Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Pfarrgut

Pfarrgut

, n.

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auch Pfarren- 

I das mit einer Pfarrkirche (I) verbundene Kirchengut (III), insb. Ländereien
  • wie man es mit den pfarren- und kirchengutern, so unter dem adel gelegen, halten sal
    1537 Hessen/Sehling,EvKO. VIII 98
  • es sollen von pfarrguͤtern kein schatzungen, gemeine steure, ungelder und andere beschwerungen gefordert ... werden
    1542 Lennep,CProb. 512
  • damit aber die pfarrgüter einer jeden pfar deste gewisser unverruckt bleiben, so sollen die durch die pfarverwandten in beiwesen ires schössers und schulteissen ausgegangen werden
    1554 Thüringen/Sehling,EvKO. I 2 S. 193
  • welche zeit ... befunden wurde, das ein pfarher etzwaß vff die kirchen oder kasten gueter geborget, die verpfendt, verkauft oder vertauscht hette, soll der nechstkohmmende pfarher solche veraͤusserte pfargueter widder ohne erlegung einichs pfennigs zu sich zenehmen ... schuldig ... seyn
    1556 HessSamml. I 169
  • die pfarrgüter sollen mit schatzung oder sonsten anderer beschwerung ganz und gar verschonet ... werden
    1562 Magdeburg/Sehling,EvKO. I 2 S. 410
  • so soll er [Pfarrer] auch nichts von dem pfarrhauß, pfarrgütern und pfarrgefällen in abgang kommen [lassen], daßelbe verkaufen, versetzen, verpfänden, ablößen oder andern ohne ... bewilligung der kirchenjuraten
    1564 Kurpfalz/Sehling,EvKO. XIV 426
  • von verbotner alienation oder verenderung der clostergueter, pfarr- kirchen- und spitalgueteren 
    1576 Bayern/Sehling,EvKO. XIII 225
  • den pfarner vnd kirchendienern sollen [von der Türkensteuer] gefreyet seyn die pfar vnd kirchenguͤter 
    1576 HessSamml. II 270
  • die pfarrgüter sollen hinfüro nicht mehr ohne vorwissen der amptleute, lehenherrn und superintendenten permutiert oder ausgelassen werden
    1580 Sachsen/Sehling,EvKO. I 1 S. 445
  • alß haben wir ... alle pfarrgütter uff dem velt von stück zu stück begangen, neü beforcht, und ... von neüem versteint
    1611 KirchheimW. 66
  • pfarr- und kirchengüether. alhiesigeß gotteshaus hat kein aigenthümblich liegende güether, die pfarr aber hat auf 3 morgen veldß
    1668 OsterburkenStR. 1057
  • die pfarrgüter seind durchgehend zehendtfrey
    1668 SchriesheimW. 287
  • was es mit den pfarr-guͤtern der pfarre zu G. vor eine bewandnuͤs habe, aus fuͤrstlichen verordnungen, pfarrvergleichen mit der buͤrgerschafft, cantzeley und consistorial abscheid, so sich alle in originali in den pfarregistern befinden, außgezogen
    1698 Lennep,CProb. 510
  • die geistliche güter, als da seind die liegende pfarrgüter ... werden der volg und des centcostens erlassen
    17. Jh. (Hs.) WürzbZ. I 1 S. 605
  • seynd alles zehenden befreyt ... die pfarr-, schul- und glockengüther 
    1737 PfälzW. II 583
  • wie in denen faͤllen, wenn ein prediger translociret wird, oder verstirbet, entweder jenem, oder des verstorbenen erben die gemachte verbesserung der pfarr-guͤter von dem nachfolger im amte gut gethan werden moͤge
    1738 BrschwLO. I 856
  • die pfarrguͤther an aeckern, wiesen, gaͤrten, fischereyen, holtzungen und dergleichen
    1739 MagdebKO. 148
  • die pastores und kirchendiener sollen von den pfarr-guͤtern, sie gebrauchen sie gleich selbst oder nicht, keinen scheffel- oder schaaf-schatz geben
    1776 BrschwWolfenbPromt. II 505
  • die pfarr- und kirchenguͤter ... sind theils gleich bey stiftung zum unterhalte der pfarre, kirche und des gottesdiensts gewiedmet, theils erst nachher derselben geschenkt worden
    1785 Fischer,KamPolR. II 540
  • jeder geistliche ist schuldig, die ihm zur nuzung uͤbergebenen pfarr-guͤter, so lange er im dienst bleibt, im wesentlichen bau zu erhalten
    1794 Hartmann,WürtGes. III 44
  • pfarr- und küstergüter sind, gleich den kirchengütern, von der ordentlichen realgerichtsbarkeit des orts ausgenommen
    1794 PreußALR. II 11 § 777
  • die pachter der pfarrguͤter in staͤdten duͤrfen dergleichen [viehaccise] nicht von den inventarienstuͤcken, sondern nur von dem, was sie daruͤber halten, entrichten
    1794 Schwarz,LausWB. V 59
  • zur zeit der vacanz fließen die einkuͤnfte ... der pfarrguͤter, und der mit aͤhnlichen rechten errichteten pfarrwitthuͤmer der kirche zu
    1804 Schlegel,HannovKR. IV 15
  • außer dem gnadenjahre haben die gedachten wittwen [der Prediger], so lange sie leben, sich nicht wieder verheirathen, und sich christlich und ehrlich betragen, eine leibzucht an dem pfarrhause und den pfarrgütern zu genießen
    1821 Ledderhose,HessKR.2 368
II
Hof, Hofstatt (A II 3 b) eines Pfarrers (I) 
  • auch weiset man den pastor den zehnten groß und klein im gericht, sambt dem pfarrgut zu seinem underhalt
    nach 1354 Wetterau/GrW. III 415
  • hergegen muß der pfarreherr den fassel wegen des pfarrguts der gemeind darstellen, alß ein farren, zwey eber und sieben wieder
    1694 KirchheimW. 62
  • herrn pfarrer ... seine competenz, welche in einem pfarrgut, an weingärten, äckern und wießen bestehet
    1695 SchriesheimW. 202
  • ein pfarrer alhie hat zu seiner competenz dasz gewonlich pfarrguet, an vorgemeltem kleinen zehenten seinen dritentheil neben andern pfarrgefällen
    1599 Pfalz/Wasserschleben,RQ. 286
unter Ausschluss der Schreibform(en):