Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Leih(e)geld

Leih(e)geld

, n.

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I dem Verleiher zustehende Gebühr bei der Verleihung eines Gutes (II) oder eines Amtes, auch eine geforderte Sonderabgabe; teilweise mit Weinkauf zusammengefallen
  • 1 sch. gr. hat gegeben N.R. zcu lihegelde von dem gute daz er der S. abegekoufft hatte
    1437 Bech,Pegau. 12
  • 1532 HessSamml. I 60
  • leyhe und empfaͤngnuß-geld 
    1545 HessSamml. I 142
  • eyn redlich leihegelt, oder trocken weinkauff
    1564 Hildebrand,UrkUnivMarb. 81
  • nachdem auch etzliche collatores ... bisweilen mit denjenigen, so sie zu pfarren praesentiren, umb ein besonder liebnus oder leihgeld pacisciren
    1572 Hessen/Sehling,EvKO. VIII 397
  • 1650 Lünig,TheatrCerem. II 1296
  • [Verpflichtung,] bey itziger antretung der meyerey dieselbe mit sechs rthler. zu entfahen, hernacher aber zeit seines lebens von sechs zu sechs jahren mit dritthalben gulden leyhgeld jedesmal zu erneuern
    1660 Lennep,CProb. 411
  • solches leyhe-geld oder laudemium, ist vermoͤg der allgemeinen kayserlichen rechten pars quinquagesima precii, das ist, das funfftzigste theil des kauff-schillings, welchen der erste erb-zins-mann ... geloͤset hat, und seynd beyde kaͤuffer und verkaͤuffer ... ein solches leihe-geld zugleich zu tragen schuldig
    1711 NassauLO. I 7 § 17
  • 1733 Cramer,Neb. III 51
  • die hessen und benachbarten haben die sache, aber das wort lehn-waare nicht; sondern sie nennen es leih-gelt und best-haubt. das leztere ist ein leihe-gelt, wenn der bauer stirbt, und nicht leibeigen ist
    1758 Estor,RGel. II 637
II
gerichtliche Beglaubigungsgebühr bei der Übereignung einer Morgengabe 
  • so einer in dem margt oder ausser die zu dem stab gehörn geheurat hat seiner hausfrauen ir morgengab bestätten, so soll er mit ir komen zu dem richter, so soll ir der richter ier morgengab verleihen, ein inderer gibt zu leichgelt sechs phening, ein ausserer gibt zwen und dreißig phening
    1485 OÖsterr./ÖW. XII 169
III jährliche Abgabe für ein Lehen (I) 
  • so aber der bestaͤnder entweder den zins, pfacht, oder leihe-gelt nicht, wie sich gebuͤhrt, entrichten würde
    1698 PfalzLR. 417
IV hier Teil der Besoldung eines Schuldieners
V geborgte Summe, Darlehen
  • ouch sal keyn mulherre ... keynim malczmaler gelt lyhen, sundir den beckern alleine di czu benkin sten, di süllin ouch da malin, do sy lyhe gelt habin genomin, vnd andirswo nicht
    1362 ZSchles. 2 (1858) 358
  • 1437 BeitrMainz XV 34
  • 1444 MainzChr. I 104
VI Entgelt für das Ausleihen und Gebrauchen einer fremden Sache
  • diejenigen ..., die aus verleihung von kleidungsstuͤcken ... gegen entrichtung eines gewissen leihgeldes, ein gewerbe machen
    1787 Preußen/v.Berg,PolR. V 464