Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Krieg/krieg

Krieg

, m.

zur Etymologie vgl. DudenEtym. 370, Kluge20 405f. und PBB. 61 (1937) 257ff.

I "Anstrengung, Streben nach etwas" Lexer I 1726
Sachhinweis: DWB. V 2212f

II Auseinandersetzung jeden Grades, die in einem rechtsförmlichen Verfahren enden kann, tw. von K. (III 1b) nicht zu trennen
  • der selb chrieg vnd deu selb ansprach also mit ietweders tails güten willen verriht vnd vertaidingt ward
    1225 MBoica XI 261
  • daz wir zeuerebenne vnre gemvine criege vmme vnsers iegliches reht ze O. curn gemeinliche dise benanten ritere
    1253 CorpAltdtOrUrk. I 54
  • 1258 CorpAltdtOrUrk. I 70
  • der selbe criech wart verlassen andin hern H.v.R. vnde oͮch an H. den ritter. die schieden siv vmbe daz
    1260 CorpAltdtOrUrk. I 77
  • swel werendu getat von kriege ze richtunge wirt braht, die sol man mit schrift besteten, das man wider in krieg niht valle
    1279 Geschfrd. der 5 Orte 1 (1844) 61
  • er ... wart der jungen hirten voget: die kâmen alle z'im gezoget, sô si krieges heten iht, dur daz vor sîner angesiht ir strît würd aller hin geleit
    nach 1281 Konr.v.Würzb.,Troj. V. 679
  • 1285 WirtUB. IX 12
  • krieg, den sy hetten vmb die wisen
    1294 MBoica XVI 303
  • dise saetze haben wir gesetzet nah rat. doh swoz dar an ze chrieg wirt, daz behalten wir uns, daz wir daz leuttaern und beschaiden; da wellen wir mit rat zu legen und da von nemen, swoz wir ervaren, daz uns, der stat und unsaern buͤrgaern nutz und guͤt ist
    1299 PassauStR. 177
  • swer kriege sol verslihten, der muoz die sache wizzen
    2. Hälfte 13. Jh. Konr.v.Würzb.,Troj. V. 1872
  • uva [= wo] ein rathman ist, daz he horet ader set, wa sich ein kriek hebet vnder vnsern burgern mit worten oder mit werken, den sal he vride gebieten
    um 1300 Nordhausen/Förstemann,Nordhausen I 1 S. 48
  • wer, daz ain zerwerfnüsse oder ain crieck würde in der stat under den burgern ..., so sol furbas der rat und die schepfen der sache gewaltig sein
    13./14. Jh. NürnbPolO. 33
  • 1302 GlarusUrkS. I 113
  • alle totschleg, alle ... krieg, al missehelung vnd anzundung, alle mort, alle freuel ... oder all ander vbel tat
    vor 1307? Tomaschek,Trient 121
  • wir seczen ..., daz al sach, krieg, klag vnd furgab der stat oder des pistums zw T. sollen fur gemärt werden vnd kunt gethon, gevrtailt vnd geendet berden in dem palast zw T.
    vor 1307? Tomaschek,Trient 131
  • nieman von vͥnser stat in froͤmd krieg varn oder gan sol ... ane sunder vrlob des schulthessen, rates oder des merteils vrloͮp vnd willen
    1307/1403 BernStR. I 226
  • 1316 Sinsheim 410
  • 1317 BerlinStB. 44
  • 1320 MBoica XI 277
  • [wenn] under uns bruderen eynche zweyunge, zwist, kreich ove veintschaf upleyffen ... mit worden ove mit deden
    1323 KölnZftUrk. II 312
  • ist aver ir mêr gewesen, di an dem chrieg schuldich sint, dâ von der man erslagen ist, di mugen auch wol schuld haben an dem tôtslag
    vor 1328 Ruprecht(Claußen) 8
  • ob die leut ze chrieg wurden und sich nieman um di schîdung an wolt nemen, sô sol der statrichter ... vier beschaiden mann dar zuo schaffen
