Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schachraub

Schachraub

, m.

wie 1Schach (I) 
  • nâch dem scâchroube retailte [erteilte] man die wide, / nâch dem morde daz rat
    Mitte 12. Jh. Kchr. V. 15142
  • disse mannen [Zeugen für einen Reinigungseid] schelleth wessa oenbewolleth fan sondelika dedum, fan moerdbrande, fan schaeckrawe, fan nachtrawe [diese Männer sollen nicht befleckt sein mit sündigen Taten, mit Mordbrand, mit Schachraub, mit nächtlichem Raube] 
    1. Hälfte 13. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 354
  • hwant alle scaeckraef ende alle nachtraef di paeus haet wrbaeden [weil der Papst jeden Schachraub und jeden nächtlichen Raub verboten hat] 
    1. Hälfte 13. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 360
  • der keiser ... gebot ... einen starken vride; dar nach wart er ein vorhtsamer rihtære: nach schachroube erteilte man die wide, nach dem morde daz rat, dem rehtem strazeroubære den galgen
    nach 1275 ProsaKaiserchr. 188
  • hwasa deth en skacraf, and thi redieua thet birede, ther vr thene hana sweren heth, sa bete ma him thrimne further, and sin raf bisuere hi, and sa nime thi hana thre skillingar and thi redieua thre and tha liudem tva hagesta merc; and ne mei hit nawet fella, sa stonde hit oppa sinne hals [wenn jemand einen gewaltsamen Raub verübt und der Redjeve, der für den Klager vereidigt ist, das bestätigt, so leiste man ihm (dem Kläger) anderthalbfachen Ersatz, und das ihm Geraubte beschwöre er, und dann nehme der Kläger drei Schillinge und der Redjeve drei, und dem Volke (gebühren) zwei höchste Mark; und kann jener es nicht bezahlen, so gehe es ihm an seinen Hals] 
    Ende 13. Jh. BrokmerR. 52
  • djt is en schaekraef: hwae soe faert ti ene bireweda schipe onebiraedeth ende mit onriochter wald, aldeer di man leyt omme riochta neringha, ende nimth him zijn goed of, ... soe brinct hi him jn dera scakera riocht [dies ist ein Schachraub: Wenn jemand ohne richterlichen Spruch und mit unrechtmäßiger Gewalt nach einem geladenen Schiffe zieht, wo sich ein Mann für sein ehrliches Gewerbe aufhält, und ihm sein Gut abnimmt, ... so zieht er sich die Bestrafung der Schächer zu] 
    13. Jh.? (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 248
  • djt is en scaekraef: hwae soe fiocht an fiultfarane man ende an crameren iefta an oere kaepmannen ende hia an riochta neringum sint ende nemt hemmen hiara goed of [dies ist ein Schachraub: Wenn jemand Hausierer und Krämer oder andere Kaufleute angreift und diese ihr ehrliches Gewerbe treiben und er ihnen ihr Gut nimmt] 
    13. Jh.? (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 248
  • schachraub und strazraub sol deheinen aufschub haben. swen man begriffet da mit, da sol man uͤber richten
    1300 Pax Bawarica/MGConst. IV 1223
  • swer fuͤr unser guͤlt pfendet, daz iem daz niemen weren sol. und sol auch der deheinen sachraub [aL. schachraub] nemen an der pfantung
    1300 Pax Bawarica/MGConst. IV 1224
  • djt is en schaekraef: hwa soe faereth oenbiraedadis mit onriochter wald ti ene standane huse ende deer binimth dae lioedem hiara gued, deer hia sculden dat lijf mei feda ende der siele fan reda, so brinct hi him selue jn dera scakera rawe ende jn hiara riocht [dies ist ein Schachraub: Wenn jemand ohne richterlichen Spruch (und) mit unrechtmäßiger Gewalt nach einem stehenden Hause zieht und dort den Leuten ihr Gut nimmt, mit dem sie den Leib nähren und für ihre Seele sorgen sollten, so macht er sich eines von Schächern begangenen Raubes schuldig und zieht sich ihre Bestrafung zu] 
    13./14. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 246
  • da hat der W. unserm purger O. dem S. seinen mayr ze S. gevangen und auf seinen guten genumen vieh und sachraub und waz da waz
    1339 RegensbUB. I 482
  • latrocinium ... schâchraub 
    1429 DiefenbGl. 320c
  • so wie scaecroof doet of kercke inbreket ..., die heeft lijf ende goet verboort
    oJ. MnlWB. VII 222
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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