Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Kate
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Kate
, f., Kote, f.
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neben Kot(t), Katen, Kotten mit wechselnder Genusbez. (vgl. dazu DWB. V 1882), auch Nbff. mit oͤ u. d; ae. cot(t) n., cote f., as. kot, mnd. kot, kote, kotte, kate m. u. f., mnl. cot n., cote f. u. n. (m.?), mhd. kote m., kot n.; eine im wesentl. nd., nl. u. ae. belegte Wortsippe, wohl z. idg. Wz. *gēu- "biegen", danach "Höhlung" als Grundbed.; im heutigen Sprachgebrauch hat sich in der Bedeutung I die nd. Nbf. Kate durchgesetzt, in der Bedeutung II das ursprüngliche o erhalten. Zur Etym. vgl. Kluge20 397, DudenEtym. 316, IEW. 393f., NlEtymWB. 353
I
Hütte, Haus oder Schuppen, meist ein kleines Bauernhaus, zum Teil mit etwas Land (Garten, auch Pflugland), Anwesen eines Kätners (I), später auch eine Kleinbauernstelle; gelegentlich übertragen auf den Bewohner selbst
vgl.
Katenstatt
- gyf hwylc man forstolen þingc ham to his cotan bringe ⁊ he arasod wurðe, riht is, þæt he hæbbe þæt he æftereodeum 1027 Liebermann,AgsG. II Cn 76
- ne mæg nan wif hyre bondan forbeodan, þæt he ne mote into his coton gelocian þæt þæt he wylle.um 1027 Liebermann,AgsG. II Cn 76 1b
- quatuor domunculas que choten wlgariter nominantur1266 MecklUB. II 297
- 1290 CalenbergUB. IX 30
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- insuper continentur quinque domuncule in eisdem quatuor mansis ..., que coten dicuntur, de quibus habebit ecelesia D. tres pullos, qui rokhönere dicuntur, et dimidiam minutam decimam1296 Westphalen,Mon. III 1549Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- item apud U. sunt quatuor kote, quarum quelibet solvit xx denarios gronienses, et iste kote secundum ordinem debent indicere aliis domibus hyensprake, quando prepositus voluerit ..., et debent etiam depellere pecora, ubi hereditas ex parte prepositi suscipiturum 1300 GroningenUB. I 137Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1350 ClarenbergUB. 69
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- wy ... hebben vorkofft den eghendoem dryer houen vnde soss wurde offte kathen1350 MecklUB. X 341
- dat we [Herzog] ... hebbet vry ghelaten ver koten, de beleghen sint buten ... der stat ..., de uns hovedenstes plichtich sint unde gheven uns ok to tynse sos scillinghe unde twe honre1367 LünebUB. I 385Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- wilch hobesman uff syme koten eynen kotenman ufsiczen hat, stirbit der kotenman, den man sal der hobesman erbeteiln und nicht der schultheise1404 KaufungenUB. I 317
- 1413 JbDüsseld. 48 (1956) 238 Anm. 250
- 1471 MeppenUB. 295
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- Ende 15. Jh. Freckenhorst/CTradWestf. I 197
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- item steruet en havesman, dey vp eynen kaeten sittet, dey in eyn haues guydt haert, den mach dey haues man eff deylen, dey vp dem gude sittet, daer in dey kaeten haert15. Jh. Westfalen/GrW. III 57Faksimile (ca. 163 KB)
- 15. Jh. Hameln/NdJb. 33 (1907) 6
- die genne, die aver op den kotten wonnen, sollen geven für handgewinn ind gewerff, hie sie man off vrauwe, zwein alde guldenschild mit gnadenum 1500 Westfalen/GrW. III 63Faksimile (ca. 170 KB)
- irstlich der kotte upm W. ist churmuddig und gilt alle jair ther pacht 13 hoener ... item der kayte upm S. wirdt gewunnen tho tween handen, ider handt mit dubbeler pacht, der jairlichen pacht unhinderlichum 1500 WerdenUrb. II 464Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
- 1529 Oldenburg/Schiller-Lübben II 550
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- 1544 Dittmer,Sassenrecht 52f.
