Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Kram
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, m., f. u. n.
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krâm (stm.); kram; kram (stm.) im Mittelhochdeutschen Wörterbuch von Benecke, Müller und Zarncke (BMZ)
I
aufschlagbare oder feste Verkaufsbude
vgl.
Bude,
Gadem (II 2),
Kammer (VII 3),
Kaufkammer,
Krambude,
Krame (I),
Krämerbude,
Krämerei (I),
Krämersgerechtigkeit (III),
Kramhaus,
Kramladen,
Laden (II)
- umbraculum vero, quod craham nuncupatur, quatuor denarios1213? TijdschrTaalLk. 65 (1948) 126
- casa quae cram vulgariter nuncupatur1251 Mülverstedt,Reg. II 577
- ez sol auch kain kramer, der ze krame stat, kain wahs uf dehaime tische noh niender verkaufen wan in siner kram1276 AugsbStR. Art. 14 § 15
- 1288 Hoffmann,WürzbHandel 87 Anm. 23
- wer ir innunge gewinnet der cremere, der sal einen cram gewinnen oder mieten under den alden cremenum 1300 FreibergStR. 46 § 4
- um 1300 Hugo v.Trimberg V. 22052
- was do crome czu buwin ist, di shal man buwin mit czigelin adir mit leime unde mit czigelin deckin1327 BreslUB. 115Faksimile - in Google Books
- geschiede ynich doetslach op den kerkhoue, in der wedemen, in den kraem ..., dat sal wesen dubbelde bote ende broke1448 Fivelgo/Richth. 321Faksimile (ca. 180 KB)
- een kram is vry by den halse toe verliesen, dat weer sake, dat daer twe kyfachtich worden in den kraem und wonden malkanderen, kregemen den hantdadigen, soe machmen hem sluten in den kraem, soe lange als de kraem wth weer1470 Westerwold/Richth. 277Faksimile (ca. 157 KB)
- es sollen auch in gannzer stat alle burger vnd burgerinn in iren craͤmen vnd laͤden inwenndig failhaben vnnd auswenndig nicht1489 München/Westenrieder,Beitr. VI 130
- ain yetlicher, der cromen brucht und darnebent dhain handtwercks brucht, der sol in der cromer zunffte farenum 1500 RottweilStR. Art. 323Faksimile (ca. 198 KB)
- 1543 Fruin,Dordrecht I 147
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- 1557 MarburgRQ. 415f.
- 1563 Reyscher,Ges. XII 354
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- 1580 Bremen/Sehling,EvKO. VII 1 S. 21
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- kauffleute vnd die jenigen, so offene kram vnd laden halten1603/05 HambGO. I 30 Art. 6Faksimile (Abschnittsbeginn) - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1829 Mohl,WürtStR. I 336
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- swer sin gaden vf tvͦt oder sine cremeum 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 363 aFaksimile (ca. 230 KB)
II
die im Kram (I) gehandelte Ware
- ok den cram, den scal neman vor sine dore setten uppe sin leet unde vinster, dese de ynninghe der cremere nicht en heft1302 LünebUB. I 140Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- swer ... sein kram an dem halse treit, der gibt keinen zol1348 HohenloheRB. 29Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1375 HambZftRolle 49
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- 1424/26 WürzbPol. 116
- 1451 HildeshUB. VII 23
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- 1748 NÖsterr./ÖW. VIII 60
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III 1
der im Kram (I) betriebene Handel, das Handelsgeschäft
- een kram is vry by den halse toe verliesen, dat weer sake, dat daer twe kyfachtich worden in den kraem und wonden malkanderen, kregemen den hantdadigen, soe machmen hem sluten in den kraem, soe lange als de kraem wth weer1470 Westerwold/Richth. 277Faksimile (ca. 157 KB)
- 1512 Stieda-Mettig 41
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- 1771 SammlBadDurlach II 48
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IV
übtr. Zunft bzw. Zunfthaus der Lübecker Krämer
- 3. Viertel 14. Jh. LübUB. III 838ff.
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V 1
übertragen von Kram (II): in der Schweiz freiwilliges Brautgeschenk (I), das aber meist mit der Morgengabe zusammenfällt
- ist denn, dz der frowen ir morgengab oder kram oder heimstür venert uf gesezt oder widerleit were vnd sich das erfindet, als recht ist, das geniessent billich der frowen erben1424 Luzern/Huber,PrivR. IV 452 Anm. 26
- welche froͮw ein morgengab hatt uff eim gut, die sol si nach ir mans tod mit recht ansprechen inderhalb fúnff jaren; denn lasset si ir morgengab oder kram fúnff jar anstan ungesprochen, als recht ist, man sol ir darnach weder umb morgengab noch kran nûtzit ze antwúrten haben1454 Niedersimmental 46Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- es mag ein frow ir morgengab oder iren fryen krom vor allem teil vorusnemen1469 Basel/SchweizId. III 810Faksimile - digitalisiert in der Onlineversion des Schweizerischen Idiotikons
- um 1480 LuzernStR. 23f.
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- wo eelüt zu bett vnd tisch geschieden werden, dann so sol jetweders dem andern weder morgengab, kram vnd eerecht nützit pflichtig noch ze antworten haben1489 Luzern/WillisauAmtR. 104Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1513 BernStR. VII 1 S. 117
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- 1568 Aargau/GrW. V 75
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- 1668 FrutigenLR. 68
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- unter dem kram aber wird verstanden ein schenckung, welche uͤber das [morgengab] einer hochzeiterin gebuͤhret und gewohnlich bestehet in einer guldenen ketten von 400, 300, 200 gulden oder bey gemeinen personen auch an geringeren wehrt nach beschaffenheit jedes vermoͤgens1728 Leu,EidgR. II 168Faksimile - in Google Books
V 2
Geschenk allgemein
- 1700 Niedersimmental 152
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