Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Kugel

Kugel

, f.

Bed. wie neuhochdeutsch

I rechtl. gebr. bei Wahl- u. Losverfahren
  • wannzit man ouch ainen verweser dez gerichtz nemen und welen wil, so sol man 16 chuͤgel machen ... dem rat und 32 chuͤgl den von der gemein, und suͤllen vier chuͤgel bezeichent werden, under den vom rat zwey und under der gemein zwey, und wem dieselben vier chuͤgl werdent, der zwen von dem rat und zwen von der gemein sein, die suͤllen dann ainen ayde sweren
    1362 RegensbUB. II 228
  • 1720 Lünig,TheatrCerem. II 155
  • 1729 MHungJurHist. V 2 S. 451
  • ist erkennt, das, wann jez und in zukunft h[erren] zu einem ambt losen, selbe keine kuglen mehr wechseln, sonder jeder die ihm treffende kuglen behalten und zwahren bey verlierung seiner ehr und ambtes
    1764 Beeler,LandammGlarus 35
  • [Wahl d. Prorektors] in einer ... unter dem vorsiz des abgehenden prorectors mit weißen und schwarzen kugeln zu veranstaltenden geheimen stimmensammlung
    1803 HeidelbUnivUB. I 443
  • 1818 Pölitz,Verf. I 1 S. 177
  • ob ich die stelle eines rathsherrn [in Frankfurt] annehmen würde, wenn mir, unter die loosenden gewählt, die goldene kugel zufiele
    Goethe/DWB. V 2537 e
II
zur Strafverschärfung am Fußgelenk befestigtes kugelförmiges Gewicht
III zur Bestimmung der Grenze (I), die auf einer (Wasser-)Scheide verläuft
  • das erste mark seinen anfang auf dem Hochensprung [nimmt] ..., allwo man in dem lebendigen felsen ein kreutz einhauen lassen, und gehet auf dem grad, wie kugel walzt und wasser rinnt, ... bis auf den sattl
    1756 Lori,Lechrain 556 [ebd.ö.]
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):