Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): mäßigen

mäßigen

, v.

vereinzelt ohne Umlaut

I etwas (meist: niedrig) veranschlagen, schätzen bzw. festsetzen (lassen), insb. im Prozeß die Unkosten des Klägers durch den Beklagten auf dessen Eid hin, offen zu II 
  • de kost ... irleggen edder metegen de irlegginge mit semme ede
    1346 BrschwHzgUB. II 109
  • dyͤ sakewaldige schal komen tů deme nesten dinge vnde schal dyͤ koͤste ... metigen mit sime eyde
    1360/80 HalleSchB. I 263
  • de koste [eines Verfahrens] schal men meteghen by deme voghede
    um 1400 BillwLR. 327
  • den geachten schaden mach nach seschen rechte der antwerder med syme eyde metigen unde so gelden. sunder wil di antwerder den geachten schaden med syme eyde nicht metigen, so mud he den geachteten schaden so hoch gelden, alse den dy cleger med syme eyde upbringet
    1443 HalberstUB. II 230
  • so ... yemant vmb ein groͤssere ... summ ... clagte, dann im der antwurter schuldig ist, vnd sich soͤllichs dermass in recht erfindet, so sol der clager dem antwurter sein erlitten gerichtscost vnd scheden, wie die gemessigt werden, driualtiklich außrichten
    NürnbRef.(1479/84) VI 8
  • der cleger mag solch vnrecht uff gelt achten, vnd der antwerter mag das mit synem eyde messigen 
    15. Jh. Prompt.jur. 43
  • so metiget unde taxeret de radt ... sodane twe fate flass ... to verundevertich rinsche gulden
    1504 LübRatsurt. II 100
  • 1520 BairGO. 6r
  • haben wir ... die erbschafft der eelüten mit nachgendem vnderscheid gemaͤssigt 
    1520 FreiburgStR. III 3, 26
  • uns des ... tho underreden, wes wy hirinne forder tho donde gesynnet und gemetiget 
    1535 HildeshUB. VIII 671
  • taxirn. ist schetzen unnd messigen, als wenn der richter der parteien gerichtlichen unkosten uberschlegt, und der gepüre nach messiget und billicht
    1536 Gobler,GerProz. 8r
  • sollen ... unsere bergrichter ... gewalt haben ... in solchen pfenwerthen [die anstelle von Lidlohn gegeben werden] maaß und ordnung fuͤrzunehmen, auch das tradt, brod, fleisch, wein, zwey maaß und andere maͤssende pfenwerth zu maͤßigen und zu schaͤtzen, wie es sie nach ... gemeinen kauff billich ... duͤnckt
    1553 FerdBO. Art. 141
  • ein ieder ... vatter ist ... schuldig seinen eheleiblichen khindern ... auf daz wenigist den natuͤrlichen guet pflichtigen und von gemainen rechten gemaßigten erbthail ... in seinem testament zu verlaßen
    1599 NÖLREntw. III 8 § 1
II
etwas herabsetzen, ermäßigen, mindern, auch abmildern
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):