Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Gemerk

Gemerk

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Zeichen
I Handelszeichen, Hausmarke
  • 60 pipen olyes van manygherleyghe ghemerke, unde nach den ghemerken moghit ir sey laszen volghen den luten
    1377 HansUB. IV 249
  • eyne thonne mit werke, die ist gemerket mit dissem gemerke O= by unsirm gemerke 
    1402/04 DOrdHandelsrechn. 262
  • do ist inne 8 thusundt kleszemys, die ist gemerket mit eyme stryche by unsirm gemerke 
    1404 DOrdHandelsrechn. 260
  • sal eyn geswornir czechir meyster adir me czu iczlichim seynem gemerke geen und eyn iczlich werk beschauwin
    1412 KrakauZftO. 100
  • welche weyne und farnde habe ich nach sulcher vorpfandunge und vorschreybunge under mein gemercke und in meyne gewere bracht habe
    1477 MagdebStArch.
  • gut ... in vass adder in ballenn, das under seinem gemercke vorfuret wirt
    1505 MagdebStArch.
  • soll eine jede statt oder flecken, allda kantengiesser wohnen, denselbigen ein besonders zeichen oder gemerk verordnen
    1599 OPfalzLO. 306
  • einen sack wolle N. 1 mit nebenstehenden meinem gemerck 
    1668 Schirmer,KaufmWB. 126
  • dieselben [güter] ... ihnen unter ihr gemärck und zeichen auf ihr ebentheur und gefahr überschicket
    1678 MagdebKauflBrüdersch. 23
  • Kaindl,Karpath. I 293
  • Kaindl,Karpath. I 366
  • v.Künßberg,RechtlVk. 132
II Siegel, Petschaft
  • vorsegelt mit minem gemerke 
    1458 NdJb. 43 (1917) 70
  • soll das jetzige klein gemerck bey den schreibern bleiben, und in schlechten, geringen sachen gebraucht werden
    1541 Bieringen,Mansfeld. 55
  • das sigil, des gemercke oder buchstaben verblichen sind, beweiset nicht
    1541 König,Proz. Register
III Eichzeichen
bdv.: Stadtgemerk
  • mit ungemergkten massen, do der stat gemergk nit an geprendt ist
    1413 OfenStR. Kap. 149
  • unser des rahts werckzeug und anderß so der statt gemerck hat
    FrankfRef. 1578 II 12 § 10
  • machten im brawhauße in der großen butten ein zückel und gemerck, darüber nicht solte goßen werden
    1601 Wendunm. II 465
IV
  • daz erste gemerke des anbeginnes des teylnes in der muren, daz ist an der muren by unser vrowen kirchen
    1347 ArnstadtUB. 88
V Spur
  • ob aber einicher understünde, derglychen fusswäg, die man keins wegs zu gestatten schuldig, auch deren gar keine gemerk zufinden, durch eines anderen stücke oder güter zu machen
    1616 WaadtStat. 230
VI im Bergbau
  • das nimand an iren dank innewendig ires stollen gemerken getar in ganczem rasen arbeiten
    1400 Zycha,BöhmBgr. II 153
  • auff der marscheider ziehen und abwegen gemercke und stuffen schlagen
    JoachimsthalBO. 1548 I 3
  • daß man forthin den seiffnern nicht 1 meilweges feldes ... verleihen, sondern gemerck und mahlsteine setzen soll
    1698 Span,Bergsp. 147
  • gemercke wird sonsten eine stuffe genennet, und ist ein gewisses zeichen, von dem bergmeister oder geschwornen ins gestein gehauen
    oJ. Veith,Bergwb. 229
  • wenn ein markschieder gezogen vnd sein gemerck geschlagen ... sollen zwen geschworne ire gemerck auch schlagen
    oJ. Trier/Veith,Bergwb. 229
VII "in der Singerzunft die kritische Obacht der Meister und ihr Platz" Götze, FrühnhdGl.2 101
VIII Zeichen unbestimmter Art
  • hatten sie [als Lösegeld] gantze thaler geschickt u. gemercke drauf schlagen lassen, vnd do der v.d.H. das gelt ausgegeben, ist man am gelde inne worden, wer den kaufman gefangen halten
    16. Jh. Falk,ZwickauChr. (1923) 27
IX Gedächtnis, Kenntnis(nahme)
  • personlich gesehen, uberlut gelesen und in min gemerck genomen
    1448 Hirschhorn 374
  • alle persoonen, die ghehouden sijn borghe te stellen, sullen ghestaen midts verbindende sooveel erfgoeden als den rechter ... ghenouch duncken sal, ghemerck nemende op den commer daerop belast
    oJ. Stallaert I 483
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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