Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): genugsam

genugsam

ausreichend, genügend, zufriedenstellend

I
  • canuhtsamer, kinuhtsamær, kanuhsamer idoneus
    oJ. AhdGl. I 10
  • nieman was och dozumal, der je gehört het oder gedacht so guoter oder gnuogsamer jar
    14. Jh. KonstanzChr. 29
  • das wir da unter den unsern nicht ain person zu dem ambt gehaben möchten, die dan genugsam uns und [den] unsern sein möchte
    1434 NÖsterr./ÖW. VIII 871
  • ein yeclicher der ein lehen hat der soll uff sinem lehen sizen also das ein vollkommener und genugsamer buw uff sinem lehen funden werde
    1438 Burckhardt,Hofr. 99
  • wo iemand für sich ... gnugsamen verzig gethan het
    NürnbRef.(1479/84) XIV 4
  • als ich die hofmarch gericht daselbs zu R. mit den urthail sprechern in genugsamer anzall besessen han
    1487 Bayern/ZRG. 1 (1861) 147
  • das genugsamen alter [Übersetzung legitima aetas] ist von zwentzigfunf jar und darob und die werden gnant gnug alt (das ist maiores)
    um 1500 Summa legum 156
  • mit gnugsamem verschriben gewalt erscheinen
    1501 Ellwangen/UrkSchwäbBund. I 446
  • einer gnugsamen uberwunden und erfunden missetat halben
    1507 BambHGO. Art. 16
  • mit genugsamer quietantien vnd vndirrichtung
    1509/16 GörlitzRatsAnn. I/II 86
  • nach genugsamer vorher besichtigung vnd irkundung
    1517 MittOsterland 6 (1863/66) 257
  • ob die ursach der enterbung genuegsam sei
    1528 ZeigerLRb. 381
  • gnügsame eehafte
    1532 SGallenOffn. I 32
  • wann die sippschaft oder das testament genugsam und beweißlich ist
    1550 Walther,Tract. VIII 6
  • genugsambe instruktion
    1555 Innsbruck/FreibDiözArch. 16 (1883) 211
  • da er die bezahlung mit baarem gelde oder genugsamen pfanden thut
    1583 HadelnLR.(Pufendorf) 14
  • gnugsam oder ungnugsam [gründ]
    BernGS. 1615 Bl. 21
  • mit den heren v.Sch. oder iren genugsamen volmechtigern
    oJ. Falk,ZwickauChr. I 26
II
genugsame Klagen, Zeugen, Beweise und ähnliches
  • pringt [der Schuldner] in der frist nit sein clag fur, di gnugsam ist, sol der richter erlauben den gelter ze pfenden
    vor 1307? Tomaschek,Trient Art. 63
  • ob ... dieselben anzaigen genügsam wärn
    1499 TirolHGO. 134
  • zu kuntschafft gnugsam syen
    Ende 15. Jh. LuzernStR. 34
  • von gnugsamen zeugen
    1507 BambHGO. Art. 78
  • eer dat hy die huyr betaelt ofte genoechsame borge daervoir gestelt heft
    vor 1537 LeeuwardenStR. 238
  • der son mag nicht ein genugsamer zeuge sein der sachen seiner eltern
    1561 Rotschitz 37
  • wann der cleger auf geschehene vernainung seiner clag kein völlige oder gnugsame beweisung fuͤrprecht
    NürnbRef. 1564 VII 9
  • soll dem, so schaden gethan, sein vieh auf genugsame bürgschaft hinwiederum zugestellet werden
    1583 HadelnLR.(Pufendorf) 25
  • men kan he nicht genochsam bewysen
    1593 JütLow.3 II 51 § 8
  • mit genoichsamen burgen
    16. Jh. NijmegenStR. 95
  • genugsamme bürgschaft
    1639 WerdenbergLB. 232
  • genugsamb beweisen und darthun
    1679 TractIurIncorp. II § 4
  • indien [hi] ... genoechssam konde bywysen, dat hie brand dreemael geroepen hadde
    oJ. MnlWB. II 1434
III genugsam gesessen, besessen ansässig und vermögend
  • diese zwaihe worthe "genugksam besessen" mustu verstehen: so hoch sich ein wergelt und die gerichtskosten und schaeden ungeverlich erstrecken mögen
    1550 OlmützGO. 42
  • so der thaeter ein buerger und genugsam geseßen, soll man ihn ungehindert nach hauße gehen laßen
    1658 GeraStR. 160
IV Vereinzeltes. sich genugsam machen Sicherheit geben
  • daß sich derselb freundt, mit bürgschafft, oder in ander wege ... genuegsam mach, daß dem anndern alles das beschehe, das er jm selbs durch sölch gab hat verordnen wöllen
    TirolLO. 1573 III 2, 2
-- "der Verpflichtung nachkommen"
  • bin ich ... bey ihm ... fälschlich verklagt worden, als hause ich nit wohl; hab rechnung geben, bin in allem genuegsam bestanden
    17. Jh. FreibDiözArch. 6 (1871) 98
  • soll ein ieglicher vormund fragen ainem richter, ob er gesessen sei zu den rechten und hab zwelf bei ihm die gnugsam sein im rechten
    18. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 50
  • das ain ieder ambtman soll genuegsamb thuen von dem seines herrn
    oJ. NÖsterr./ÖW. VIII 4
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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