Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Maulgut

Maulgut

, n.

Fundsache, herrenloses Gut, zT. (bes. in der Schweiz) syn. mit Maulvieh (II); das M. fällt an die Obrigkeit, wenn der Eigentümer binnen einer gewissen Frist nicht ermittelt werden kann
  • was mulfihe oder müle güt von rechte ist, gehöret eime schultheissen zu, und wissent nit, das die foigtie kein reht daran habe
    1428 HagenauStatB. 174
  • man alle gestoln gutt, malgutt, funden gutt, diep vnd dewb antworten sol [an die Obrigkeit]
    1447 Franken/GrW. III 578f.
  • ein maulguitt habe zu gehen sechs wochen vnnd drey tage vnnd nit lenger
    1450 Saarland/GrW. III 762
  • 1470 QSchweizG. I 103
  • dann ein funden gelt an eyner gemeyner strossen, oder wegen, oder ein ußgeslagen fihe und der gliche, das heissenn mülgůter 
    1487 HagenauStatB. 238
  • 1540 Saar/GrW. II 29
  • die fürschaaf nach dem schaafscheid mögendt in jeder bürth den weiblen übergeben werden, und was denselben bis uf st. Othmarstag nit gelöst wirdt, soll dem ambtsmann fur maulgut heimbfallen und gefolgen
    1653 Niedersimmental 126
  • 1655 InterlakenR. 519
  • das auf den scheyden überblibene und sonst gefundene maulgut, darunder schaf und geissen verstanden werden
    1697 Niedersimmental 148
  • 1709 Mutach 40
unter Ausschluss der Schreibform(en):