Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Joppe

Joppe

, Juppe

aus italienisch giuppa "Jacke,Wams", aus arabisch dschubba "Obergewand mit langen Ärmeln"
I männliches oder weibliches Kleidungsstück

I 1 allgemein
  • wer [Stichwaffen] bei ihm tragt verporgen ... unter den joppen, der ist verfallen zu wandl 5 tal. ₰
    1560 NÖsterr./ÖW. VII 553
I 2 als Gegenstand von Kleiderordnungen
  • welch meister iopen macht von dem, das croucery heyset, der sal dor in legen boumwolle
    1361 BreslUB. 202
  • nymand sal tragin guldynne, sylberyne adir sydynne mentil, rocke vnd ioppen 
    1374 BreslUB. 239
  • jopen oder brustleibe sollen die geschlechters-toͤchter von seidengewandt ausserhalb samit tragen dörfen, aber mit einer halben elle samit verbremt
    1585 Rostock/Frisch I 490
I 4 (Leder- oder wattierte) Joppe als Ausrüstungsstück des Kriegers
  • das yeder man hab sein harnasch oder dygk yoppen 
    1432 Schmeller2 I 1208
I 5 als Naturallohn
  • daz in [Förstern] das spitale jerliche ir ieglichem ain juppen und ainen grawen rocke geben solten von rechts wegen
    1399 EßlingenUB. II 383
I 6 strafweise Entziehung der Joppe der Feldschergen
  • [trinkt der Feldscherge im öffentlichen Ausschank mehr als die ihm erlaubte Menge - ain pfennwert - Wein,] er möcht aber [noch] so wol zogen sein, man ließ in umb swert und hantschuech kömen und umb ain guete joppen darzue
    1416 NÖsterr./ÖW. VIII 896
I 7 in Bestimmung über die Breite eines Weges
  • der [wäg] soll also wyt syn, das eyn frow konn dragen in jetwäderer handt eyn kessy und eyn wyße juppen anhan, das sy sych nitt bereme
    1556/62 ZürichOffn. II 332
II übertragen: wohl Schließvorrichtung für Gefangene
  • 1607 Judenburg/Unger,SteirWsch. 367
  • ainem gerichtsman sol man umb erbare sachen nit in die joppen lëgen, er wolt dann nit gehorsamb laisten
    1625 Salzburg/ÖW. I 24
unter Ausschluss der Schreibform(en):