    vor 1328 Ruprecht(Claußen) 20
  • werdent si ze chrieg mit einander, swem den merer meng sait, da sol man nach richten
    vor 1328 Ruprecht(Kn.) 66
  • ist, daz die iuden under in selben ein chrieg oder ein urleug machent oder ein gevecht
    um 1330 BrünnRQ. 369
  • heft sich ein chrig czwischen leuten um selgeret und um gescheft, so schullen di chriger paider seitten ainen erbern man chiesen und di schephen von dem rat aus in ain chiesen; di czwen schullen unsern chunichleichen gewalt haben, den chrig czu berichten
    um 1330 BrünnRQ. 386
  • 1332 FriedbergUB. I 117
  • derselb chrieg hat als lang gewert, unz das wir nommen ... hern J.v.C. zu einem schiedman: was er dar uber sprech, das scholt wir baidenthalb also stet haben
    1333 SPöltenUB. I 311
  • 1334 OÖUB. VI 125
  • 1338 SeitenstettenUB. 207
  • den broch vnde den krik ... sullen dy ratleute vnser ... stat Swydnicz handeln vnde enscheyden
    1356 CDSiles. VIII 44
  • 1369 HagenauStatB. 142
  • 1370 Zips 226
  • 2. Hälfte 14. Jh. (Hs.) BambStR. 56
  • wann man darumb [umb unrecht gewag, umb unrechts zaichen und mas und um eich] ... ze chrieg wirt
    14. Jh. Regensburg/Inama,WG. III 1 S. 131 Anm. 4
  • ist, das ... baidenthalb ein krieg vnder den gewercknn ist, wer das ertz behaldnn sol, so sol man dartzu kysnn drey erber mannen
    14. Jh. SchemnitzStR. 16
  • ain krieg oder rumor ... in ainem leithaus
    1412 NÖsterr./ÖW. VII 384
  • vor 1416 IglauOberhof 73
  • were ..., dat deme raede unde der stad B. krijch unde orloch anvelle unde zee uns esscheden in ere helpe, so schulle wij ... en volghen unde behulpen wesen
    1419 BremUB. V 130
  • vonn krieg vnd hader ...
    15. Jh. (Hs.) BambStR. 31
  • vor 1506 Wilhelm,NBayrRpfl. 77
  • soll hinfur keiner vnser räth dem andern in sein red ... greifen ..., sich auch mit im in kein disputation vnd krieg vor dem rathsbeschluß ... einlassen
    1525 AmbergKzlO. 43
  • so ain krieg oder zwietracht zwischen zwayen nachparn ... ist gescheen und nit beclagt ist worden, und so sich di nachperschaft hat darumb angenomen und veraint, so hat ain richter kain pueß bei in gehabt. das will man ytz haben
    1525 Franz,BauernkrAkt. 335
  • wenn eyn krieg zwischen dem herrn vnnd lehenmann auffstünd, der soll ... entscheyden werden
    1530 LibriFeud.(Weidm.) C II
  • um 1570 LaufenburgStR. 193f.
  • ob die fünf [Schiedsrichter] zue krieg wurden, wo dann der merer thail hinfelt, damit solle es gericht sein
    1585 Salzburg/ÖW. I 163
  • 1600 OÖsterr./ÖW. XV 196
  • wellcher in unnserem lanndt krieg annfienge ... vnnd denn anngriff thete, es were mit houwen oder stechen, mit schlachen oder stossen, mit roupffenn oder mit werffen, der soll dem lanndt 34 schillig zebuoß verfallenn sin
    1608 UriLB. 28
  • 1619 Lazius,Wien III 63
  • wardt diß sonderlich an gemeldtem fuͤrsten zuverwundern, daß er mehrers krieg mit rath, dann mit waffen, mit verbuͤndtnuß als mit der schlacht angefangen, gefuͤhrt vnd gluͤcklich vollendet
    1619 Lazius,Wien III 67
III
Auseinandersetzung in einem geregelten Verfahren

