Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Kirch(en)friede(n)
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, m.
ae. ciricfrið, afries. kerkfretho, mnd. kerkfrede, kerkenvrede
I
Sonderfrieden innerhalb des kirchl. Bezirks (Kirche I 3, Kirchhof I 2) und auf dem Kirchweg
- ciricfrið [wer ihn bricht, zahlt] 2 gylde601/604 Liebermann,AgsG. 3
- hundtwelftig scill. ciricfriðes to boteEnde 9. Jh. Liebermann,AgsG. 48
- div tolefte kest is: kerckferd, huisferd, tingferd ende heerferdum 1200 Richth. 21Faksimile (ca. 138 KB)
- von kilchvn vride. alse ein mensche iht getvͦt vnde flvͥhet ez in eine kilchvn ... dez gewaltes sol sich nieman an nemen, daz er ez har vz ziehe oder im iht leides tvͦ in der kilchvnum 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 329Faksimile (ca. 232 KB)
- hwyt mer is, thribethe als by dyn tzerckferd1404 Richth. 501Faksimile (ca. 183 KB)
- 1. Hälfte 15. Jh. FivelgoR. 34
- hwasa otherum vnderleit in tha tzurcfrethe met wich ende met wepen and ma hine gelt to howe ende to huse -- jefta inna tha warffrethe jefta inna tha herfrethe -- jefta in en vnwad weter gelt, sa istio bote fif merc ende twa enza1. Hälfte 15. Jh. FivelgoR. 162
- settende se ... dat en islick man schall holden kerk-frede, marck- und huß-frede, dieckfrede und plochfrede by live und by gude1496 Westphalen,Mon. IV Praef. 103 Anm.
- van kercken frede, van hadern in karcken edder up kerckhoven1572 NordstrandLR.(nd.) 240Faksimile (ca. 86 KB)
- 1661 WursterLR. 76
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- kirchen-friede wird diejenige freyheit genannt, da derjenige, so seine zuflucht in die kirche oder auf den kirchhof nimmt, daselbst sicher ist1737 Zedler XV 744Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- oJ. Dreyer,Samml. II 1118
II
Eintracht zwischen den in einem Staatswesen zugelassenen Konfessionen und innerhalb einer Religionsgemeinschaft, auch die Zusammenarbeit innerhalb einer Kirchengemeinde
- 1660 Renner,KircheGiengen 100
- 1663 ProtBrandenbGehR. VI 898
- 1714 CCPrut. I 107
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- 1740 ActaBoruss.BehO. V 2 S. 903
- gehoͤrete es zur obrigkeitlichen pflicht, daß die reinigkeit der lehre beybehalten und der kirchen-friede hergestellet wuͤrde1770 HambGSamml. VIII 49Faksimile - digitalisiert vom Göttinger Digitalisierungszentrum (GDZ)
III
Wald- und Weidegebiet
zu
1Friede (IV)
- h[eimschnaet] ist insgemein in der gemeinen mark ein strich, welcher zwar zur viehweide allen genossen offen ist, zum plaggenmatt ... aber einem dorfe oder einer bauerschaft ... allein gehoͤret. erster wird auch wohl der kirchenfriede ... genannt18. Jh. J. Möser/ZWortf. 13 (1911/12) 51
- kirchenfriede gehoͤrt gemeiniglich der kirche, die das holz in demselben mit ausschlus der uͤbrigen benutzt1800 Klöntrup,Osnabr. III 384