Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Leib(es)erbe

Leib(es)erbe

, m.

das erbberechtigte leibliche Kind einer Person
vgl. 2Lehnserbe
  • si vero dictus filius moritur, tunc bona sequuntur filiam suam quousque alium comes O. heredem habeat, qui in vulgari dicitur leverve 
    1238 WestfUB. III 191
  • welicher burger stirpt an elich liperben, so soͤnd die raͤt alles sin guͤt iar vnd tag han in irem gewalt
    1258 BremgartenStR. 20
  • ist, dat einich havessman verstirvet sunder lifserven, so magh dey kelner unsers closters ... des verstorvenen hovesmans hoeve thodoen nha sinem willen
    1285 WestfUB. VII 933
  • wenn der selb mayer abgangen ist von tods wegen, so sol daz lehen vallen an den eltesten lib erben 
    1287 SchrBodensee 13 (1884) 87
  • 1288 WirtUB. IX 217
  • 1290 BaselUB. II 395
  • 1297 MellingenStR. 279
  • 1321 BernStR. VII 1 S. 109
  • wer auch daz er sturbe ane liberben ... so ist daz hus ledig
    1322 SiegenUB. I 95
  • quousque heres nullus ultra restat, quod vulgo dicitur: "untz an die stunt, daz kein libes erbe me da ist"
    1324 StraßbUB. III 307
  • wer aber, daz sie on libserben ab gienge, so sol die selbe burg ... wider gevallen an unser herschaft
    1334 HohenloheUB. II 354
  • wer an lîp erben stirbet, dc wir den erben sullen
    1. Hälfte 14. Jh. ArgauLsch. I 158
  • das gotzhus erbet ovch alle die an liberben sterbent
    wohl Mitte 14. Jh. Aargau/GrW. I 3
  • 1351 FRBern. VIII 24
  • mir vnd minen libs erben, die sun sin
    1351 MWirzib. IX 166
  • wilch man odir frauwe abegynge, dy libiserbin lizin, den solde ir gud gefallin
    1357 MarburgRQ. I 82
  • rehte eliche libes erbin 
    1360 DOrdHessenUB. III 3
  • 1369 SchlesLehnsUrk. I 519
  • 1371 GöttweigUB. I 606
  • 1376 UlmRotB. Art. 39
  • 1382 Vorarlberg/ÖW. XVIII 56
  • hat B. ein andir wip gnomin und mit der libiserbin gemacht
    1399 Erler,Ingelh. I 91
  • ist ouch das ein landsigling gen B. zücht vnd da ab stürbet ane liberben ... so erbt jn ein herr
    um 1400 Zürich/GrW. IV 280
  • 1402 MHungJurHist. V 2 S. 4
  • sint dem male D. lebende libeserben hette, so were dy wedirsprache ... machtelos
    1420 HalleSchB. II 174
  • wär aber sach, das si liberben bi enander gwunnint, weders denn under inen abgät, so ist den kinden ligend und varend guot halbs gevallen
    1436 Sankt Gallen/GrW. V 197
  • D. hat mit der selben frauwen eyn kint gehabt, daz ist eyn libs erbe 
    1445/75 Erler,NeustadtWeinstr. I 165
  • 1463 OstfriesUB. I 686
  • wa ein vnelich kint in den hoefen abstirbet ane lib erben, das sol och min her der abt erben
    15. Jh.? Einsiedeln/GrW. I 151
  • 1502 PBB.(Halle) 97 (1976) 231
  • die ... lehen allein auff jre leibserben, das soͤhn weren, vnd ... nicht auff toͤchter fallen solten
    1511 Frey,Pract. 462
  • 1512 NÖsterr./ÖW. VIII 321 [ebd. 330]
  • es hat kein einig handt [überlebender Ehegatte] macht, etwass zu vergiefften oder vergeben ohn der nechsten leibs erben wissen oder willen
    1537 Neckarsteinach 381
  • ende sterven die kinderen sonder lyeffs erven, so storfft oir deyll weder op den vader
    1545? NijmegenStR. 511
  • 1572 NordstrandLR.(nd.) 185
  • wann der erben in dem lehenbrief gedacht wird, so sollen in rittermaͤssigen mannslehen allein die leibeserben absteigender liniae, die soͤhn oder maͤnnlichen geschlechtes sein, verstanden werden
    1582 Heinke,NÖLehenR. I 209
  • 1601 Vorarlberg/ÖW. XVIII 77
  • wann der abgetheilten kinder eines ohne eheliche leibes-erben mit tode abginge, dessen nachlaß aufseine mitabgetheilte vollbuͤrtige bruͤder und schwestern ... verstammet sey
    1623 CCHolsat. I 150
  • 1667 NÖsterr./ÖW. VII 665
  • die kinder und leibeserben 
    1713 HalberstProvR. 70
  • leibs- oder gemachte erben 
    oJ. (Abschr. 1732) SchriesheimW. 133
  • sulen de erff-vogede der hoffhorigen lude erue nit deylen des dar lyff eruen syn
    oJ. (lat. Orig. v. 1186) Seibertz,UB. I 128
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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