Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): argwöhnig

argwöhnig

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arc(h)-, ar(g)(k)-, -wanig, -wänig, -wenig, -wonig 

I verdächtig

I 1 Sachen
  • keme ... jeman zu eime huszgenossen mit argwenige pfenningen oder argwenig golt oder silber
    1330 StraßbMünzg. 186
  • 1394 UlmRotB. 257
  • als denn der ander brieff angefochten wirdet, wie er arckwönig und falsch als in dem datum soͤll sin
    1482 FürstenbUB. VII 164
  • und ob sach were, das yemands ... eysen zu kaufen bringen wurde, das argwonig oder gestolen were
    15. Jh. FreiburgZftO. 10
  • brieff ... besigelt, gantz gerecht, vnpresthafft, vnuersert, vngeradirt, an kainen enden arckwänig, sunder alles lasters vnd arckwans frey
    1511 Indersdorf II 250 (nr. 1818)
  • zem viure sol man ... die pfennige versuechen ..., ub man archwenich vint
    1620 BaselDienstR. 18
I 2 Personen

I 2 a wegen Herkunft
  • von archwandigen erben ... [nimt ein frawe einen man ze eleìchen dingen und gewinnent si chint dapei vor ir rechten zal, die mag wol archwanich sein]
    1328 Ruprecht 94
  • von arckwänigen lehens erben
    15. Jh. Schwsp./WSB. 79 (1875) 106
  • von archwaenigen erben
    oJ. DspLR. Art. 38
I 2 b betreffs Amtswaltung

I 2 b α ablehnbar
  • als der herre mit einem sinem man lehenrecht tun will, so soll er einen sìner manne an sin stat sezzen den der man nicht arcwaenic habe
    1275/87 Schwsp.(R.) Lehnr. 126
  • 1469 GrW. I 195
  • welhe den partheyn verwanndt, in der rechtuertigung verdaͤchtlich oder argkwenig sein
    Layensp. 1509 A 1v
  • so nun der beklagt ... den richter in seiner sach zu richten arckwenigk helt
    1523 Köbel,GO. Bl. 34
I 2 b β
ungetreu
I 2 c allgemein: verdächtig
  • angreifen alle schedlich und argwenig lauͤt, dix in ditz lantfrides zielen rietent
    1347 MGConst. VIII 463
  • das die herren soͤnt haben einen stog uf dem houe, durch das, ob ein argwenig man hie gefangen wirt, das man jn dar jnne deste sicherlicher halten moͤge
    14. Jh. GrW. IV 93
  • 1416 SchwyzLB. 75
  • ist er aber argkwenig der das guet vail hat
    1436 Ruprecht 272 Anm.
  • thorsteer aydt ... wo yemandt in die stat gehen wollte, die sy für arkwönig ansehen
    1437 Ödenburg/MHungJurHist. V 2 S. 8
  • desgelychen verlympt lüt die do argwenig sind
    1450 Burckhardt,Hofr. 71
  • wenn er des argkwenig hat, der sol sich des entschlahen selb siben
    1500 RottweilStR. Art. 207
  • daß die besagt person also argwönig sei, daß man sich der besagten mißthat zů ir versehen moͤge
    1532 CCC. Art. 31
  • wann ainer ein ungewuntes getrait oder anders von ainem dienstpoten oder von ainer argwohnigen persohn annimbt
    1617 NÖsterr./ÖW. VII 77
  • 1715 WestfLR. 128
  • Fischer,Erbf. II 216
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  • wir heissent argwenig, die ire pfert lassen stan gesattelt, iren armbrust gereiset und iren harnechs noch iren bereitschafft nit abezihen
    oJ. StraßbUB. IV 2 S. 40
I 3 Umstände
  • were es aber nit als gar küntlich und doch argwonig und der schad wer bi dag oder bi nacht bescheen
    1447 OStR. I 953
  • wan nit moglich ist, alle argkwenige oder verdechtliche felle vnd vmbstend zu beschreiben
    1507 BambHGO. Art. 31
  • sovern hinder inen nit besonders archwonigs gespurt
    1538 JülichLTA. I 213
  • so aber ein knap ... in kurzer argwöhniger zeit wiederkame
    1553 FerdBO. Art. 139
  • wo muessig leut sich im gericht enthielten, nit arbaiten ... daz ist arkwänig 
    1565 RaurisLR. 210
  • wann ainer ainen arkwonigen mann bei seinem eelichen gmachl nackent am pet oder sonst an arkwonigen steten an unkeuscher that begriff
    1570 Tirol/ÖW. V 681
II argwöhnisch
  • wo die schowmeister argwenig sint, das ettliche brotbecker das brott ... nit alles ... an die schow stellten
    1516 SchlettstStR. 444
  • damit nicht ... ein teyl gegenn dem anndern argwönig werde
    oJ. QBöhmBrüder 89
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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