Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Leib(s)herr

Leib(s)herr

, m.

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wer die Herrschaft über eine leibeigene (I) Person innehat
  • fur iren leipherrn oder fur iren lehenherren
    1370 FrkBauernW. 56
  • welher sesshafter man öch in dem dorff stirbt, da nimpt sin libes herr ze höptreht daz best höpt vyhes ...
    1405 WürtVjh.2 5 (1896) 370
  • 1407 Gochsheim 754
  • 1412 Alemannia 30 (1903) 89
  • 1448 Franken/GrW. VI 46
  • libs und houptherren 
    1461 VorarlbAgrU. 81
  • globen vnd sweren ine trüw, hold, gewertig zu sine, als eigen lüt vnd hindersässen irem rechten naturlichen lybs herren vnd vogtherren pflichtig vnd schuldig zu tund syen
    1468 Haltaus 1245
  • [da] ich aber kainen leipherren han und doch aines mir und meinen elichen erben umb schutz und schirms willen notturftig bin, ... han ich aus freiem gutem willen ... mich und meine kind ... für dem ... H. und seinen ... nachkomen für recht leibaigen leut ... ergeben
    1478 WürtVjh.2 5 (1896) 56
  • 1494 KirchheimW. 260
  • were sach, ob der armen einer ... von seinen leiphern ... ermant wirt, ee dann von einer herschaft ..., so sol er der ersten manung nachvolgen. item auch so soll ein iglicher ... wider seinen leiphern nit nachvolgen
    1494 WürzbZ. I 1 S. 602
  • welcher jor und tag zu B. sitzt unerfordert sins rechten libshern, der wirt unserm gnedigsten hern zu eigen gewissen
    1496 KirchheimW. 173
  • eyt und gelebde, die er ... seynem leiphern ... in der weltlichen hant gethan hait
    15. Jh. Koeniger,SendQ. 161
  • Anf. 16. Jh. ÜberlingenStR. 253
  • es sig och an mengern ort der bruch, das einer dem vogtherren ein vogthůn und sinem libherren ein vasnachthůn geben müss
    1525 SGallenAbteiRQ. II 1 S. 210
  • 1537 RheinfeldenStR.(SchweizRQ.) 277
  • der teütschen leibaigen leüt ... mügen an etlichen orten ausser willen vnd vergonnen jrer leibherrn zů niemands dann leibaigen personen sich verheyraten
    1546 Perneder,Inst.(1546) 6v [ebd. 8v]
  • 1552 Knapp,BeitrRWG. 81
  • daß ain jede leibaigne person allain irem leibherrn gebürlich leibgelt gebe
    1553 Bayern/QNPrivatR. II 1 S. 242
  • ein hauptrecht ist das best haupt viehe. wo aber kein vieh verhalben, wurdt das hauptrecht vertaidingt mit gelt nach gnaden des leibchern 
    1557 EberbMosbW. 62 [vgl. Reg. 475]
  • es erhalte keiner als priester die weihen, bevor er sich von seinem libherren also losgekauft, dass er von aller dienstbarkeit frei sei
    1585 SchweizId. II 1534
  • eß soll fürohin niemand zue bürger ... angenommen ... werden, er seie dann zuevor von seinem leibherrn lödig gemacht
    1611 WürtLändlRQ. II 277
  • 1666 Knapp,BeitrRWG. 70
  • wenn der leibherr nicht zugleich gerichtsherr uͤber das dorf ist; so hat er vom leibeigenen nichts als die leib-beedte und etwa das leibhun jaͤhrlich, und wofern er die loslassung suchet, daß er diese vom leibherrn empfaͤnget
    1757 Estor,RGel. I 163
  • vor 1758 Rothenberg 946
  • der leibeigene darf seinen leib ohne des leibsherrn willen nicht verruken, mithin nicht ausser land ziehen
    1784 Bachmann,PfalzZwbrStaatsR. 274
  • wenn der leibherr bey ausuͤbung des dienstzwangs seine gewalt misbraucht, so wird er zur strafe seiner leibherrlichen rechte fuͤr verlustig erklaͤrt
    1785 Fischer,KamPolR. I 741 [ebd. 809]
  • 1799 RepRecht III 99
  • 1808 VerfBaiern I 16 Anm.
  • 1817 ProtBundesversamml. III 218
  • die abhaͤngigkeit des unfreien vom leibherrn ... aͤußert sich a) in ... diensten ... b) in gewissen abgaben c) in dem zwangsdienste ... der kinder des leibeigenen ... d) in dem rechte ..., den leibeigenen ... zuruͤckzufordern e) in der pflicht des unfreien, sich ohne consens des herrn nicht zu verheuraten und fuͤr den consens ... zu bezahlen f) in der ... pflicht zum sterbefall
    1824 Mittermaier,PrivR. 97
  • jedes kind [e. Leibeigenen] mußte ein jahr gegen gewoͤhnlichen lohn bei dem leibherrn dienen
    1825 Geck,Soest 393 [ebd. 394]
unter Ausschluss der Schreibform(en):