III 1 mit Waffengewalt

III 1 a Zweikampf
  • dirre kriec gescheiden wërde von uns beiden, alsô daz wir hie striten, und swër ... die sigenuft ervëhte, dër habe daz lant ze rëhte
    um 1265 Konr.v.Würzb.,Schwanr. V. 579
  • um 1265 Konr.v.Würzb.,Schwanr. V. 586
  • krieg oder streyt von zweyen partheyen oder personen. duellum
    1561 Maaler 252v
III 1 b Fehde (I und II), im späten Mittelalter als Folge des Fehdeverbots übergehend in die mehr oder minder ungeregelte Auseinandersetzung mit Waffengewalt, teilweise von Krieg (II) nicht zu trennen und mit fließendem Übergang zu Krieg (IV) 
  • wir Rudolf ... kunik ... dun kunt ..., daz wir allen den krik unde di missehellunge ... han wirslichtet ... unde virsunet genceliche ... umme alle di tat, di in duseme kriche unde urlouge zwischen in geschen ist
    1281 Böhmer-Ficker 336f.
  • si ensoͤllen oͮch einkeinen ze burger enpfahen, der krieg in die statt bringt mitt im
    1284 BruggStR. 13
  • 1290/1300 NördlingenStR. 4
  • der krieg, der zuschen unsern capitteln und unsern burgern arm unde riche was
    Ende 13. Jh. MainfrJb. 18 (1966) 58
  • 1305 WetzlarUB. II 113
  • swelher unserre herren unde helfer ze beden siten, die in dem kriege gewesen sint, in der suͤne wellent sin, die suln ain luter sune haben unde swern aͧn gefaerde
    1316 EßlingenUB. I 219
  • es suln ouch die vorgnanten unser herren kunig Friderich von Rome und sin bruͤder ze taͤglichem krieg uns beholfen sin mit funfhundert beraiten mannen mit helmen ane geverde in ir kost in das lant ze Beheim und ze Maͤrhern
    1317 MGConst. V 383
  • irhobe sich ouch orloghe unde krich in der tzit dises lantfredes von keyme herren oder manne ieghen die, de in disem lantfr. sin, oder ieghen yrer keynen von des lantfr. weghene, so sal der landfr. bliben stende, bis daz orloghe unde krich ende neme
    1336 GöttingenUB. I 130
  • 1336 Stolz,WehrverfTirol 38 Anm. 64
  • swas uf den floͤssen lit von holtze oder swas daruf vert von fuͤrlutten, das sol uf und abe fride und geleit haben ..., es si in kriege oder ane kriege
    1342 HeilbronnUB. I 75
  • woͤllen wir ... daz welche fuͤrsten, herren oder ander lwͤte mit einander krigten ... und daz der kriͤg daz reiche niht angiͤng, den selben kriͤg suͤln di selben fuͤrsten, herren oder ander lwͤte ... enden
    1347 MGConst. VIII 357
  • 1361 HMeißenUB. II 37
  • dit scal me zegghen den schonevaren, ... dat zyk malk in lyke unde in rechte moghen late unde ok nynen crych en make, dar de stede an bezwarnizze moghen umbe komen
    1371 HanseRez. II 26
  • 1378 MWirzib. VII 260f.
  • wers ouch, das ein krieg oder ufflauff ... ufferstunde ..., das sol man bringen an den obman und an die uber den lantfriden gesetzit sint
    1389 RAbsch. I 92
  • khein statt oder land vnder vns gemeinlich, die darinne [eydtgnoßschafft] seind, sonderlich kheinen krieg hinnethin anhebe muethwilliglich
    1393 Sempacher Brief/Büeler 69
  • 1397 RTA. III 23
  • ist er [der sich um d. Bürgerrecht in Miltenberg bewirbt] dann niemants unberechter kelner, so sal in der schultheiß ufnemen und also truwe und eide von ime nemen. ist es auch sach, das der selbe eincherlei nachfolgenden kriegk oder hader hat, den hilft ime die stat ußdragen uf sine kost und an der stat schaden
