Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Marktfreiheit

Marktfreiheit

, f., Marktsfreiheit, f.

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I Marktprivileg, Befugnis, einen Markt (I) einzurichten, zu betreiben und Abgaben zu erheben; auch die damit verliehene oder daraus entstandene Rechtsordnung eines Marktorts; offen zu Bed. III 
  • von uns oder unsern nachkomen mit dergleichen marktfreiheiten ... hinfüran begnadet werden
    1547 ÜberlingenStR. 383
  • 1559 Oberösterreich/ÖW. XII 515
  • 1587 Oberösterreich/ÖW. XII 305
  • das die marktfreihaiten vor ainer ganzen gemain verlesen werden sollen
    1590 NÖsterr./ÖW. VIII 452
  • nachdem wir [Herzog] euch ... mit burgerlicher obrigkait und marktsfreihaiten ... begabt
    1596 Innviertel/ÖW. XV 3
  • man namb in ihre marcktfreyhaiten und machets zu urbarn
    16. Jh. MittSalzbLk. 95 (1955) 78
  • daß auch die alhiesige judenschafft nit weniger als die christen diser lintzerischen marckts-freyheit vnterworffen ... seyn solle
    1689 FinsterwalderObs. III 353
  • 1699 Niederösterreich/ÖW. IX 630
  • 17. Jh. Steiermark/ÖW. VI 214
  • panbuch deß ... markt W. mit beigefiegter markt- und auch einiger landgerichtsfreiheit 
    1748 NÖsterr./ÖW. VIII 56
  • die kaiserlichen reservata in weltlichen reichsanliegenheiten bestehen [ua.] ... in dem recht, ... das stadt-recht wie auch die meß-, markt- und wechselfreiheit ... zu verleihen
    1757 RechtVerfMariaTher. 566
II
die während der Dauer eines Marktes (I) geltenden, den freien Handel schützenden Gesetze, auch der Marktfriede; offen zu Bed. (IV) 
  • [das Unrecht geschah] uf dem Rinstraume binnen marks fryheit 
    1490 BreckerfeldUB. II 199
  • sie [Ratsherren] sollen ... die freihe merth ussrufen ... und eines iglichen marktfreiheit hanthaben
    1548 AnnNassau 57 (1937) 192
  • 1556 Rheinland/GrW. I 648
  • 1582 CoutAnvers II 376
  • J.Z. ... hatt mitt verzeihung der margkfreiheitt kunfftigen michaelimargk in der zahlwochen zuebezahlen angelobett
    1607 ArchGDBuchh. 13 (1890) 175 Anm. 39
  • die marktfreyheit gehet acht tage vor dem markt an, und währet acht tage nach dem markt
    1670 Westerwald/GrW. I 638
  • 1686/1785 BrschwWolfenbPromt. IV 121
  • 1730 Wuttke,Städteb. Anh. 22
  • 1736 Hasse,LeipzMesse 7
  • die marckt-freyheit geniessen alle und iede wechsel, sie moͤgen von kauffleuten, oder andern ausgestellet seyn
    1742 Siegel,CJCamb. II 386
  • [da] die marckt-freyheit ... zu dem ende eingefuͤhret ist, daß durch gerichtliche händel einem in seinem gewerbe, keine hinderungen erwachsen sollen
    1742 Siegel,CJCamb. II 387
  • 1746 Stern,PreußJuden III 2 S. 831
  • 1783 NCCPruss. VII 2015
  • es wurde ... die marktfreyheit dahin bestaͤtiget, daß auf maͤrkten niemand wegen einer auser dem markt contrahirten schuld angegriffen werden soll
    1803 WeistNassau II 330
  • 1817 Klüber,ÖffRecht 535
III der räumliche Geltungsbereich der Marktfreiheit (I) 
  • 1650 NÖsterr./ÖW. VII 28 Anm u. 29 Anm.
IV der zeitliche Geltungsbereich der Marktfreiheit (I) 
  • [Marktprivileg] beheltlich doch ons ..., dat wy [Herzog] dese selve marckt vryheit van den donresdaig ... onser stat moigen doen wederseggen, eyn maent langh te voerens
    1425 Steinen,WestfGesch. I 1521
  • worden de selve merckt-vrijheden ... geprolongeert
    1582 CoutAnvers II 376
  • geduerende der merckt vrijheijt 
    1609 CoutAnvers IV 46
  • nach oͤffentlicher auslaͤutung der marckt-freyheit 
    1682 LeipzStO. 185
  • 1742 Siegel,CJCamb. II 386
V das die Dauer der Marktfreiheit (I) anzeigende Marktzeichen (I) 
  • wann sich ... bei ausgesteckter marktsfreiheit und kirchtägen händl und rauferei eraignen
    1697 NÖsterr./ÖW. VIII 55
unter Ausschluss der Schreibform(en):