Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Karat

Karat

, n.

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aus griech. κεράτιον wird über arab. kirat, mlat. caratum, ceratium (vgl. MlatWB. II 266, 476) und frz. carat mhd. garat; eine zweite Entlehnung im 15. Jh. führt zu (früh-)nhd. karat, vgl. Kluge20 351; DWB. V 205f.
vgl. 1Gran, 1Lot, 1Mark
Sachhinweis: H. Grote (Hg.), Münzstudien III (1863) 15ff., 50ff.; Luschin,AllgMünzk. 43, 199f.; Halke,MünzWB. 149f.; Schrötter,MünzWB. 295

I Goldgewicht von ursprünglich vier 1Gran, später 12 (Silber-)Gran, wiegt als 1/24 der Kölnischen 3Mark (I 1) 9,744 Gramm; ebenso Feingehaltsbezeichnung einer Goldlegierung, wobei reines Gold 24 Karat hat, nach der Strichprobe mit Scheidewasser auch Karat am Strich genannt

I 1 Begriffsbestimmungen
  • item 1 mark am strich helt 24 kyrat, item 1 kyrat 4 gran
    1483 [U. Wagner, ] Bamberger Rechenbuch (Nachdruck Zürich 1966) 59v
  • szo du nu das gwichte weyst, so soltu auch mercken, dz zweyerley karat seyn. das eyn ist von gwicht, als dan oben stet. dz ander aber seyn karat am strich, do pey man kennet den wert eynß goldß von dem andernn vnd 1 karat am strich helt 4 gran. vnd merck, dz man alles gold nach den karat am strich kaufft
    1489 J. Widmann, Behende ... Rechnung ... (Leipzig 1489) y 2a
  • merck, daß am golt gewicht die marck in 24 karat abgetheylt wirt, gehen also 3 karat auff ein vntz
    1564 J. Köbel, Rechenbuoch auff Linien ... (Frankfurt 1564) 166v
  • 1717 Hübner,ZtgLex.8 873
  • 1733 Zedler V 771
  • 1741 Frisch I 364
  • in ansehung des goldes ist ein karat 12 gran
    1775 Adelung II 1502
  • 1785 Krünitz,Enzykl. 34 S. 632
  • 1808 Campe II 888
  • 1832 Schlössing,KaufmWB. 187
I 2 Bestimmungen über den Feingehalt von gemünztem und nicht gemünztem Gold
  • was auch von werch gemalen wirt, da sol das drittail chomen an unsern wechsel umb ein pfunt; doch also, ob es mer dann sibenzehen garad hiet, das sol man im gelten nach uberthürung an den garaden, awer die zwai tail sol der wechsler lösen pei sibenzehen garaden 
    1342 Salzburg/ÖW. I 199
  • eyn jewelik goldsmid de schal vorsmeden und vormaken ... gud werkgold, dat beneden 18 grad nicht en sii
    1375 HambZftRolle 97
  • 1394 UlmRotB. 253
  • den gulden of zweiundzwenzig und ein halp krayt fines goldes zu slagen
    1399 Straßburg/RTA. III 113
  • 1407 Köln/RTA. VI 138
  • daz wir da einen iglichen unsern gulden uf 22 graid und nit darunder, der 66 und nit me uf ein igliche marke goldes gewegen gan sollen
    vor 1407 Köln/RTA. VI 140
  • item de grad goldes kumpt 4 mark 7 schillinge unde 3 scerff
    1441 Lübeck/HanseRez.2 II 445
  • dass die guͤlden muͤnz bey den neunzehen graden feines goldes zu gemeiner landts wehrung bleiben
    1451 Biberach 194
  • die das gold und silber beschawen, sullen sweren: ir yedes trulich zu beschawen, domit nit anders gearbat werde dann nach der goldsmid sätz mit dem zusatz: und nach dem grad, das yedman recht beschehe
    1465 Koller,EidMünchen 108
  • alle gold, dat zine wichte unde zinen rechten krat nicht en hefft, schal men bringen uppe de wessel ... darvor schal men geven sine werde
    1467 HanseRez.2 VI 36
  • um 1476 WürzbPol. 179
  • 1482 StraßbZftO. 243
  • 1501 UrkSchwäbBund. I 425
  • 1508 Cahn,StraßbMünzg. 174
  • 1524 FreiburgZftO. 23
  • 1546 FreiburgZftO. 31
  • 1563 HeidelbStR. 528
  • wann ... guldin, silberin, kupffer oder zingeschirr gepfenndt ..., so soͤllen ... das gold vnnd silber, kupffer vnd zingeschirr nach seinem grad vnd gewicht ... [von der Forderung] abgezogen ... werden
    TirolLO. 1573 II 70
  • 16. Jh. HambChr. 385
II
Edelstein- und Perlengewicht (1/1140 der Kölnischen 3Mark (I 1) = 0,205 Gramm
  • wann man spricht, di perln sein von ayner garat, so gin ir 36 an garat und 2 gran
    um 1400 NürnbChr. I 101
  • was aber den karat als ein gewichte anlanget, so haͤlt er 4 gran und wieget man mit demselben die edelgesteine und psrlen
    1717 Hübner,ZtgLex.8 873
  • 1733 Zedler V 771
  • 1775 Adelung II 1502
  • carat, ein kleines gewicht, dessen sich ... die juwelier bey abwaͤgung und schaͤtzung der perlen, diamanten und anderer edelsteine bedienen
    1785 Krünitz,Enzykl. 34 S. 632
  • 1808 Campe II 888
  • 1832 Schlössing,KaufmWB. 187
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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