Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Jahn
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vereinzelt hessisch (jâne Vilmar,Id. 181), märkisch (westfälisch) (gai DWB. IV 2 Sp. 2229) und schmalkaldisch (jûn ebenda) f. in der übertragenen Bedeutung "Hohlmaß" (GrW. I 825) sowie in Niedersachsen (gai DWB. IV 2 Sp. 2229) als n. belegt. - Mundartliche Formen: -ai- Münsterland, Grafschaft Mark, Niedersachsen; -au- steirisch, (westliches) Allgäu; -ō- alemannisch, schwäbisch, fränkisch, hessisch, lothringisch, rheinisch, westfälisch; -ū- unteres Thurgau, Zürich, Schmalkalden. Mit palatalem Anlaut: gōn rheinfränkisch, gone lothringisch, gaine münsterländisch, gai Grafschaft Mark, ferner thüringisch und fränkisch; Auslaut -ng im westlichen Allgäu, -m steirisch. Das Wort findet sich ferner im samländischen Schwedischen als ån (Lidén/ArkNordFil. 3, 243) und im Finnischen als frühes Lehnwort jana. Zur Etymologie: Seit Bremers Deutung PBB. 11 (1886) 277 wird das Wort von einer indogermanischen Wurzel *iē- hergeleitet, die ihrerseits eine Erweiterung der Wurzel *ei = gehen ist (Walde-Pokorny I 105; IEW. I 297). Das sinnverwandte ermländische john (Frischbier I 318) und livländische jahn (Gutzeit,Livl. Nachtr. II 21) gehören jedoch möglicherweise zum lettischen johnis (Ulmann/Brasche, Lett. WB. 1872 I 94), welches zu der indogermanischenWurzel guhen = schlagen, antreiben gehört (Berneker,SlavEWB. I 328; IEW. I 493), zu welcher aus den slavischen Sprachen verschiedene Feld- und Wegmaße (die von den Zugtieren nach einmaligem Antreiben bewältigte Strecke) gehören
- 1775 Adelung II 1419
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- DWB. IV 2 Sp. 2229
- ElsWB. I 407
- Kluge18 329
- Lexer I 1472
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- Lexer III Nachtr. 262
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- MhdWB. I 769 b
- RhWB. III 1138
- Schmeller2 I 1207
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- Schöpf,TirolId. 291
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- SchwäbWB. IV 73
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- SchwäbWB. VI Nachtr. 2239
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- SchweizId. III 43
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- Vilmar,Id. 181
- Weigand-Hirt I 941
- Weimann,Walderb. 94
I
frühester Beleg in einer langobardischen Urkunde von 744 = "Bezirk"
- nec non ecclesia s. Mercurii, quae posita est in jano nostro, et de ipso jano circa ipsam ecclesiam largiti sumus terram modiorum 500774 DuCange IV 279
- Bruckner,Langob. 87
- Schade2 I 462
II 1
der Teil einer bebauten Fläche, den eine Person zur Bestellung oder Aberntung vor sich hat und in einem Gang (siehe Etymologie) erledigt; dann auch Arbeitspensum
- "bestimmte Breite eines Kartoffelackers, einer Korn- oder Grasfläche, die auf einmal abgeerntet wird"oJ. Odenhausen, Kreis Wetzlar/Kleemann,Nordthür. 9 [Beleg ohne Quellenangabe]
- LothrWB. 211
- jang, pl. jängele "langes, schmales Gartenbeet"Reiser,Allgäu II 711
- Unger,SteirWsch. 362
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II 2
im Wald: eine Reihe zu fällender Bäume; die Fläche, auf der diese stehen; "Streifen Waldes, der bearbeitet werden soll" SchwäbWB. VI 2239
- er [Holzförster] sal den beckern vnd badern zu Erffurdt in dem herbst vnd in der fasten ihene in der Wagweth ansetzenum 1520 Michelsen,Erfurt 31Faksimile - in Google Books
- Sch. zu D. dient von den süben jan und von der winterhueben ain fueder pruggholz1542 Steiermark/ÖW. VI 287 [wohl nicht zu deuten als "Wiesenstück" wie ebenda Reg. 610]Faksimile (ca. 44 KB)
- solle der gemeind R. ... die niedergehauwenen jöhn mit einschlägen nöthiger maßen einzufristen und anzupflanzen ... gestattet seyn1754 ArgauLsch. I 715Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- Enztal/SchwäbWB. VI Nachtr. 2239
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insbesondere ein schmaler, langgestreckter Anteil am Hauberg (Siegerland)
Sachhinweis: K.J. Ley/ZRhWestfVk. 3 (1906) 105-109 (mit Skizze); SiegerländerWB. 131ff.; O. Reichmann, Der Wortschatz der Siegerländer Landwirtschaft und Haubergswirtschaft. Marburg 1966, 272ff.; Delius,Hauberge 47-52
- "Am 28. Januar verkauften die Eheleute E.v.E. und G. an H.G.v.d.G. und andere ihre Haubergsanteile, bestehend im zehnten Teil am Weidener jaen und ihren Anteil im Becker jaen"oJ. Delius,Hauberge 49
- "In jedem Hau [des Siegerlandes] erhalten die Genossen ihr besonderes Stück Land nach Maassgabe ihrer Theilrechte zur Abholzung zugewiesen. Diese Theilrechte heissen Jäne und sind, da nicht alle Haue dieselbe Grösse haben, nicht wie die Pflüge bei den Gehöferschaften auf ein bestimmtes Landmaass normiert, sondern ideale Grössen, reine Quotenrechte"Heusler,Inst. I 295Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
II 3
"die horizontale Bahn im Weinberge" RhWB. III 1139; "durch Raine abgegrenztes Stück Weingarten" Unger,SteirWsch. 362
II 4 b
Tuchbahn, Tuchbreite am Weiberrock
- SchweizId. III 44
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III 1
Reihe von Garben
- wan ainer ein jeuchert agker hin ließ zu schneiden, scholl der schnitter nemen ein garb in dem jan angefärleich1450? NÖsterr./ÖW. VIII 202Faksimile (ca. 47 KB)
- wann sie [zehend-knecht] allso auff einem acker ein oder mehr garben hingeworffen, sollen sie alßdann gleich an einem andern jon, oder samleten der auffgesetzten garben, wider darauff zelen1565 Reyscher,Ges. XVI 1 S. 78Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- Reiser,Allgäu II 711
III 2
Reihe gefällter Bäume
- ein halb jân holz lit in dem walde1295 BaselUB. III 195Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- alle verbrenten welde sollen nach vier oder funf jar stehen gelassen, darnach zu gelegenheit zu jahne abgehauen ... werden1555 ZHenneb. 14 (1901) 98
III 4
übertragen im geblümten Stil auf die Reihe der Reime einer Dichtung
- hie endet sich der reime jan14. Jh. bairisch/ZDA. 8 (1851) 277
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