Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Knebel
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, m.
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aus germ. *knab- "Stock, Knüppel, Klotz"
I 1
größeres Querholz, Sitzstange
- will er [der wegen Wald- u. Jagdfrevel Verdächtigte] unschuldig werden, so soll man ime sein hend binden zu hauf u. sol ime ein heinen knebel zwischen sinen beinen und armen durch stoßen u. soll ine werfen in eine meiesche boden von drien fuder waßers ...1338 Dreieich/GrRA.4 II 584Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
- 1423 Lorsch/GrW. I 466
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- [soll der nachrichter] im [einem Dieb] die hend also gebunden über knu abstreiffenn vnnd ein knebell zwuschenn den armen vnnd den schenckelenn durchhin stossenn vnnd sy also gebunden in das wasser werffen vnnd in dem wasser sterbenn vnnd verderben lassen1503 ArchStrR. 56 (1909) 135
- 1527 Zürich/SchweizId. III 713
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- 1565 Kirch,Welferdingen 143
- 1565 Kirch,Welferdingen 146 ff.
- wie man den ersten [Gefangenen] hinab gelassen, do ist er gleich vom dampf erstrumbt, vom knebel hinab gefallen und dodt gewest16. Jh. SchwäbWB. IV 527
- knebel, fuͤr allerley runde qver-hoͤlzer ..., als worauf einer sitzen kan, der an einem strick aufgezogen wird1741 Frisch I 527Faksimile - in Google Books
- vermittelst eines solchen knebels ... werden auch die diebe den galgen hinan gezogen1775 Adelung II 1657Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
I 2 a
Mundknebel, wie Klotz (I)
- ime dermassen durch den zichtiger peinlich gezichtiget, das khain glid pei dem anderen pelieben, in summa: ime gar khnebl ins maul gepunden, das er nit schrayen megen1518 Müller,LGHirschberg 312 Anm. 4
- do hott ihr der scharfrichter einen knebel ins maul gelegt1576 BrandenbSchSt. I 671
- leuten, welche bey gewaltthaten nicht schreyen sollen, bindet man einen knebel, d.i. ein kurzes dickes querholz, in den aufgesperrten mund1775 Adelung II 1657Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
I 2 b
zum Abziehen der Kopfhaut
- ist ein tagdieberey minder denn drey silling werth, so gehet sie zu haut vnd zu har, das ist, das man einen zu der staupen schlegt vnd windet jm die har mit einer kluppen oder knebel aus dem heupt1553 SspGl.(Dresden 1553) 100r
I 2 c
zum Anziehen des Strickes beim Erhängen
- 1400 Bernkastel/GrW. IV 749
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- seit der gegenwertiger dieb kein burgen hat, so soll man ein stangen vngebogen hainbochen wiett mit einem hagendoren knebel hayn ahn den dreyen hultzern des galgens, der da stehet, die soll sein burg sein1513 Obermosel/GrW. II 280Faksimile (ca. 266 KB)
II
wie Kerbholz (I)
- oJ. SchweizId. III 714
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