    14./15. Jh. MainzChr. II 2 S. 236
  • ouch sollen die ... heren von S. [Vögte] keinen krige halden oder machen, noch keinerley fride vffnemen, es seye denne mit vnsern herren, mannen vnd steten willen vnd wissen
    1403 Berlin/Fidicin IV 106
  • 1422 ArchHessG.2 3 (1904) 207 [ebd.ö.]
  • were ok, dat wij ... to veyden quemen unde eynen ridende krich mit on bestellen mosten, welkem orde dat allernegest behuff were, dar scholde wij alle de unsen denne hen schicken
    1429 MagdebUB. II 132
  • ob nactparn hie in der herrschaft hinauß giengen ... und heden keinen krieg nicht und hueben außwendig mit einander an ..., daß einer den andern entleibet, so giengen die gesessene wider herein in die herrschaft, die dörften der freiung nicht gewinen
    1430/1625 NÖsterr./ÖW. VIII 729
  • hette er [der zu Frankenfort burger werden wil] eynichen krieg oder solicher sache bishere zu schicken gehapt, darinne verantwort man ine mit dieser burgerschaft nit
    1440 Keutgen,Urk. 247
  • dy borgermeister vrsghet: "bystu der borgherschapp begherende ?" so sprekt he: "ick bin". denne sêth dy borgermeister: "heͤstu ennige zake up dy, dy sich thu hader vnde krighe thin muͤchte, dar afe desse stad muͤghe vnde arbeyt krijgen muͤchte, dy schaltu jrst van dy legghen ..."
    1443 Lasch,NdStB. 48
  • sollen die burgermeinster keinen uff nemen, er habe dann keinen nachfolgenden heren oder kein nachfolgenden krieg oder haß
    1447 Walldürn 241
  • solicher krieg vnd vehde
    1450 UrkGeschBöhm. 2
  • niemand hinfuͥr ... in dhein krieg loͮffen ... sol aͮn wissen, willen vnd erlouben miner herren von Bern vnd eins schulthessen vnd rautz vͥnser statt Z.
    1485 ZofingenStR. 173
  • wenn im lande für krieg und aufgebot sturm geschlagen wird, ... so sollen die untertanen dem gerichtsherrn zulaufen
    15. Jh. Stolz,WehrverfTirol 51
  • 1539 BernStR. I 330
  • 1668 Fugger,Ehrensp. 1053
III 2 a gerichtliches Verfahren, Prozeß, vorwiegend gebraucht als Übersetzung von lateinisch lis im Zusammenhang mit dem prozessualen Akt der Litiskontestation (Kriegsbefestigung)
  • ob ... dheinerlei stoss oder krieg an gieng ..., es waͤr mit geistlichem oder weltlichem rechten
    1368 Rockinger
  • sein aber di lehenschefte vorlihen dornach, als ein krieg [in d. lateinisch Vorlage: lis] angehaben ist mit den vorleihern, so haben si nicht krafft, wann als lange der krieg weret
    um 1400 Zycha,BöhmBgr. II 185
  • durch sollich bekennen oder laugnen wirt die sach erst im rechten rechtlich verfangen vnd der krieg angedingt vnnd heist litis contestatio
    1480 Ordn.u.Underw. 21
  • der krieg wirt befestigt, so auff die forderung des klegers der antworter die verneint oder erkent durch nein oder ja
    1497 HessGO. 18
  • 1500 RAbsch. II 75
  • 1506 KasselGB. 54
  • ein yeder verstendiger kan hierauss vnd bey jm selbs wol betrachten, das vor soͤllichen richtern vnd vrteylern ein ander process jm rechten zu halten not ist, dann so der rechtlich krieg vor den rechtsgelerten were
    1507 BambHGO. Art. 123
  • 1518 Müller,LGHirschberg 353
  • bevestigung oder verfahung des kriegs ist nicht anders, dann so der antwurter nach übergebner clag in recht erscheint und mündlich oder schriftlich anzaigt, daß er der clag ... gestendig oder nit gestendig sei
