Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Diebheit

Diebheit


I im ahd. thiubheit 
  • [Glosse für furta]
    8./9. Jh. Schmeller2 I 480
II Verbrechen des Diebstahls

II 1
  • offenlichiu diepheit ist daz: ob ein diep kumt nahtes oder tages in ein hus ... unde stilt da swaz da ist, unde wirt begriffen mit dem gute e daz er ez verberge, daz heizzet offeniu diepheit 
    1275/87 Schwsp.(R.) LR. Art. 207
  • swer einen menschen stilt, daz ist ouch diepheit 
    1275/87 Schwsp.(R.) LR. Art. 209
  • uber swen umbe die diupheit gerihtet wirt
    1276 AugsbStR. Art. 38
  • tut aber ain sentmessig man ain deuphait 
    ÖLR. 1298 Art. 44
  • swer vederspil vecht in den tagen, di hie penennet sint, und seu horet sůchen und vorschen, und ez nicht wider geit, so ist er deuphait schuldich
    1300 Schwsp./WSB. 80 (1875) 362
  • 1310 Keutgen,Urk. 269
  • eines ist offen diuphait, eines ist haimliche diuphait 
    1328 Ruprecht(Kn.) 57
  • gevangen ... umb diebheit 
    14. Jh. Amberg(Schenkl) I 27
  • 14. Jh. Prag(Rößler) 153
  • deupheit ist ein trugenhaftiges czuczihen eins fremden dinges, di undanks des herren geschicht
    1400 Zycha,BöhmBgr. II 131
  • clagt man ummb grosz diphait, dy uber eynen virdung ist
    1413 OfenStR. Kap. 264
  • EnikelWChr. 6001
  • GrW. II 226
-- die Kunst zu stehlen
  • swie vil Agez der diepheit kan, mines lieben vriundes kan er mir niht steln hin dan
    1250 Reinmar v. Zweter Nr. 174 V. 4f.
II 2 neben anderen Verbrechen, die "drei Sachen"
  • umb todsleg, oder umb notnuft, oder umb deubhait, da muessen si umb antwurten in der schrannen
    1350 WienStRb. Art. 33
  • drei sach: tadtsleg diephait natla, der ist pessrer der veldrichter
    1400 NÖsterr./ÖW. VIII 866
  • dreierlai sach ...: deuphait, notzwang und blutige handtat
    1405 ÖW. I 111
  • dreierlai puss, das ist notzerr, diephait und totsleg
    1431 ÖW. VI 317
  • 1431 NÖsterr./ÖW. VII 555
  • 1438 NÖsterr./ÖW. VIII 13
  • von dreierlei sachen wegen, vom ersten vmb mordt, das ander vmb diepheit, das drit vmb pluedigs gwandt
    1493 GrW. III 694
  • 15. Jh. ÖW. IX 385
  • 15. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 977
  • die drei stuck die den todt beruerent, daß ist manschlacht, diebhait, prantschaden oder nottnuß
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 86
  • 17. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 446
  • ÖW. I 338
III
der auf Felddiebstahl angedrohte Strafsatz
  • wann ainer ainen weinstock durich ain rain zeucht ... der ist umb ain halbe diephait, das ist 15 tal ₰
    15. Jh. Westungarn/ÖW. VII 1040
  • Westungarn/ÖW. VII 1039
IV das Gestohlene
  • wirt diepheit bi im begriffen, vnd wil man in lan genesen, er sol zwivalt gelten
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 201 e (S. 94)
  • hat er [der jugendliche Dieb] aigen guet, mit dem schol man di diephait czwivoltig gelten
    um 1330 BrünnRQ. 399
  • 14. Jh. IglauOberhof 175
  • wer dem andern rat daz er stel vnd wil die deuphait mit haben
    1408 Ruprecht 277 Anm.
  • dieselbe diebheit die dem nachbarn gestollen ist
    1483 NÖsterr./ÖW. VIII 721
  • 15. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 708
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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