Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Handgetat

Handgetat


I handhafte, frische Tat

I 1
  • swer so vber den andern tag seine devbe oder seinen raube bei einem manne vindet, der daz offenbaer geravbet hat, den enmag man dheiner hantgetat schuldigen
    um 1275 DspLR. Art. 145
  • soll des trostungsbrechers zunge, wo einer mit der handgethat wider rechtgebot misshandelt, niemanden mehr schaden noch nutzen sein
    1604 SolothurnStR. 210
I 2 insbesondere ergreifen, begreifen auf, mit der Handgetat 
  • ob ein man begriffen wirt an der hant getat den schirmet der heilig tage niht
    um 1275 DspLR. Art. 105
  • swen man mit der hant getat begriffet, den soll man fúr gerihte bringen
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 100 c
  • div hant getat daz ist daz swa man einen man mit der hant getat begriffet, oder in der fluht der getat, oder divpheit in siner gewalt begriffen wirt, da in selbe div schulde zvͦ treit, daz ist daz er selbe verstolen hat
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 316
  • swa man einen seckelsnider begrifet an der hantgetat da er phenninge abegesnieten hat
    1276 AugsbStR. Art. 55
  • daz in derselbe richter an der hantgetat avf der stat vienge
    1304 LandauIsarStR. 227
  • ob er in dem werich der hand getat oder daz er mit der hant volpracht hat, wegriffen wiert
    1397 OÖUB. II 542
  • sogetan laeut werdent oft gevangen, daz man si an der hantgetat niht begreiffet und daz man uf si niht ze schieben hat
    14. Jh. MünchenStR.(Dirr) 283
  • wolt man den dieb mit der hantgethatt begreifen, so sollen zween hausgesessen die hanthaft schätzen mit ihren trewn
    17. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 309
  • das ainer ainen ze frischer getät und an der hantgetät ergriffi
    oJ. SGallenRatsSatzg. 103
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  • vindet man dieberei oder raubiges gut in eines mannes gewalt, den man ee mit kainer handgetat gezigen hat
    14. Jh. Schwsp. Var./WSB. 75 (1873) 117
II Mitwirkung, Hilfe
  • ein guot verkoufen mit gunst und hantgetat des herren
    1304 Lexer I 1174
  • dat, om dijer servituten ende dyes rechts te gebruycken, men niet en behoeft te hebben ennich werck oft hantgedade van iemenden
    oJ. Stallaert I 558
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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