Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): beteidingen

beteidingen

, beteidigen

nd. bede(ge)dingen, bedachdingen; hd. Nbf. betedi(n)gen, beteigedingen, betadungen 

I
I 1 jemanden belangen, vor Gericht ziehen, ansprechen wegen etwas
-- auf Wiedervorladung freilassen
  • daß all gefangen betädingt sind von ietz den nechsten sant Michels tag über ain jar
    15. Jh. AugsbChr. II 281
I 2 jemandes Angelegenheit entscheiden, (Feinde) aussöhnen
  • sie mit ainander zu verrichten und zu betedingen 
    15. Jh. AugsbChr. II 211
  • darmit wir sy ... sollicher spenn halben betädingett geaint unnd gerichtt haben
    1502 FreibDiözArch. 3 (1868) 85
I 3 in einen Vertrag einschließen, einbegreifen
  • wi ... scholen de ... ratman unde stad to R. bededinghen in der sone
    1322 MecklUB. VII 55 nr. 4377
  • 1366 BremUB. III 237
  • 1390 Danzig(Hirsch) 157 n. 436
  • ok scholen an dessem vrede begrepen und bedegedinget syn alle koplude
    1394 CDPruss. V 69
  • so han ich einen vride genumen und beteidinget dar in alle, die hie mite iuch sin
    oJ. HeinrFrb. Tristan 2471
  • Lexer I 235
  • Schiller-Lübben I 168
I 4 ausstatten, Ausstattung festsetzen
  • wur ... en juncfrowe beraden worde, de bededinget worde mid lyftucht eder mid anderm gude
    1380 BrschwUB. I 71
II reflexiv: einen Vertrag miteinander schließen, sich einigen
III etwas

III 1 ansprechen, beanspruchen
III 2 (vertragsmäßig) festlegen, beschließen, bestätigen
III 3
anberaumen
  • [wird] ein freundlicher tag beredt und betädinget gehen M.
    14./15. Jh. Foffa 65
  • also ist ein anderer tag beteidigt und gemacht gen N
    1431 RTA. IX 626
-- Sitzung eröffnen
  • wan di lantrichter das lantgericht wetaidigt habn, so habn die leut all muessn aufsteen
    1499 NÖsterr./ÖW. VIII 799
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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