Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Marstallsgericht

Marstallsgericht

, n.

aus einer Verwaltungsbehörde des Lübecker Rates hervorgegangenes Gericht mit Entscheidungsbefugnis in Zivil- und kleineren Strafsachen innerhalb des städtischen Umlandes, tätig von Ende 14. Jh. bis 1811
  • [die Marstallherren waren die] praesides des marstallgerichts 
    1695? Krause,LübGV. 217 [ebd. 214ff. zur Sache]
  • daß ... die bey dem marstalls-gerichte rechtshaͤngige sachen ... vermittelst muͤndlichen einbringen der gegenwaͤrtigen partheyen de simplici et plano abgehandelt und entschieden werden sollten
    1756 E. ... Raths der ... Reichs-Stadt Lübeck ... Bescheide, die Taxam der Gebühren der Advocatorum ... betreffend (Lübeck 1756) 67
  • in Luͤbeck trift man an: 1) das ober-gericht, 2) das nidere gericht, 3) das wette-gericht, 4) marstall-gericht, 5) die verschidenen commissionen, 6) das geistliche gericht
    1758 Estor,RGel. II 879
  • von zween andern [Ratsherren] wird ... das marstalls- oder landgericht versehen, zu dessen competenz die entscheidung der außer der stadt und in der landwere, unter den vorstaͤdtern und bauersleuten vorkommenden civil-klagen, wie auch die bestrafung der daselbst vorgegangenen excessen und schlaͤgereyen, in so ferne selbige nicht auf haut und haar, und auf leib und leben gehen, gehoͤren
    1769 Dreyer,Einl. 336
  • cämmerey- und marstalls-gericht sind in ein landgericht verschmolzen
    1823 ZLübG. 40 (1960) 80
unter Ausschluss der Schreibform(en):