Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Lehnung

Lehnung

, f.


I leihweise Überlassung

I 1 lehns- u. leiherechtlich, als Lehen, Erbleihe, Darlehen uä
  • jene mut aber sin gedinge tugen na gedinges rechte vor dem herren jegen den man, de sin gut an sprikt, al bekenne de herre en beiden er lenunge. mit des herren bekentnisse behalt de man sin gut jegen den herren ane tuch, unde nicht jegen sinen husgenot
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)Lehnr. 7 § 2 [ebd. § 4]
  • 1224/35 Ssp.(Eckh.2)Lehnr. 26 § 9
  • recht len unde borchlen mach en man mit ener lenunge untvan, deste he beider lenunge sunderlek tuch hebbe
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)Lehnr. 72 § 6
  • swar men biscope oder ebbede oder ebbedischen nicht ne kuset binnen ses weken, dar de leninge an den keiser geit, he liet it sweme he wel, de sek redeleke gehandelet hevet
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. III 59 § 2
  • stirbet auch der man an lehen erben, daz gůt wirt dem herren ledich vnd ist der herre niht phlichtig ze leihen ienes erben die lehenunge des gůtes
    um 1275 Dsp.(Eckh.1971) Lehnr. Art. 147
  • um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 189 Überschrift
  • swer vihe ze hůte sinem frvͥnde enphilhet, ... lihet er ez ienem ane dez herren vrlop, wirt ez da erger oder stirbet ez vnder wegen in der lehenvngen, si mvͦzen werben alse hie vor gesprochen
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 201 f
  • nv seit ez aber von lehenvnge. lihet ein man einem andern man ein pherit vmbe lon [bis] an eine stat ... swaz dem pherit geschiht vntz an die stat, daz mvͦz er gelten ane den gemeinen tot
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 223
  • dese ... leninge, pant vnde latinge
    1334 MecklUB. VIII 481
  • 1345 SilleinStRB. 131
  • ist es, daz ieman ... ein hus enweg lihet, der sol die lehenung halten stete
    1374/1401 SchlettstStR. 295
  • 1376 CalenbergUB. VII 93
  • sye [juden, jüdin] süllent ouch von keinem wůcher nemmen noch rechenen, es sie danne vor ein ganz jar nauch der lehenungen us, anne geverde
    1383 StraßbStChr. II 981
  • 1397 Schmitt,NhdSchriftspr. 181
  • 1399 CoutGand I 566
  • 1399 CoutGand I 567
  • iset auer an lene, so mot men dorch recht des heren lenunge vnd de inwisinge daran bewisen
    14. Jh. Ssp. Gl./WSB. 100 (1882) 922
  • 1403 MansfeldKlUB. 202f.
  • 1407 CoutGand I 579
  • van lenunge. so wat een deme anderen lenet, dat scal he eme unvordervet wedder antworden ofte ghelden na siner weerde, ofte it vorloren werd
    1428 BremRQ. 146
  • van lenunge ute des stades kameren. de radmanne scolet nicht lenen ute des stades kamere, se ne nemen darvore sulverne pande, de twige also gud syn also dat se utlenet
    1428 BremRQ. 146
  • 1451 CoutGand I 636
  • 1456 CoutGand I 651
  • 1456 GooilandRbr. 171f.
  • 1457 MnlWB. IV 376
  • wer es sach, das ein meyer stürbe uff dem hoff, ehe sein jahrzahl auszkähme, so soll er einem probst ... einen fall geben, ... erlebt aber ein meyer sein lechnung aus, man soll in laszen ab dem hoffziehen, als er darauffgezogen ist, ob er wüll
    1463 Hanauer,Constd'Alsace 236
  • 1473 Fruin,Dordrecht I 330
  • 1489 Hunsrück/GrW. VI 485
  • 15. Jh. Erler,NeustadtWeinstr. I 79
  • 1577 DrentheGoorspr. II 389
  • verkaufen, lehnung, versetzen, verschreiben, verpfänden
    1621 Württemberg/QNPrivatR. II 1 S. 448
  • 1630 InvBruges VI 548
  • 1691 Stieler 1124
  • lehnung auf pfänder u. wechsel
    1753 Stern,PreußJuden III 2 S. 699
  • in diese banc van leeninge kann ein ieder ... kleider, kaufmannschaften, guͤter, gold- und silberwerk, leinen und wollen, juwelen, kupfer, zinn und andere sorten hausrath bringen, um dasselbe zu versetzen oder geld darauf zu leihen vor
    1765 HambGSamml. I 517
  • 1820 Nordemann,GJudBasel 70
  • oJ. Stallaert II 154
I 2
bergrechtlich
II das durch die Lehnung (I) übertragene Recht

II 1 lehns- u. leiherechtlich
  • gedinge dar an unde ledich gut mach he wol verlien mit der vrowen wille, unde swat da ledich an wert, dorch dat se beide en vul lenrecht hebben an deme gude mit gesamender hant untvangen; her hevet de lenunge unde den herscilt, unde se hevet de selven lenunge unde de gewere
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)Lehnr. 56 § 5
  • 1305 BrixenUrk. I 97
  • thete nun einer von diesen hoffleüthen obbemelte frondienste undt schuldigkeiten nicht vleissig nachkommen ..., so hatt solcher seine lehnunge verwürckt
    1471 Hertzog,Maursmünster 107
  • 1483 Eifel/GrW. II 590
  • 1495 Baden/QNPrivatR. II 1 S. 150
  • kein burger soll den andern ... hinderlistiger weiß von einem innhabenden gut oder lehnung vnderstehen zu bringen vor
    1664 Alsatia 1854/55 S. 241
II 2 bergrechtlich
  • sollen ... diejenigen, so einige stollen, die getrieben werden, in lehnung und zinse haben, ohne erhebliche ursache davon nicht verstoßen ... werden
    1664 Elbingerode/ZBergr. 12 (1871) 57 Anm. 1
III der geliehene Gegenstand, das Darlehen
-- Bestechungsgeld?
IV wie Lehnsgeld (I) 
  • wier ok, dat sick jemant tu dem gude tuckede, de besibbe tu deme gude wiere ..., de scolde vns geuen tu lininghe von der pfannen in deme dutzschen bornen eine halue marck
    1345 Haltaus 1224
V (Zwangs-)Anleihe?
  • wir ... das selb libdinggelt ... frien in kraft dis briefs aller stúren, schatzungen, diensten, lehnung und ander ufsatzung und beswaͤrung
    1468 WürtGQ. XIII 274
  • 1514 InfHollant 245
VI Amt
  • ein ampt (leening)
    18. Jh. Ostfriesland/PBB. 13 (1887) 539
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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