    1518 Wolff,GerichtsverfHochstAugsb. 336
  • 1520 BairGO. 34v
  • vnd ob einer glichwol sich bezügte, des er mit siner antwůrt nit woͤle den krieg beuestnet haben, das sol jn nach vnser stattrecht gentzlich nit nutzen
    1520 FreiburgStR. I 8, 11
  • erscheint der fürgevordert alßdann, sol clag und antwort ... verfangen, der krieg contestirt und alßdann verrer daruf gehandelt und procedirt werden, sovil und recht ist
    1521 WindsheimRef. 27
  • und wann er [anwald] den krieg in recht verfangen und bevestigt hat, so ist er nach sag gemeiner geschribner recht als ain herr des kriegs und mag nimer abgestellt werden bis zum endurtailen, es werden dann redlich ursachen vor augen
    1521 WindsheimRef. 30
  • der krieg des rechtens
    1521 WindsheimRef. 36
  • 1521 WindsheimRef. 39
  • auf die ... clag zu excipieren und in recht furzufarn, so sag ich ..., das ich derselben ... gar nit gestee ..., will hiemit also den krieg negative bevestigt haben
    1526 BambChr. II 308
  • verfahung oder bevestigung des kriegs beschicht, wann die partheien, das ist clager und antworter, mit namen bekhennen, den krieg verfasst zu haben, oder wann der clager sein clag und der antworter zu derselben clag sein bekhantnus oder läugnen und nain in recht gethon haben
    1528 ZeigerLRb. 157
  • 1530 RheinfeldenStR.(SchweizRQ.) 232
  • ist zůwissen, das der antwurter nit alweg schuldig ist, auf die klag den krieg zůbefestigen ..., sonder er mag die nichtigkait der klag anfechten, aufschuͤblich oder gar ausloͤschlich vrsachen wider die klag fürbringen
    1531 LaijischeAnzeigung B vjv
  • so der anwaldt aus krafft seines befehls in krieg trit vnd den mit der antwort zur clage befestet
    1541 König,Proz. 21
  • wo der betagt aber durch das wort nain zu der clag antwortet, da wird der krieg befestigt
    1548 CoutLuxemb. II 204
  • wer nicht bekennet noch lauknet, der befestigt auch den kregk nicht
    1550 OlmützGO. 38
  • 1555 BrandenbSchSt. I 308
  • 1583 BrandenbSchSt. II 31
  • 16. Jh. BreslStR. 60
  • 1622 SächsGO. 1073
  • mag der nächst verwanter ... den krieg auff sich nehmen
    1713 TrierLR. 191
III 2 b übertragen: in Streit befangene Sache
vgl. krieg
  • ap czwen zu gericht geen vmmb farende ader vnfarende hab, den selben krieg schol nÿmant kaufen peÿ der puͤß, ap er nicht well verfallen czwir alß vil, alz des haupt guttes ist gewesenn
    1413 OfenStR.(Mollay) 182
IV
bewaffnete Auseinandersetzung zwischen Staaten
  • damit denen soverain-fürsten vndt ständen sowohl als den minderen fürsten vndt particularen dasjenige gevolge, was ihnen von der gerechtigkheit wegen gebührt, ist denenselbigen zugelassen (im fahl alle andere mittel ohnverfänglich vndt die sach gerecht vndt gnuegsamb), die waffen zu ergreiffen vndt krieg anzuheben, wie solches Grotius in proemio de jure belli et pacis bekräfftiget
    1696 Büeler 70
  • gerechte krieg ... pflegen die genambset zu werden, welche die vnbilden rechen, wan etwan ein volckh oder statt, welche bekrieget werden soll, ... versaumbt hat abzustraffen, was von den ihrigen bos- oder lasterhafft begangen, oder wieder zu geben, was durch vngerechtigkheit weggenommen worden
