Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): erlauben

erlauben


I
II
II 1 allgemein
-- formelhaft
-- Erlaubnis
  • ain erlauben ze pfenden
    vor 1307? Tomaschek,Trient Art. 27
  • an aines abtz willen vnd erloben 
    1379 GrW. I 188
  • on des meigers erlouben 
    1461 GrW. IV 132
  • on urlob, erlouppen, guten willen und wissen seiner obern
    1469 GraubdnRQ. II 95
  • der vischt on erlauben 
    1528 ZeigerLRb. 247
  • on erlaubens 
    16. Jh. BeitrSteirG. 22 (1887) 90
-- zugelassen
II 2 in besonderen Redewendungen

II 2 a
II 2 b
  • als er demselben sinen sun die statt erlaubt und in darin genomen hat
    1395 SchrBodensee 3 (1872) 115
  • yn die stat wider erloben 
    1402 SchlettstStR. 609
II 2 c
  • to der lesten schal he dat all betalen, eyr men om dat werk irlovede [die Ausübung seines Berufes gestatten]
    1393 WernigerodeUB. 113
II 2 d
  • soll im der richter das recht erlauben [zu prozessieren gestatten]
    1517 MaxBO. Art. 33
II 2 e Lehensantritt genehmigen
  • si bitent in, daz er ... in daz lehen erloube 
    1275/87 Schwsp.(R.) Lehnr. 73
  • batten uns, das wir ihm sinu lehen erlobten 
    14. Jh. EinsiedelnUrb. 41
II 2 f
  • R.v.B., der sine phant irloubet hat [zur Verfügung gestellt]
    1333 LSchrP. 142
  • nieman den andern phenden sol ... ez were denne mit gedingen daz einer den andern sin gůt erloͮpte 
    1347 Obersimmental(BernRQ.) 3
II 3 insbesondere überantworten, Gewalt über jemanden oder etwas geben

II 3 a
  • keret er ... wider zvͦ der ketzerie, vnde wirt dez vber redet, so ist vber in erloubet allen weltlichen rihtern
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 313 b
  • wil er sich nicht bezzern, so ist der gemain daruber erlaubt 
    1307 Burghausen(Huber) 147
  • 1321 Neuötting 29
II 3 b Achtformel
  • wir erlauben si irn veinten vnd verpiten si irn freunten
    1353 EgerAchtb. I 35
  • der ist seinen freunden verbotten und seinen feinden erlaubet 
    1374 BairFreibf. 27
  • 1380 Senckenb.,KaisG. Mantissa 15
  • 1395 EßlingenUB. II 357
  • erloub den frunden den lip und dem richter daz gut
    1430 SchlettstStR. 593
  • verbieten in sinen fründen vnd erlouben in und sin gut dem cläger
    1461 Reyscher,Stat. 218
  • wölicher dem andren nach lief in sin hus und gmach mit gewappnoter hand in zu schlachen ... so vil gefräflet als ob er frid gebrochen het, es wär dann daz ayner erlopt wär
    1465 GraubdnRQ. I 322
  • also das ir leib, hab und güter menigklichen erlaubt sein
    1499 Innsbruck/UrkSchwäbBund. I 399
  • 1509 JournDeutschl. 6 (1789) 538
  • 1553 BambChr. II 480
II 3 b [Dublette] Aufhebung der Acht
  • den lasze ich wider uz der achte und neme in sinen finden und erloub in wider sinen frunden
    nach 1358 Rb.n.Dist. IV 20 Dist. 5
  • so nehme ich ihn ... aus der acht und erlaube ihm die vier element ... laub, gras, wege und stege
    16. Jh. BreslStR. 81
II 3 c
Pfand erlauben Pfandnahme gestatten
  • moht der dem man schuldig wär, gän zu ainem schulthaissen und den bitten, daz er im pfant erlobte 
    1405 WürtVjh.2 5 (1896) 369
  • wer zinß hät von gelegnen güttern jn den gerichten gelegen die jm jn vorgeschribner wyß geuerttiget sind, dem sol man pfand erlöben, vnd mit nammen sin vnderpfand anzuogryffen
    1471 GrW. I 228
  • SchweizId. III 961
  • erlaubtes Gut [herrenloses, durch Verbrechen verwirktes Gut, auf das demnach jeder greifen darf]
    SchweizId. III 961
-- erlaubtes Gut "herrenloses, durch Verbrechen verwirktes Gut, auf das demnach jeder greifen darf" SchweizId. III 961

III beurlauben, den Abschied geben
  • soll dhein burgermeister yemandt erlauben 
    1561 SchlettstStR. 840
  • wann den reutern ... für anfang des letzten halben monats erlaubt und abgedanckt würde
    1567 Moser,KreisAbsch. I 478
  • dass er erlaubtt zue werden begert oder sonsten ... von seinem ambt abgeschafft werden mußte
    1577 FrankenthalMschr. 8 (1900) 9 S. 39
  • hat ein rait der richzstat C. iren lantzknechten ... erleubt 
    1580 BuchWeinsberg III 77
  • derhalb erleubten die herrn den soldaten
    1595 BuchWeinsberg IV 243
  • so tun ifg. vorgemelten kl. ausschutz gn. erlauben 
    1596 WürtLTA.2 I 428
  • alle gesellen, so sich wieder ihre meistere so gröblich auflehnen, das si darumb erlaubet 
    1600 Stieda-Mettig 504 (nr. 99, 22)
IV "vollständig vertrauen"
  • sendet enen man mit juwem beseghelden breve, deme he irloven moghe
    1398 HildeshUB. II 588
V reflexiv

V 1 sich entschlagen, eine Sache aufgeben
  • Lexer I 653
V 2 sich zur Verfügung stellen
  • ez ensol ... nieman in ditz lantfrids zilen den andern ... bekuͤmern ... wanne seinen rehten schuldner, er habe sich dann erlaubt mit briefen
    1347 MGConst. VIII 460
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):