie als etwas Verdientes aufgefaßt wird, erhält sie moralische Bedeutung" Paul,WB.5 147
I im Angelsächsischen: Ehrenvorrecht, Privileg, kirchliche Pfründe, Grundbesitz, Vermögensstand, Besitzerstellung, Habe samt Vorrecht
  • -- Ehrengeschenk
II in althochdeutschen Glossen
  • 1 Ehre Gottes oder der Heiligen, Herrlichkeit
    • -- konkret: die gottes er Sterbesakramente
    • -- Ansehen vor Gott, im Himmel
  • 2 Ansehen, Ruhm, insbesondere Stand und das damit verbundene Ansehen
    • -- Ehre bewahren gegen jemand: Fehde anfangen
    • -- standesgemäß
    • -- Ehrenrechte
    • -- in der Schule
    • -- Amt, Amtsehre
    • -- konkret: Ehrenzeichen
  • 3 die daraus erwachsende Verpflichtung
    • a (Ehren)-Pflicht, Standespflicht
    • b Amtspflicht
    • c Ehrenwort
  • 4 Ehrerbietung, Ehrung, auch Abgabe; Dienst
  • 5
    • a Recht, Privileg
    • b Nutzung
  • 6 Nutzen, Wohlfahrt
  • 7 Ehrenhaftigkeit
  • 8 guter Ruf
  • 9 insbesondere weibliche Ehre
    • a Jungfräulichkeit, Keuschheit
      • -- guter Ruf
    • b weibliche Zucht, Schamgefühl
      • -- in der Beteuerungsformel
      • -- konkret: Badhemd
    • c Gattenehre
    • d Ehe, Hochzeit
  • 10 auf Sachen bezogen: guter Zustand
  • 11 in Zusammenstellungen
    • a Ehre und Leben
    • b Ehre und Eid
    • c Ehre und Gut
    • d Ehre und Recht
  • 12 im Wechselrecht