Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): gewärtig

gewärtig

I erwarten
  • seyen jme dieselben heuser ... für solch sein dargelihen gelt ... stillschweigend verpfendt, also das er desselben darauf gewertig sein vnd habhaft werden mag
    NürnbRef. 1564 XXI 4
  • ernstlicher straf gewertig sein
    NürnbRef. 1564 XXVII 1
  • das er derselben straff gewertig sein wölle
    1575 WürzbZ. I 1 S. 82
  • nach unserer ermässigung seiner bürgerschafft verwürcket oder auch der stadtverweisung gewärtig seyn solle
    1592 MünsterPolO. 24
  • wer entlauft, soll alhie nicht herinner kommen, er habe dann zuvor willen, oder sei der haffte gewertig 
    1597 PeineStat. 251
-- Erbe erwarten
  • solt derselb ir teyl anndern des letstabgegangenen kinden allen zů glicher teylung gewertig sin und zůgehoren
    1482 ZGO.2 3 (1888) 142
  • solle solches ehegemecht an des verstorbnen errungenschafft nicht gewertig, sondern ... davon ausgeschlossen sein
    1609 JbVorarlb. 37 (1898) 122
  • ist alle fahrende haab der belibenen person und alle ligende güetter den kindern ein verfangen gewärttig guett
    oJ. Fischer,Erbf. II 206
II dienstbereit, zur Verfügung
  • daz si ... unserm hauptmann mit den emptern gewertig und gehorsam sein
    1363 OÖUB. VIII 156
  • eym gebietiger und dem gebiete zu tütschen landen furbassne gehorsam unde gewertig sin
    1396 CDPruss. V 106
  • söllent sy ... unsern ... herren ... huldigen und schweren, undertenig und gewertig sein
    1403 BairFreibf. 57
  • gesworen haben, getrue, gewertige vnd gehorsame ... zu sin
    1412 Fidicin IV 115
  • gestabte eide mit offgereckten fingern zu den heiligen sweren, getruw und holt, gehorsam, gewertig und verbunden zu sin
    1425 Hirschhorn 371
  • wanne wir uwern gnaden ... domite nicht lengir gewertig noch vorbunden sein wollen
    1440 HMeißenUB. III 66
  • hat ein tünchermeister, der also zu der stat arbeit verpflicht und gewertig ist ... piß her ... gehabt einen thuren
    1461 Tucher,NürnbBaumeisterb. 56
  • uns und dem reiche davon getreu, gehorsamb und gewertig zu seyn, zu dienen und thun
    1495 OstfriesUB. II 447
  • umb das, das er [der schultheiß] des vorgeschriben gerichtz ... also gewertig und besitzende sin sol
    15. Jh. SchlettstStR. 937
  • yedes jars vier gemayn redner fürgenommen werden, die menigklichen in den selben gerichten zu reden gewertig seyen
    1506 TirolHGO. 158
  • getrew, gewaͤrtig vnnd gehorsam iren ... nutz zůfürdren
    Layensp. 1509 A 5r
  • sich vnserm bruder ... alleine vnterthenig, gewartig vnd verwandt zu machen
    1554 Sachsse,MecklUrk. 226
  • das er der herrschaft ... und der gemain wöll treu und gewärtig sein
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 177
  • daß ich will unserm gnaedigsten fuersten und herren ... getreue und gewaertig seyn
    1611 StolpStat. 261
  • dem gesetzten bergrichter jederzeit getreu, gehorsam und gewärtig zu seyn
    1663 CAustr. III 174
  • ein jeder soldat ist verbunden, zuforderst sr. königl. majest. als seinem ober-haupte und kriegesherrn getreu, hold, gehorsam und gewärtig zu sein
    1713 CCPrut. III 1
  • sollen alle schweren dem haubtmann ... ghorsam und gwärtig zu sein
    oJ. LBAppenzIR. 11
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gegenwärtig sein
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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