Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schutt

Schutt

, m., Schütte, f.

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I kleine Insel, Sandbank, Werder in einem Fluss
  • die ... vischwaid mit allem, das sich darinn machet und von newn dingen erhebt, es sein awn, grünt, schüt oder newschut
    1306 NÖsterr./ÖW. VII 968 Anm.
  • swa daz wazzer schütt überal in unserm land, mitten in dem wazzer ... di selb schüt ist von recht unser
    1335 MBoica XIII 252
  • [wenn] ein rynnend wasser inn der mitten ain drucknen grund hat vnd gwint: das wirdt kain insel, sonder ain weerd oder grieß oder schütte gehaissen
    1536 Fuchsperger,Inst. 20v
II aufgeschütteter Erdwall
bdv.: 1Schüttung
  • sollen alle wege vnd pfet zu den husern gende, wasserflusse, mist, schut, tunge vnd hoff vns beden gemein sin vnd bliben
    1407 PfälzWB. V 1517
  • die waren mit schutten, muren, bolwercken, thornen, hohe vnd nidern vffgeracht, wol beuestigt
    um 1476 QE. II 61
  • ime sin haupt vff der schudde abeßlagen
    1494 Kriegk,Bürgertum I 550
  • [die nicht wohl befestigten Städte sollen sich mit] schüttenen [versehen]
    1530 EidgAbsch. IV 1 b S. 839
  • alluviones [gehören] den privatis, es waͤren denn die fluß-gestaͤdte (ripae) mit taͤmmen, schuͤtten und waͤllen umbgeben
    1701 KlugeBeamte I 499
III Abfall, Müll, Unrat; Abraum, Bauschutt; auch der Abladeplatz
bdv.: Schüttbühl
  • soll der schutmeister ... sein trew geben, das er ... auch alle tage auf die schut gen woll und do die schut und hauffen eingleichen und auch nirgen lassen schutten, dann wo ine der stat paumeister hin weist schutten lassen
    1464/70 Tucher,NürnbBaumeisterb. 58
  • auch wo aber die steinprecher sunst am perg ine furnemen ein abraum zu thun, do es unschedlichen wer, so das der stat meister gesehen het, so soll ine der stat paumeister des vergönnen mit der unterscheide, das sie mit der schut den perg oder ander fels do pei nit verschutten
    1464/70 Tucher,NürnbBaumeisterb. 81
  • schutt und andern unflath, ... daß muß der bestellte floͤßmeister mit schubekarren lassen nach dem Saalstrome [schaffen]
    1670 Hondorff,HalleSalzw. 46
  • schutt außm kothen muß bald weggefuͤhret werden
    1670 Hondorff,HalleSalzw. Reg.
  • schutt soll auf den straßen nicht angehaͤuft und bei neubauten nie uͤber 48 stunden liegen gelassen werden
    1812 RepStaatsVerwBaiern VI 203
IV auf Herdentiere zu leistende Abgabe, insb. als Lohn für den Gemeindehirten; auch die Abgabenerhebung
bdv.: Hirtenschutt
Sachhinweis: G. Buchda, Der Hirtenschutt (1935)
  • sollen aller vnd yeder gemeyner schutt vnd weß vffs vyhe geschlagenn von allem vyhe von vns [gefreyt sein]
    1525 Eberstein2 I 138
  • heirige kelber, die solle man ... zu halber schitt fuer den halter treiben
    1579 NÖsterr./ÖW. VIII 223 [hierher?]
  • soll ein jedweder hausgenoß macht haben 14 schaf zu halten, und wann sich dieselben bejunget haben ... daß er dieselbe bartholomei in die schütt bring; der walpurgi schütt seint sie frey
    17. Jh.? ArchUFrk. 17, 2/3 (1865) 300
  • alle schwein ..., so 12. wochen sind, die seind der schütt frei ... der bär soll selb zehend schütt frei gehen, es halt ihn, wer da wöll
    17. Jh.? ArchUFrk. 17, 2/3 (1865) 301
