Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Anwand
Artikel davor:
Anwältigkeit
Anwältigung
Anwaltin
anwaltlich
Anwaltschaft
Anwaltschultheiss
Anwaltsetzung
Anwaltstube
Anwaltung
Anwältung
Anwand
, Anwende, Anwande
automatisch generierte Links zu anderen historischen Wörterbüchern:
mhd. anwan(d)t, Nebenformen anwende, anawanta, -wend; aneband, -wand, -want, -wende, -went, -winde; annewendt; ainwant; inwendt; ewindt; mnd. a(a)nwenn; ahnewendt, -wenne; an(n)ewende; annenwenn
bdv.:
Anweide (II)
I
ursprünglich das Stück des (eigenen oder anstoßenden) Ackers, auf dem der Pflug umwendet
- anauuanta versura12. Jh. Graff I 762
- wolt einer ein wisen oder garthen ußer einem ackher machen, ein feld, der soll seinem nachpawren ein anwenden ligen lassen1500 Reyscher,Stat. 411Faksimile (ca. 191 KB)
- wo ackeren anenandern ligend, da sol je ainer dem andern anwand und radwendi und fürfellig geben1515 SGallenOffn. II 247Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- soll sich jeder hüeten, daß er die anawend seinen nachbohren mindre1715 ÖW. VI 441 [uö.]Faksimile (ca. 51 KB)
II
Acker, auf dem die Angrenzer den Pflug wenden dürfen, der daher breiter ist, wie Anwander (I)
- vif scepelzede landes, de lygent an den Asler wege, dat is eyn anewende1368 ClarenbergUB. 134 [uö.]Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
- heft vorkoft ... twe breden ackers ... unde eyn anewende1431 HalberstUB. II 152Faksimile - in Google Books
- 16 stucke und 1 anewenden1460 CTradWestf. IV 258Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
III
Rain, der zwischen einzelnen Äckern oder an Straßen- oder Grabenrändern ungepflügt liegen bleibt, wenn das Übertreten auf fremde Grundstücke nicht gestattet ist. Wird stellenweise zur Weide oder Grasnutzung gebraucht, deshalb in Norddeutschland auch Anweide (II)
- locus, vulgariter dictus der veltliut anwande, dividit agros1285 SalemUB. II 315Faksimile - in Google Books
- futter schniden uff den anwend1343 Burckhardt,Hofr. 212Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- die drei tage sol man mins herren zelter grasen einen schrit an der anewant14. Jh. GrW. IV 209Faksimile (ca. 288 KB)
- 1472 SGallenOffn. II 18
Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- anstöß oder anwand zwischen höffen, äckern, wisen, waiden1475 SGallenOffn. II 95Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- ain anewant oder eschen-rain, gehört dem eschehei zu mäen zue1645 Tirol/ÖW. II 239Faksimile (ca. 45 KB)
- daß auch zur beschlossenen zeit im felde auf den rainen oder den dahier sogenannten anewenden gehütet werden möge18. Jh. ZWortf. 13 (1911/12) 41 [uö.]
- WürzbZ. I 1 S. 572
Faksimile (ca. 164 KB)
IV
gleichzeitig Feldweg
V
Ackergrenze
- das man alle jore sol scheiden die anewanden in den gesegten velden1406 SchlettstStR. 319Faksimile (ca. 73 KB)
- kirßbaume einer halben messegerten langk von der anewenden zuschen im und sinen anestoßern setzen1428 Wertheim 26Faksimile (ca. 65 KB)
- ein ruten an der anwenden aufstecken und seinen nachparn die frucht und uberhang herab zu thunen vermanen1566 Spessart/GrW. VI 80Faksimile (ca. 278 KB)
- das gut mit seinen anwanden beschrieben1571 SolmsLR. 11Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
VI
Grenze überhaupt
- die anwanden zwisschen der franckensteinischen vnd hennenbergischen wiltpan vßreiten1420 Eberstein2 I 93Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- alle malstete und anewenten des obgnanten gerichts1446 MeißenUB. 67Faksimile - digitalisiert vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV)
- 1457 Wetterau/GrW. III 395
Faksimile (ca. 249 KB)
- geschehe ein dotschlag in diesem gericht und gesche der anwan so naue dass das haupt hinus fiele1506 Salzschlirf/GrW. III 375Faksimile (ca. 288 KB)
- wo unser hattertt immer seyn anwenden und grentzen gehabt1588 SiebbWB. I 161
- die ... schnede vnnd anwende ... mitt vrkunden vermahlet1591 CalenbergUB. III 546Faksimile - digitalisiert vom Göttinger Digitalisierungszentrum (GDZ)
VII
Gewann(teil)
- indem die ackher in allen anwandten des banns ungleich ... seyndt, ja sogar in jeder besonderen anwann die untersteinten ackher einandter in der größe nicht gleichen1722 Batzendorf/K. Eiffler, Das Vermessungswesen der Markgemeinden (Strassburg 1895) 75
--
"Die Gewann ... nach der Dichte des Bestandes der Stöcke in Jöhner oder Anwandte d. h. Streifen eingeteilt"
VIII
Landmaß
- H.K. hat ze lehen ain haus vnd hofstat vnd ain anwant1397 ZFerd.3 26 (1882) 161
- eyne anewende landes1421 Oldenburg/Schiller-Lübben I 118Faksimile (ca. 225 KB)
--
Einordnung der Belege zum Teil unsicher
- ahnewenne (Anweide)oJ. NWestfMag. 1 (1789) 260
- annenwennenoJ. SchleswHWB. I 120Faksimile - digitalisiert von der Universitätsbibliothek Kiel
- anwennoJ. SchleswHWB. I 149Faksimile - digitalisiert von der Universitätsbibliothek Kiel
- BadWB. I 65
- Diefenb.-Wülcker 75
Faksimile (ca. 184 KB)
- DWB. I 513
Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- DWB. I 518
Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- Klöntrup,Osnabr. I 70
Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- Kosegarten 420
- Lexer I 85
Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- ÖW. I 354
Faksimile (ca. 47 KB)
- ÖW. I 434
Faksimile (ca. 34 KB)
- Tirol/ÖW. III 392
Faksimile (ca. 36 KB)
- Tirol/ÖW. V 797
Faksimile (ca. 53 KB)
- Tirol/ÖW. V 1052
Faksimile (ca. 56 KB)
- NÖsterr./ÖW. VII 1066
Faksimile (ca. 41 KB)
- NÖsterr./ÖW. XI 438
Faksimile (ca. 61 KB)
- NÖsterr./ÖW. XI 605
Faksimile (ca. 59 KB)
- OSächsWB. I 20
- Schiller-Lübben I 117
Faksimile (ca. 226 KB)
- WürtLändlRQ. I 864
Faksimile (ca. 38 KB)
- WürtLändlRQ. II 939
Faksimile (ca. 54 KB)
- ZFerd.3 13 (1867) 63
Artikel danach:
Anwändel
anwanden
Anwander
Anwänderscheiderimbiß
anwandsetzen
Anwandstein
Anwandstück
Anwandung
1Anwart