Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Kirchweg

Kirchweg

, m.


I der vom Dorf bzw. Hof zur (Haupt-) Kirche (I) oder 1Kapelle (I) führende und unter besonderem Schutz stehende Weg
bdv.: Kirchpfad
  • hec sunt bona pheodalia monasterii R. in Stedincgia. L. ... cum ecclesia et via, que ducit de N. ad ecclesiam, que dicitur kerkwegh 
    1190 BremGQ.(H.) II 74
  • eenen kerkweg, merktweg, borreweg ende bruydweg, elk 6 voeten
    1368 CoutBruxelles 408
  • 1398 BremUB. IV 288
  • es gaͮt durch die ... matten ein kilchweg, vnd sol dehein vngewetten vih da durch gaͮn
    1424 Basel (Region)/ZGO. 2 (1851) 209
  • vor 1452 Brühl/RhW. II 2 S. 41f.
  • soe mey di here wey wol wessa bede here wey ende tzerck wey, all by eenre breede
    1464 WestfriesSchulzenr. 64
  • fan tzierkueghum, ende fan hiara brede
    1470 WestfriesSchulzenr. 65
  • was auf dem kirchweg geschicht mit fräflicher hand, slegen und plutvergiessen ..., wo dann derselbig ... begriffen ... würde, so sal den der landrichter oder richter, wo das puech ligt, nach puchsag ... richten
    1474 OÖsterr./ÖW. XIV 561
  • 1488 Geschfrd. der 5 Orte 18 (1862) 258
  • di lyckwey ende di tzierkwey, dat hy naet is fiower mollesfoten breed, dat da fiower moge dine fyfta to kerka drega
    Ende 15. Jh. Richth. 406
  • Ende 15. Jh. Richth. 472
  • kirweg u. steg, die von alter her sint, sol die burschafft gemein machen
    15. Jh.? Nordschwarzwald/GrW. I 419
  • 1500/34 NÖsterr./ÖW. VIII 658
  • wer dem andern furwart, es sei auf kirichwegen, marktwegen oder wie sich das begäb ..., so sol man in straffen an leib und guet
    1508 Steiermark/ÖW. VI 38
  • wo wiet ein gemeiner kerkweg sin schülde? dat ein man mit siner fruwen könne gahn, dat se de dau nicht beschütte im wege
    1557 Niedersachsen/GrW. IV 660
  • frye sandewege, frye stedewege, frye dodenwege, frye kerkenwege; alles wat fry unde in frede befangen is
    nach 1560 Lübeck/ZRG.2 Germ. 26 (1905) 83
  • 1567 CoutSPierreGand 197
  • es ist ouch des gottshuß vnnd eins kilchherren recht, wer einen vnruwet vff dem kilchwäg, es sig mit wortten oder werckenn, der ist einem kilchherren zu buß verfallen ein haller vnd drü pfund
    1584 Geschfrd. der 5 Orte 3 (1846) 191
  • 1584 OÖsterr./ÖW. XIII 376
  • um 1615 RhW. II 1 S. 268
  • 1621 OÖsterr./ÖW. XIII 45
  • eenen kerck-wegh ofte voetestee [moet breedt zyn] vier voeten
    1628 CoutBruges I 248
  • 1648/58 OÖsterr./ÖW. XIII 31
  • es sollen ... die gemeinen land- und heerstraßen und kirchenwege so breit seyn, daß ein wagen dem andern weichen koͤnne
    1650 EstRitterLR. 479
  • 1667 Innviertel/ÖW. XV 18
  • die kirchweg sollen gefreit sein also, das ainer derselben orten ain stab und ain schnuer und kain andere weer sol tragen, damit von seinem veint versichert sein
    17. Jh. Salzburg/ÖW. I 68
  • 1792 Hinterseer,Gastein 399
  • es sol ein kilchwäg gan zu sant N. abhin, der sol so wit sein, daß brut vnnd bar ein andern entwichenn mügint
    oJ. Zürich (Region)/GrW. I 94
  • kirchwegh ..., der sall so weit sein, dat irer zween ein braut leiden vnd irer vier einen toden leichnam gedragen können
    oJ. Euskirchen (Region)/GrW. II 722
  • ein kerkweg ofte notweg sall so wiet sin, dat ein mann hen vare met einer doden lych up einem wagen ..., dat eine vrowe ga beneven tho beiden siden unbeschmit orer hoecken
    oJ. Mark/GrW. III 28
  • der wegen sein dreyerlay, landtstrassen, besuech und kirchweg ...; der kirchweg soll 3 schuech weit gefreidt und gesichert sein meniglichen den gottesdienst zu besuechen, und soll darauf khainer fräveln noch schmelern, auch jederman bey hocher vizdombischer straff unangetastet verbleiben
    oJ. Salzburg/GrW. III 681
II
der Gang zum Gottesdienst
  • wer ins lanttätting gehert und nit da wär, den nit gottes gewalt irrt oder kirchweg ..., der ist euch verfallen als lantrichter 72 dn.
    1584 OÖsterr./ÖW. XIII 376
  • die vronen en sollen niemans verbodden des hilligen dages op sinem kerckwege 
    oJ. Mark/GrW. III 28
III übtr.: schmaler Weg
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):