Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Land(es)währ(e)

Land(es)währ(e)

, f.

Nbf. -wahre 

I wie Landeswährung (I) 
  • das si uns sal geben von deme selben hove alle jargelich drie schillinge lantwere 
    1304 ThürGQ. X 631
  • zwoͤlfft halb hundert schock grosser pregischer pfennige, das eine rechte land wehr ist zu Thuͤringen oder Meissen
    1333 Chr. Schlegel, Schediasma de nummis antiquis Salfeldensibus ... (Dresden 1697) fol. H 4v
  • dat ... unse gnedighe herre ... uns heft gegeven ... veftich mark diszer lantwere 
    1353 MansfeldKlUB. 444
  • 1359 MZoll. III 359
  • 1367 MWirzib. IX 253
  • 1371 Weimar/Michelsen,Rdm. 515
  • 1415 Thüringen/GrW. VI 103
  • 1422 EisenachStR. 59
  • 1433 MBoica XVIII 390
  • 1444 JenaUB. II 167
  • drissig rynische gulden ader also vel lantwere, die genge und geneme ist in unser herren der hertzogen landen
    1447 BürgelUB. 462
  • die drißig rinische gulden zcu czehin schog grosschin genger landwere gelassen
    1457 DresdUB. 214
  • 1468 HMeißenUB. III 180
  • dass ich ... vorkaufft eynen ewigen schilling geldes landwere ... ume funffzehen schilling gute lantpfenning
    1481 Thüringen/Mencke,Script. I 660
  • 1490 MansfeldKlUB. 478
  • 1495 ErfurtFreizins 317
  • 1499 KahlaUB. 67
  • 1517 Rautenstrauch,Luther 56
  • 1556 CCMarch. IV 1 Sp. 1170
  • 1741 Frisch I 571
II landesübliche Gewährleistung, Garantieversprechen des Verkäufers gegen Ansprüche Dritter oder für die gute Beschaffenheit des Kaufgegenstandes
  • auch so sall einer den andern wehren, ob daß pferdt in andern landen angefangen werde, rechte landtwehr also gewiß, ob es heym angefangen wurde
    13./16. Jh. GothaStR. 222
  • secze yn czu burgen H., N. vnd T. ... vor eyne rechte lantweͦhere des zelbin gutis von dem tage an zcu hebin, als sy komyn yn di lehin vnd gewere, als eyn recht ist yn dem lande
    1357 HMeißenUB. II 1
  • [Verkauf e. Vogtei] et eis tenere de euictione et de victo, iuxta leges comprovinciales quae landtwere vvlgariter nuncupantur
    14. Jh. Thüringen/Haltaus 1188
  • wy das er em abegekaufft hat ... ein pherd ... vnd ein dem kauffe hat er em gelobit eine land were zcuthun als ein gut man dem andern
    1470 Neumann,MagdebW. 110
  • ist durch recht eyn iglicher vorkouffer der do pherde vorkoufft synem kouffern eyn rechte lantwer zcuthunde vorpflichtet
    1470 Neumann,MagdebW. 112
  • 1474 PössneckSchSpr. I 318
  • [Auflassung von Gütern] vor eine rechte landswehr, wie dy hyrinne in den furstenthumern S. vnd J. gewonlich ... ist
    1535 Schlesien/DRWArch.
III in der Wendung Verjährung und/oder L.: Versitzung, Nichtinanspruchnahme und daraus entstehender Verlust eines Rechtes nach einer bestimmten Frist
  • als auch von wegen langwiriges stillschweigens und geduldung ein veriärung und landwehr zu besorgen, dergestalt wan einer sein recht und harbringen in gesetzter zeit nit braucht, noch den ihenigen, so im eintrag darin thut, mit recht widertreibt das diser von wegen soliches stillschweigens ein bewilligung seiner gerechtsame vorbringe
    1576 B. Amerbach/DRWArch.
  • besorg ich abermalen, wan sich zum besten doruff nit fussen werde, allerlei anders in kurtzwillen zu underlossen, diewil verjährung oder landwehr ohn einigen rechtmäßigen und gegründeten glauben oder gewissen nit wol, besonderlich in geistlichen rechten, in 40 oder 50 jahren ihr lauf bekommen mag
    1578 DRWArch.
  • 1633 Graubünden/GraubdnRQ. II 101 u. 110
IV Einheit an Land (I 3) als Grundlage der Teilnahme an der Rechtsgemeinschaft
  • die europaͤer, als landbauer, legten eine landwahre, oder das eigenthum eines fuͤr jeden staat bestimmten ackerhofs, mansus genannt, zum grunde ihrer verbindung. nur der aͤchte eigenthuͤmer eines solchen mansus war mitglied der nation, und theilte gewinn und verlust mit seinen genossen
    1790 J. Möser, Kleinere, den Patriotischen Phantasien verwandte Stuͤcke, hg. von B.R. Abeken (Berlin 1843) 191
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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