Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 2mahlen

2mahlen

, v.

Getreide uä. zu Mehl verarbeiten

I häufig als Gegenstand rechtlicher Reglementierung
  • AhdGlWB. 396
  • usen tins schal man uns malen ane matten unde schal ene (me) us voren in dher stat, wor use ammechtlude willet
    1332 LünebUB. I 202
  • dz gotzhus müli ... ist ein rechtu banmüli. da son malen die von W., die von H. ... und malunt sü anderswa, so sol man sü pfendün
    1344 Burckhardt,Hofr. 243
  • dat ... der stad van B. voghede ... scolen vry malent hebben in der sulven molen ane matten
    1360 BremUB. III 137
  • ouch sal keyn mulherre ... keynim malczmaler gelt lyhen, sundir den beckern alleine di czu benkin sten, di süllin ouch da malin, do sy lyhe gelt habin genomin, vnd andirswo nicht
    1362 ZSchles. 2 (1858) 358
  • die becker sollen kein rockenmeel selbst malen, sonder der muller sals inen malen, wie sie es bestellen
    1545 MarburgRQ. I 356
  • das malz und weiss in Coln zu verbruwen nirgen dan in der stat gemaelen werde
    2. Hälfte 16. Jh. BuchWeinsberg II 248
  • es soll auch der müllner wer bei im melt ain mässl nemen von ainem metzen der 32 an ain metzen geend
    2. Hälfte 16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 544
  • 1615 HessSamml. I 533
  • 1623 Stapelholm/QNPrivatR. II 1 S. 564
  • 1626 KurpfSamml. IV 731
  • alle mahlgäste, die über rechtsverwährete zeit bei einem müller zu mahlen schuldig ..., die sollen bei derselben zwangsmühle bleiben
    1666 Sachsen-Gotha/QNPrivatR. II 1 S. 644
  • 1671 KirchheimW. 153
  • die müller sollen auch bei ihren eiden, wo sie einen oder mehr erfahren, die außerhalb ohne verwilligen ... gemahlen hätten, an jahrgerichten ... dieselbigen riegen
    1698 Hohenzollern/QNPrivatR. II 1 S. 723
  • esz sall ein iederman under meinem gn.h. gesessen in die müllen mit mälen ... gezwungen sein
    oJ. Eifel/GrW. VI 676
II in besonderen Wendungen

II 1 rechtsformelhaft: noch meten noch malen in Vbdg. mit weiteren Paarformeln (hausen u. hofen usw.): "jemandem, der aus der Rechtsgemeinschaft ausgeschlossen ist, darf kein Korn zugemessen oder ausgemahlen werden, er darf keine Unterstützung erhalten"
  • onzedighe clercken, die der poorte recht niet houden en willen, die en zel nyement eten of drincken vercopen, noch meten noch malen, op iii libra
    um 1410 NBijdrRgel.2 2 (1876) 86
  • ick verbiede enen yghelijcken, ... dat desen voorsz. woesten balling nyemant en huyse noch en hove, noch en met noch en mael, noch en stout noch en sterke, byder hoechsten boete
    um 1500 NBijdrRgel.2 4 (1878) 216
II 2 wer zuerst kommt, mahlt zuerst, "das Recht des früher Gekommenen hat Vorrang"
  • de ok erst to der molen kumt, de scal erst malen 
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. II 59 § 4
  • um 1275 Schwsp.(Langform Z) LR. Art. (L.) 221
  • um 1348 ZwickauRb. 52
  • welher ie der erste by der múlen ist dem sol der můller malen je einem nach dem andren als sie denne zů der múlen komment, vnd welhem das der müller nút endette der mag sin keren nemmen vnd von der múlen varen malen war er wil
    Ende 14. Jh. Elsass/GrW. IV 6
  • hat der grund-herr in dem mallen keines vorzugs vor anderen sich zu vertroͤsten, sondern nach gemeinen sprich-wort: wer ehe komt, der mallet ehe, ist er gehalten die ordnung zu beobachten, es waͤre dann, daß er neben der ober-herrschaft auch das nutzbare eigenthum der muͤhle besitzete
    1752 Greneck 143
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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