Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): ländlich

ländlich

, adj.

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Nbf. landlich 

I räumlich

I 1 im Ggs. zu städtisch: auf das Land bezogen, zum Land gehörig, auch: auf dem Lande üblich
  • were not eins lentlichen undergangs ... zu verkunden, wo ir marcke wenden und lenden solt
    1473 ZGO. 1 (1850) 432
  • landuoͤgt vnd richter vom reych ... die hattend allein gewalt, übers blůt vnnd vmb schaͤdliche sachen zerichten; was aber burgerliche vnd landliche sachen betraff, ward durch landamman vnd radt yedes lands besonder verhandlet
    1548 Stumpf,SchweizChr. II, 414v
  • Frisius 1556 S. 62b
  • 1787 Pestalozzi,Werke III 393
  • 1825 Geck,Soest 372 Anm.
  • 1827 Kamptz,Ann. XI 313
I 2 ein Herrschaftsgebiet betreffend
II im engeren Sinn auf die Rechtspflege bezogen: in einem Land (II 1) geltend, den örtlichen Rechtsgewohnheiten gemäß
  • meinen kindern ... von meiner vorlassn hab gebn ..., ie einen so vil als den andern, als manch mundt als manch pfunth noch landtlicher und statlicher gewonheyt
    1492 FalkenauStB. 61
  • al jar, so win wechst, zu geben, wie recht gewonlich vnd lendtlich ist vnd man das nuͤntayl sonst pffligt zu geben
    1494 Moser,LastWürt. 236 Anm. 268
  • mit diesem unserm uffen brief, den wir ... ufgericht in bester und bestaͤndigster forme, wie solichs nach lendlichem brauch und gewonheit beschehen soll
    1504 Cramer,Landsiedelei 35
  • 1507 Bruchsal 902
  • dann ye lenntlich vnd billich, das ein ieder herrschafft geschworner hindersoß, so er in ein ander herrschafft ziehen wil, das er zu vorderst sin pflicht ufsag
    1521 Straßburg/Haltaus 1156
  • ob aber soliche verzicke [Verzicht der Tochter vff erb vnd lehen etc. bei Verheiratung] mehr lendlich dan recht seyen, lasz ieczo pleyben
    1531 Fulda/ZRG.2 Germ. 12 (1891) 110
  • soll der richter ... sitzen, seinen stab oder bloss schwerdt nach landtlichem herkomen eins jeden orts jnn den henden habenn
    1532 CCC. Art. 82
  • 1. Hälfte 16. Jh. SchwäbWB. IV 962
  • 1559 WiesbadenGB. 96
  • als recht vnd lentlich ist
    1563 Westerwald/GrW. I 622
  • 1616 RhW. II 1 S. 141
  • 1628/29 PfälzW. II 759
  • 1663 Meichsner,Dec. IV 871
  • 1734/36 GasterLsch. 183
  • 1788/90 GasterLsch. 179
III im weiteren Sinn: im Land (II 1) üblich, gebräuchlich, auch: einheimisch im Unterschied zu fremd (I); von Münzen: gangbar, gültig
IV als Vollbürger geltend
  • wover einer ald mer, die nit landtlüt sonder hindersässen wärind und sich der gnoßsami rümbtind erwybet oder ererbt zu haben, ... dieselbigen söllend gmeine, landtliche alpgnossen in diser alp ungesumpt ... lassen
    16. Jh. SGallenOffn. II 450
V brüderlich, landsmannschaftlich
unter Ausschluss der Schreibform(en):