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- 1575 Westfalen/GrW. III 173
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- 1596 PommMbl. 19 (1905) 61
- ein einlieger auff dem lande, so in einem katen für sich wohnet, sol seiner obrigkeit, worunter er seine wohnung hat, wochentlich ein oder zween tage, ohn kost, hand-arbeit leisten1654 GesSammlMecklSchwerin V 48
- 1701 Heidenheim/SchwäbWB. IV 657
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- koͤtenere, die kein reepdeelt land bauen, sondern ... auf eines anderen guthe einen kathen, das ist ein klein haus mit einem kohl-garten, bewohnen, davor sie haͤuer geben oder hand-dienste thun. diese sind die insten und geben nichts zur kriegs-steuer, weilen sie von dem sadigen, zinsbaren acker, darvon der krieg gehalten wird, nichts haben1717 Blüting,Gl. III 8Faksimile (ca. 122 KB)
- 1723 Staphorst,HambKG. I 1 S. 540 Anm.
- verschiedene leute sich unternehmen, ihre ... katen ... abzubrechen, ohne neue an deren stelle zu setzen, und dabey in den irrigen gedanken stehen, als wenn mit abbrechung des hauses zugleich alle abgiften ... erloschen seyn muͤsten ...; die landes-verfassung in keine wege gestattet, die einmahl im catastro aufgefuͤhrten haͤuser und kathen abzubrechen und die gefaͤlle ... in dem register zum abgang kommen zu lassen1742 CCHolsat. II 355Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1756 Strodtmann 113
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- kotte ... bedeutet hiesiges landes bald ein bauergut der geringern art (z.b. ein erb- oder markkotte, dahingegen die groͤßeren bauernguͤter hoͤfe oder erbe genannt werden), bald ein bloßes zur wohnung fuͤr heuerleute eingerichtetes nebenhaus1799 Klöntrup,Osnabr. II 228Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- oJ. KlArchRhProv. II 126
- dese selue eruen sullen ire bernholt up der marcken heuwen ... die kotten sullen rysser lesen, stock bocken, moyss plucken, esspen hauwen mit den eruen in iren gemarckenoJ. Elberfeld/NrhArch. 3 (1860) 282Faksimile - in Google Books
II
Salzsiedehaus, dann auch Salinenanteil mit vertraglich festgelegter Ausnutzung der Siederechte; das Verhältnis zu Pfanne ist nicht eindeutig
bdv.:
Sieden (I)
vgl.
Katenstatt (II)
- panne, dar eyn koth to hord1390 Magdeburg/Zycha,LitSalinen 173 Anm. 37
- 1395 (Abschr.) MansfeldKlUB. 51
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- 2. Hälfte 14. Jh. MagdebSchSpr.(Friese) 8
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- beschege ouch eyne noth adir eyne heymsuchunge jn eyme kothe, darumb darff mann sien koth vfhauwen, wenn alle salczwerke sien frie2. Hälfte 14. Jh. Halle/NMittThürSächs. 11 (1867) 441
- 1475 Spittendorff 89
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- 1475 Spittendorff 101
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- 1557 Agricola,Zaub. 453
- die heußlein, darinn das ehrlich gut versotten vnnd saltz gemacht wird, heist man ein koͤt1564 Mathesius,Sarepta 177r
- 1670 Hondorff,HalleSalzw. 65
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- 1670 Hondorff,HalleSalzw. 71
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- 1687 HalleRegO. 50
- 1729 Ludewig,Anzeigen I 47
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- die den privateigenthuͤmern und pfaͤnnern gehoͤrigen salzwerke werden gewoͤhnlich nach koten eingetheilt, deren zahl aber nicht so bestimmt ist wie die der kuxe bey bergwerken. die eigenthuͤmer solcher koten sind unter sich durch einen societaͤtscontract verbunden, welches ihre gegenseitigen rechtlichen verhaͤltnisse bestimmt1791 Runde,PrR.1 121
- 1817 Klüber,ÖffRecht 601
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