Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schlafhaus

Schlafhaus

, n.


I Dormitorium; Gebäude(-teil) eines Ordenshauses oder einer Domschule mit dem Schlafsaal oder den -zellen
  • von deme slâfhûse: ... alle die gesunden brûdere ... slâfen an einer stat bî einander, ez ensî danne, daz ... brûdere durch die nôtdurfte ir ambehte ... anderswâ slâfen
    1264 DOrdStat. 27
  • zerprochen kirchen, die sol man tůn ze einer andern kirchen, oder zu andern haͤusern die einer kirchen dienent oder einem chloster, alz ze chraͤutzgengen oder ze slafhaͤusern 
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 1438
  • do brande to Lubeke in deme dome de schole unde dat slaphus van vorsumenisse eynes slapscholers, de syn licht nicht en warde
    nach 1413 LübChr. III 60
  • de boße vorgiftige martiner, so se alle kerken bynnen deme sunde hadden ghebraken vnn etlike bilde ... vorbrant, [quemen] an vnse closter ... vp dat slaphus vnn breken vp aller broder cellen vnn nemen dar vth alle dat dar was
    um 1530 JbMeckl. 3 (1838) 118
  • sie [religiosen] sollten ... auf einem gemeinschaftlichen schlafhause schlafen, ausgenommen die klosterbeamten und diejenigen ..., welche ihrer aemter wegen in ihren kammern ... schlafen koͤnnten
    1755 Helyot,Klosterorden V 204
II Herberge
  • soll niemand uns ohnersucht schlafhaͤuser anrichten und halten, noch ohn unterscheid allerley volck in ihre haͤuser nehmen
    oJ. Straßburg/Frisch II 186c
III bildlich: Ruhestätte für die Toten
  • weil die kirchhöfe der verstorbenen christen ... schlafheuser sein, sollen die kirchhöfe ... rein und zierlich gehalten werden, wie wir dann den rethen in stedten ... in ernste auflegen, das sie dieselbigen ... mit ... zeunen ... also vermachen, das keine schwein, kühe ... darauf kommen können
    1573 Brandenburg/Sehling,EvKO. III 115
unter Ausschluss der Schreibform(en):