Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Kedde

Kedde

, m.

zu keden (vgl. W.J. Buma, Die Brokmer Rechtshandschriften ('s-Gravenhage 1949) 214f. mit Lit.)
ursprünglich wohl Sprecher, Ansager (v. Gerichtsurteilen), im Brokmer Recht als gerichtliche Vollstreckungsperson bezeugt, die wohl damals schon die später belegten gemeindlichen Verwaltungsaufgaben innehatte (häufig synonym: Bauermeister, Bauerrichter, Schüttemeister)
  • alle keddar se en ier weldech, buta talemonnum ... and nen ked and nene rediewa ni moten ketha ni achta ni riuchta inna ene otheres welde, er tha othere ofgunge
    Ende 13. Jh. BrokmerR. 26
  • wen jemandt vörmeinede, datt ehm van den kedden unrecht geschehen wehre, demsülvigen schall fry stahn, deßen by dem pastore und schüttemeistern sick tho beklagen, und so verne idt sick also bevindett, schölen de kedden geholden syn, watt se ehm mitt unrecht affgenahmen, dubbelt wedder tho geven
    1619 OstfriesBauerR. 94 [weitereFundstellen ebd. 177]
  • in denen 9 aemtern die dorfschulzen, hier baurrichter, schüttemeister oder kadden genannt
    1744 ActaBoruss.BehO. VI 2 S. 765
  • 1746 OstfriesLR.(Wicht) 122 Anm.
  • 1782 T.D. Wiarda, Von d. Richtern Brokmerlandes ... (Aurich 1782) 33
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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