Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): kirchgängen

kirchgängen

, swv.

auch ohne Umlaut; das Grdw. mhd. gengen "gehen machen" ist Kausativ zu ahd. gangan "schreiten"

I jemanden in die Kirche zur Einsegnung der Ehe führen
  • ee er sin wip kirchgengete 
    1402 Erler,Ingelh. I 192
  • daz sin fadir sine mudir und in gekeufft und gekirchgenget habe, so ist er [uneheliches Kind der Frau] ein ee kind
    1402 Erler,Ingelh. I 217
  • die wile iz gekirchgengit waz, so waz ein rechte ee da, und sal der man daz gud sin lebetage besiczen
    1406 Erler,Ingelh. II 86
  • er habe daz medichin mit sime willen gekaufft, gekirchgengt unde beslaffen, unde sy auch alt gnug gewest
    1419 Erler,Ingelh. III 54
  • 1423 UtrechtRBr. II 148
  • dat de vader momber is van die kijnderen ende momber blijfft, ter tijt toe dat die vader geen ander wijff ofte maget getrowt ende gekerckganckt en heefft
    1550 Fruin,KlSteden II 206
II den flämischen Kirchgang (II) halten
  • und welcher also nun kilchgankried, ist er nicht mehr sein lebenlang schuldig, er kaufft im rieht so viel guͤtter er wolle
    1696 Ann. d. Gesetzgebung ... in ... Sachsen 1 (1806) 196
  • so bald ... eine ... person, welche ... flämische grundstücke eigenthümlich überkommen hat, heyrathet, so musz selbige darüber kirchgangen 
    1734 Michelsen,Rdm. 167
  • so darf auch niemand flämische güter verkaufen, er habe denn zuvor gekirchganget 
    1734 Michelsen,Rdm. 168
unter Ausschluss der Schreibform(en):