Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Lehn(s)stube

Lehn(s)stube

, f.


I Bez. für den Lehnshof (II) 
  • wenn ein lehenmann aus was immer fuͤr einer ursache das lehen verwirket hat, so soll die lehenstube zuerst demselben das caducitaͤts-decret zustellen, in welchem die ursache der lehenfaͤlligkeit deutlich ausgedruͤckt seyn muß
    1582 Heinke,NÖLehenR. I 376
  • 1679 CCBrandenbCulmb. II 1 S. 117
  • da ain lehenguets-inhaber todts vergeet, sollen seine erben schuldig sein, solchen fahl bei der lechenstuben in jar und tag anzuzaigen und ir lehenraich zu bezallen
    17. Jh. Salzburg/ÖW. I 61
  • 1714 OÖsterr./ÖW. XII 277
  • 1721 Bluemblacher 165
  • 1769 Heinke,NÖLehenR. II 276
  • 1780 SteirEinl. 96
  • in den aͤltern zeiten waren die benennungen mannengericht, mannkammer, fuͤrstenrecht (iudicium parium curiae) am gewoͤhnlichsten ... heutiges tages sind die namen lehnhof, lehncanzelley, lehnstube, lehnkammer am gewoͤhnlichsten
    1802 RepRecht X 18 Anm. p.
II Raum, in dem Belehnungen erteilt werden od. die Lehnsstube (I) tagt
  • 1593 WürtLTA.2 I 93 u. 104
  • bey denen im landangesessenen grafen, herren und adelsstands-personen auch dieser [Mißbrauch] einreißen will, daß sie ... ihre privat-zimmer, da sie lehen verleihen, lehenstuͤben zu tituliren ... sich anmassen, ... dergleichen praedicat ... nur bey fuͤrsten und andern vornehmen reichsstaͤnden gebraͤuchig, keineswegs aber denen landsessen gebuͤhrt
    1642 KurpfSamml. III 2
  • in der cantzley oder lehen-stuben 
    1696 Lünig,CJFeud. II 437 [ebd. 438]
  • 1735 ZDKulturg. 1 (1856) 324
  • 1769 ArchOFrk. 23, 2 (1907) 73
unter Ausschluss der Schreibform(en):