Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Gottespfennig

Gottespfennig

I
I 1 Haftgeld beim Abschluß von Geschäften verschiedener Art, das oft den Armen zufloß
  • wanne een man koft enen kop unde godespennyng darup gift
    1270 HambStR. 35
  • 1282 HanseRez. I 12
  • daz der chaufman den gotzpfennich gegeben hat
    1299 GeöArch. I 2 S. 216
  • arrhas, que vocantur godespenning 
    1300 BremUB. I 572
  • wanne en man kopet enen koop unde enen godespenninc darup ghevet
    um 1300 RigaStR. 148
  • in huiusmodi emptionis et vendicionis contractu datus est denarius, qui dicitur goytzpenninch 
    1309 DortmUB. I 218
  • die godspenninghe van den lakenen, die men optie halle vercoept, sal men in die busse werpen
    1333 Stallaert I 523
  • 1340 Bense,LowDutchEngl. 123
  • 1361 MecklUB. XV 81 nr. 8909
  • 2. Hälfte 14. Jh. BrünnRQ. 128
  • daz si [alle underköufel] keinen kouf mit der hant dar slahen noch bestaeten, ez werde e geben sant Niklaus kirchen an Meran der gotes pfennic, ein zweinziger
    14. Jh. MeranStR. 426
  • wann man chawft oder hin geit, wann man leytchawf trinkcht oder gotsphenig geit, so ist der chawf stet
    14. Jh. SteirLl. Art. 177
  • bestet ein man ein haus umb hofzins ein jar oder zwai, und geit ein gotzphennig daran
    14. Jh. WienStRb. Art. 38
  • Anf. 15. Jh. BrielRb. 115
  • den speleluden sal men geuen tom godespennynge itczlikem pare eyne halue mark gude
    1421 Danzig(Hirsch) 289
  • zo wie vercoopen zal zijnen gront of rente ghetrauwelijck bij godspenninck 
    1431 Meijers,LigurErfr. II 23
  • welcher gedinget und sin gottespfenig dar uff hat
    1434 Miltenberg 322
  • szo sick eyn denstbade vormedet unde eynen godts penning darup entfenget
    1450 CDBrandenb. I 25 S. 358
  • 1466 Beekman,DijkR. I 717
  • wynkauf vnd gottspfenning 
    1476 KrattigenFrh. 103
  • gudzpenning 
    1545 Dahlgren 344
  • so ein kauff beschehen, vnnd der kaͤuffer darauff weinkauffgelt oder gottspfenning angeben hat, aber solcher kauff hernacher zerschlagen vnd nichtig erkendt wuͤrde, soll solch gelt wider erstattet werden
    PfalzLR. 1582 II 7 § 12
  • dem pastor thon gadespenning [bei Dienstantritt] geven 2 daler
    1600 Mensing
  • 1640 CCPrut. II 78
  • esz soll kein jung ... in ein ambt, umb ein handtwerck zu lernen ... angenommen werden, eh ... er vor e. ehrb. ambtgericht getreten und daselbsten zum gotteszpfennigk 1 reichsthaler ... erleget [hat]
    1679/88 Stieda-Mettig 690
  • die wibbolds- oder stadt-güter kauffen oder verkauffen, davon zu beiden seiten gottes-pfennige gegeben oder empfangen
    1685 Wigand,Minden II 41
  • gottespfennig, so ohnedem vor die armen gegeben wird [beim Verkauf von Grundstücken]
    1694 Celle/Reichssteuerblatt (1936) 903
  • wann ein dienstbote den gottes-pfennig einmal genommen, soll er auch bey demselben zu dienen gehalten seyn
    1761 DanzigW. III 4, 2
  • [beim Kauf eines Hauses] unum denarium dedit, quod vulgo dicitur gottespheng 
    oJ. Prag/ZRG. 13 (1878) 226
-- bei Verlobungen
I 2
  • "der gesetzliche Mäklerlohn, gottespfennig, betrug für Käufer und Verkäufer auf die Mark je 1 Pfg."
    oJ. Danzig(Hirsch) 220
II
II 1 Trinkgeld zu Weihnachten und Jahrmarkt
II 2 Almosen
unter Ausschluss der Schreibform(en):