Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): absondern

absondern

nd. afsundern 

I etwas trennen, ausscheiden
  • 1517 Heroldsbach/GeöArch. I 2 S. 55
  • ein andern plaz in irer almendt austrennen und absondern 
    1517 Sinsheim/OStR. I 452
  • gepeten ..., die von N. in der heufron nicht von ihnen abzusondern 
    1566 BadW. 138
  • dass unsere hofkammersachen nit gespallten und abgesundert ... berathschlagt werden
    1568 HofkInstr. fol. 5
  • dass keiser Heinrich IV ... die vogthy Zürych von Schwaben abgesündert zum rych gezogen
    1570 Zürich/FreibDiözArch. 12 (1878) 219
  • güeter in abgesondertem khauf verkhauft
    1599 NÖLREntw. II 2 § 22
  • 1794 PreußALR. I 9 § 298
-- im Konkurs
  • zur abgesonderten befriedigung dienen die gegenstände, welche
    1877 KonkursO. § 39 [1898 § 47]
-- ausbezahlen, abfinden
  • hat gegebin 53 schok gr. und hat yn damethe abgesundirt 
    oJ. FreibergStB. 280
-- ausschließen
  • vam hilligen auendmal affthosunderende 
    1542 Mensing
  • die aus verdambter vermischung geborne sollen ... von aller müeterlichen succession sowohl als von der väterlichen ... ausgeschlossen und abgesondirt sein
    1599 NÖLREntw. IV 9 § 2
II reflexiv: sich trennen, aus einer Gemeinschaft ausscheiden
  • ob er sich aber oder die seinen von ainer gemain absondern wolt
    1524 NÖsterr./ÖW. XI 176
  • 1543 Swart,FriesAgr. 201
  • mit gfärd sich nienan absünderen 
    1547 ArgauLsch. II 230
  • yederzeitt ... am landtgericht ... gehorsamlich erscheinen vnd ... sich von demselben anderst nit, dann mit des landtrichters bewilligung vnd erlaubnus, bis zue seinem richterlichen aufstandt absündern 
    1579 Landgerichtsordnung von Rankweil/Müsinerwiese(Rusch) 42
  • partien, so rechthengisch seint, darvan sich nemandt absundern sall ane erheblichen bewislichen ursachen
    1587 JbOldenb. 17 (1909) 269
  • welliche fischer mit ainander gemainder sind, soll sich kainer von dem andern aus sollicher gemaindschaft absondern 
    1614 AbhSchweizR. XIII 195
  • nachdem er selber ... von der companie sich abgesondert 
    1668 HelgolGerProt. 268
  • in sachen welche die geschworene selbsten oder ihr nahe blutsverwandte betreffen, sollen sich dieselbe absondern 
    1712 WürtLändlRQ. I 86
  • wenn die kinder sich von väterlicher haushaltung so weit absöndern, dass sie dem vater nicht mehr auf dem brote oder unterhalte stehen
    1756 CMax. I 5 § 7
  • danne sie [Tochter] sich mit irer muter ussgesaczt und abgesundert 
    oJ. FreibergStB. 341
III abschichten, abfinden, emancipare
  • sundert vader unde muder enen iren sone oder ene ire dochter van in mit irme gude ...; se muten in de dele bringen mit irme ede al dat gut, dar se mede afgesundert waren
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. I 13 § 1
  • welch fruwe nach ores mannes tode kinder abesundern wel, di nempt zuvor alle ore kleidere, di si zu oreme libe had
    nach 1358 Rb.n.Dist. I 29 Dist. 2
  • Hinric ... sprak: or vader hedde on afgesundert unde geradet ... do wart gefunden, dorfte Hinric ... dat behalden up den hilgen silvesevede, dat or vader on afgesundert hedde
    1360/1380 HalleSchB. I 214
  • 1377 GöttingenUB. I 298
  • man sunderte en denne abe, mit der fruwen angevelle
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 280 art. 22 [s. auch art. 24]
  • dat frowe Anna mit dem vierden deyle ... an deme husze avegesundert syn scholle
    1491 MagdebSchSpr.(Friese) 191
  • aberben und absondern 
    15. Jh. LeipzigSchSpr. 475 (nr. 674)
  • die kleger ... haben daz wizze bîr mitte getrunken umb die selbe vorgiftunge, und sint vor abgesundirte geswister umb ir veterlich erbe
    15. Jh. Dresden/Loersch-Schröder 244
  • welcher man seinen sohn wil zu einem brauer machen, der sal ihne absondern von andern seinen kindern
    1534 FrankenhausenStR. 478
  • ist des kindes vater nicht abgesundert 
    um 1546 Wasserschleben,SuccO. 139 [und öfter]
  • der von seinen mitbrüdern abgesondert für sich selbst seine eigene haushaltung hat
    1585 Wenckebach,JusTheel. 62
  • werden nun etliche der kinder aus dem gesamten gute abgesondert 
    1586 LübStR. II 1 § 3
  • BöhmStR. 1614 C 51
  • es gebühre seinem ... eheweib nicht, sich eignen gewalts von dem ehemann, welchem ihr leib an- und zugehörig, abzusondern 
    1670 Abele,Unordn. I 250
  • da einer sein kind absonderte, die übrigen bleiben unabgesondert, so ist nach absterben der eltern das abgesonderte theil schuldig, bei der theilung sein embfangenes theil einzubringen
    um 1700 Seestern-Pauly art. 14
  • mit seinem gut abgesondert 
    1796 Obersimmental(BernRQ.) S. 223
  • wo mit die tochter abegesundert ist, do mus sie eyne genuge an han, unde sie kan darnach zu glicher teilunge nicht komen
    oJ. Landrechtsglosse des Sachsenspiegels/WSB. 110 (1885) 263
  • Loersch-Schröder 240
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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