Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Landmeister

Landmeister

, m.


I der oberste Verwalter einer Deutschordensprovinz, insb. der Stellvertreter des Hochmeisters (I) in Preußen, später auch in Livland
  • brûdir H.B. ... der êrste lantmeistir was in Prûzinlande
    um 1340 Nikol. v. Jeroschin V. 3613
  • darumb daß sie hin vnd wider in jhren gebieten landmeistere verordenten. so ward dieser [Herman von Saltza] der erste hohmeister genennet, als der vber die andern meistere die oberregierung hatte
    1599 Schütz,HistPruss. (Eisleben 1599) fol. 16v
  • Ende 16. Jh. ZWestpreuß. 44 (1902) 162
  • teutsche ordens-ritter ... liessen das land Preußen durch land-meister regieren
    1744 Zedler 42 Sp. 1874
II Handwerksmeister auf dem Lande mit eingeschränkter Gewerbefreiheit, tw. einer städtischen Zunft angeschlossen
  • een lantmeester, die in die stat ... cnape wille werden, sal geven xxx s.
    1377 's-HertogenboschAmbg. 45
  • 1606 FrankfZftUrk. II 99
  • 1692 Beier,Meister 9
  • auch die land-meister, und darunter an manchen orten ausherrische mit denen handwerckern in staͤdten einzuͤnfftig seyn
    1705 KlugeBeamte I2 728
  • 1720 CCMarch. V 2 Sp. 699
  • 1725 MHungJurHist. IV 2 S. 675
  • werden bey einem land-meister keine wander-jahre erfordert, derselbe ist auch nicht schuldig, denen gewercks-versamlungen mehr, als ein mahl im jahre, beyzuwohnen
    1734 CCMarch. V 2 Anh. 4
  • land-meister, sind unter denen handwerckern, so auch zwar auf dem lande und in denen doͤrffern, auch wohl flecken und kleinen staͤdten wohnen insgemein diejenigen, welche um zuͤnfftigkeit willen das handwerck in grossen staͤdten mit halten, nach gelegenheit gar dort selbst meister werden, den qvartal groschen erlegen, zu dem handwercke beruffen und uͤber land dahin reisen
    1737 Zedler XVI 432
  • 1757 Estor,RGel. I 115
  • 1774 Krünitz,Enzykl. III 755
  • 1781 VerordnAnhDessau I 203
  • 1785 BrschwWolfenbPromt. III 337
  • den landmeistern ... in den staͤdten selbst einige arbeit zu verfertigen untersagt [ist], und solches blos auf dem platten lande gestattet
    1803 WeistNassau II 144
  • 1808 SammlBadStBl. II 822
  • 1816 RepStaatsVerwBaiern V 283
III gewählter Vertrauensmann, der die Deichsteuer eines Gebietes zugunsten der Wasserschutzbauten verwaltet, zT. auch nur ein technischer Aufsichtsbeamter; in einigen niederländischen Provinzen von Anf. 15. Jh. bis Mitte 18. Jh. belegt: Beekman,DijkR. II 1064/66 u. MnlWB. XI 329/31

IV als Landesbaumeister (I) zu lesen?
Straßenbauinspektor
unter Ausschluss der Schreibform(en):