  • ueberhaupt ... dreschen sie [unterthanen] alles getreyde um den 12ten scheffel aus, den hirsen, hanff, ruͤbsen und lein ausgenommen, als davon sie weder schutt noch lohn erhalten
    1750 Klingner II 404
V ein Mengenmaß, insb. für Stroh: Büschel, Bund, Garbe, ausgedroschen und von best. Größe
vgl. Schober
Sachhinweis: Elsas,Preise I 158
  • 1 gulden ... vor 2 schieden stro
    1535 PfälzWB. V 1518
  • sy [gemain der stat] söllen ... von dem zehenndt jerlich tausenndt schudt stro gen hof antwurtten
    1535 VerhNdBayern 39 (1903) 131
  • eine schuͤtte stroh: fasciculus stramenti sive stramentitius
    1691 Stieler 1945
  • [daß] 1 1/2 garben auf eine schid gerechnet wird; mithin sind 90 garben 1 schober oder 60 schid 
    1774 Wagner,Civilbeamte I 217
VI Kornspeicher, -lager
  • vorräthe: an früchten ist bar vff den schüttinen vnd kellern jm gotzhus funden worden ... väsen 80 malt., haber 60 malt.
    1596 Argovia 2 (1861) 48
  • [Verbot] mit büchsen und anderem von pulver zůgerichtetem feürwerck ... umbzegahn, sonderlich aber uff den schüttinen und an aborten bei scheüren und solchen orten, an welchen leichtlich groß ungemach mit dem feür angericht werden könte
    1659 BernStR. V 748
  • [niemand soll] kernen, haber oder andere rauhe frucht ab denen schüttinen verkaufen, sondern sie in das kaufhaus zum verkauf stellen
    1744 ZSchweizG. 14 (1934) 321
VII Braumalz best. Menge; fürs Bierbrauen sind best. Mengen von Malz und Wasser (Schutt und Guß) vorgeschrieben
  • auch soll der geordtnete schott und gus im maltzmachen, und bierbrennen gehalten werden, derhalben dann ein iedes maltz in der muͤhl soll gemessen, und das bier durch die hiezu verordnete biersiegler besiegelt werden
    1567 ZittauStR. 127
  • [sollen] die steuer-einnehmer darneben fleißig beobachten, daß ... keinem uͤber den gesatzten schutt und guß, ein mehrers zu schuͤtten und giessen nachgesehen werde
    1646 CAug. II 1451
  • schutt: verbleibet zwar der schutt aller orten in staͤdten und aufm lande bey denen erb-kretzschmarn ... zu welchem ende dann iedes orts ... gewisse maltz-kaͤsten, so dem geordneten schutt allerdings gemaͤß, ... in die muͤhlen ohne verzug vollends gesetzet, geaichet und gestempelt [werden sollen]
    1703 CAug. II 1569
  • bey solcher visitation [ist] der uberschlag auf den schutt allezeit mit zu machen, und uͤber 2. scheffel gerste dreßdnisches maaßes auf ein vaß zu rechnen; die versteuerung aber nach befindlichem wahrhafftigen gusse, und nicht nach dem schutte zu fordern und zu leisten
    1703 CAug. II 1570
  • wenn einer oder mehr, nach obiger proportion den schutt uͤberschritten, und 2 mal gebrauen, oder davon an andere verlassen zu haben, uͤberfuͤhret werden sollte, oder auch der schutt in der eingesendeten specification nicht richtig angegeben worden waͤre, [sollen] der- oder dieselben ... bestrafet werden
    1724 CAug. Forts. I 2 Sp. 126
  • [instruction und pflichts-notul der steuermeister auf dem lande, und wo kein gewisser schutt und guß reguliret ist:] beym einschuͤtten der gerste zum vermaͤlzen ... jedesmal in person zugegen zu seyn, und den schutt nach dem im ... eingefuͤhrten gewoͤhnlichen scheffelmaaß gestrichen messen, keinesweges aber andere gemaͤße zulassen
    1757 AltenburgSamml. III 633f.
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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