Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Karwan

Karwan

, sw. m.

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seit Mitte 13. Jh. belegt, entlehnt über mlat. caravanna aus dem persischen kārwān "Kamelzug" "Reisegesellschaft", wird als Wort des Deutschen Ordens unter Genuswechsel u. Bedeutungsverengung in die Ordenslande getragen; im 15. Jh. erfolgt Neuentlehnung über die Reiseliteratur aus dem Italienischen zu nhd. karawane; vgl. zur Etymologie Germania 20 (1875) 44; Weigand-Hirt I 990; MnlWB. III 1213 u. 1254; MlatWB. II 266; Frischbier I 341; zu Karawane bes. Kluge20 352; Wis,Ricerche 154; C. Battista, G. Alessio, Dizionario etim. ital. I 777 s. v. carovana

I dem Marschall des Deutschen Ordens unterstellte Kriegsausrüstung einschließlich Pferden und Maultieren, auch deren Unterbringungsort
  • uber das sal er [marschalk] den carvan von pferden unde mûlen unde harnasches ettelicheme der brûdere, die under ime sint, bevelhen zu behûtene vlîzeclîche
    1264 DOrdStat. 103
  • den carvan unde die anderen dinc, die zu dem ambehte des marschalkes gehôrent
    1264 DOrdStat. 104
  • mûle unde pfert von deme carvane, die mac er [marschalc] lîhen ettelicheme werltlicheme manne zwêne tage oder einen
    1264 DOrdStat. 105
  • 1264 DOrdStat. 109
II zu einem Amtssitz des Deutschen Ordens gehöriges Gebäude mit Stallungen für Pferde und Vieh, Speicherraum für landwirtschaftliche Geräte, Fischerboote, Getreide und sonstige Vorräte, gelegentlich auch für Rüstungen
III Zelt für Geräte und schwere Kriegsausrüstung (?) auf Reise und Feldzug (vgl. karwenshutten 1414 DOrdGrÄmterb. 15)
IV wohl verkürzt aus "Karwansbrot"
unter Ausschluss der Schreibform(en):