Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 1herrschen

1herrschen


I Herrenstellung über Personen und (oder) Sachen ausüben
I 1
I 2 über Land und Leute
  • daz der ubermuetec ist / der anders hêrschet zaller vrist / dann er von rehte hêrschen sol
    1216 Thomasin V. 10988f.
  • ir wisset, daz di, di da werden gesechen zu sein gewaltig den leuten, di herschent in
    2. Hälfte 14. Jh. CTepl. Marc. 10,42
  • lantgrave Heynrich ... herschete gar weisslichen
    vor 1440 Rothe,DürChr. 390
  • van konninglikenn gnaden tho Dennemarcken, albe de ouer Eystlanndth herrschende weren
    1513 RevalStR. II 131
  • nym den apfl deiner mayestat, damit du herschen solt uber alle dise welt
    um 1514 Weißkunig 37
I 3 übertragen Einfluß, Gewalt ausüben
I 4 rechtliche Verfügungsmacht haben
  • auch ober alle guter ir lebtage zu hirschen und reigiren
    1498 KahlaUB. 166
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in der Flur
  • nachdeme ... ganz gemein werden wollen, dz nach Michalis ein ieder uber des andern guth herschen will, dz schabgrass uf den wissen ... abmehen
    17. Jh. Eppingen 834
II hochmütig, stolz, herrisch sein
  • [Überhebung des Propstes,] wande von deme selbin anegenge sîner ordinunge wirt ime ein materia gegebin ce hêrschene 
    13. Jh. HohenfurtBened. 272
  • nicht soll ich suchen, wie hoch fare vnd hirsche 
    oJ. Luther(Clemen) II 387
III verheeren
  • [daß das Volk des Markgraf von Baden] vor uns geherrschet und uns gebrennet hat
    1388 HeilbronnUB. I 150
  • do nun der junge furste sso geweldiglich do hirschte 
    vor 1440 Rothe,DürChr. 674
  • lag darin ... zu velde ... unde wusten, branten unde herscheden allez daz darinne war
    15. Jh. LimbChr. 84
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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