    1697 Büeler 70
  • der krieg wird ... getheilet 1. in einen gerechten und ungerechten. jener ist, welcher von hiezu qualificirten personen aus rechtmaͤssiger intention und ursach und auf rechtmaͤssige art gefuͤhrt wird. woraus ... zu schliessen, daß diß ein ungerechter krieg sey, bey welchem etwas von diesen stuͤcken mangelt. 2. in defensivum, einen gegenwehrlichen krieg, und offensivum, einen krieg mit beleidigen
    1705 KlugeBeamte I2 582
  • 1749 Moser,Staatssachen II 95
  • der krieg ... ist ... zu einem nohtwendigen mittel geworden, wodurch die streitigkeiten grosser potentaten, die weiter keinen richter als gott und ihr schwert haben, entschieden werden
    1751 J.F. Eisenhart, Kl. Schriften I (Erfurt 1751) 13
  • 1753 J.F. Eisenhart, Kl. Schriften II (Erfurt 1753) 77
  • 1756 Moser,Staatsarch. 1756 I-VI 469
  • der krieg ist ein stand freier regenten, staaten und völker, die einander als offenbare feinde ansehen und durch gewalt oder list allen ersinnlichen schaden zufügen. das recht des krieges hingegen ist eine befugnis, sich mit allen kräften wider die gewalttätigkeit eines andern zu verteidigen
    1757 RechtVerfMariaTher. 328
  • 1757 RechtVerfMariaTher. 331f.
  • muß ein ... gerechter monarch erwaͤgen, ob eine gerechte und zureichende ursache vorhanden sey, krieg anzufangen
    1758 v.Justi,Staatsw. I 84
  • eine ... kriegsverkuͤndigung wird ... eben fuͤr keine nothwendigkeit geachtet, wohl hingegen ist gebraͤuchlich, daß man ..., wann die hostilitaͤt anfaͤngt, ein gedrucktes manifest heraus giebt, die ursachen darinn deducirt und den verdacht eines ungerechten kriegs bey der unpartheyischen welt dadurch abzuleinen sucht
    1770 Kreittmayr,StaatsR. 36
  • der kaiser kann im namen des reichs ohne dessen mitbewilligung weder einen krieg anfangen, noch die reichstrouppen aus dem reich oder fremde hereinfuͤhren
    1770 Kreittmayr,StaatsR. 130
  • [den Kreisständen vom Kaiser] das recht, buͤndnisse zu errichten, krieg und frieden zu beschließen, ohne widerrede eingestanden wird
    1789 Krünitz,Enzykl. 48 S. 561
  • der anfang eines kriegs wird von der zeit an gerechnet, da die land- oder seemacht sich zu kriegsoperationen gegen den feind in bewegung setzt
    1794 PreußALR. II 8 § 1966
  • nur mit bekanntmachung der geschlossenen friedenspräliminarien wird ein krieg für beendigt geachtet
    1794 PreußALR. II 8 § 1967
  • der kaiser hat auch das recht des krieges, er kann es aber ohne einwilligung des reichs nicht ausüben
    1795 StaatsRHeilRömR. 82
  • kein bundesstaat darf den andern mit krieg uͤberziehen ..., sondern alle ... streitigkeiten ... sind zu friedlicher entscheidung vorzulegen
    1831 Mohl,WürtStR. II 753
V sprichwörtlich
VI formelhaft findet sich Krieg in Verbindungen mit Ansprache (I), Anstoß (IV), Auflauf (I 1), 1Bruch (I 2 u. 5), Fehde, Feindschaft (II), Hader (I u. II), 1Hilfe (III 1), Irrung (VI u. VII), Mißhellung, Sache, Span, Stoß, Urlog, Widerrede, Zweiung, Zwieträchtigkeit, Zwist 

unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):

krieg

, adj.

streitbefangen, kriegbar (II) 
  • von chriegem guͤte
    um 1300 WSB. 79 (1875) 103 nr. 308
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):