Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Meil

Meil

, n.

zur Etymologie vgl. DWB. VI 1906
vgl. Mal

I körperliches Merkmal

I 1 Brandmal uä. für Straftäter
  • wer mail an seinem leib hat vmb deuf ..., die habent all hanthaft, da bedarf man wenig zewgen vber
    Ende 14. Jh. SteirLl. Art. 229
  • wo aber ein mensch umb untat gevangen wirdet und den tod nit verschuldet hat, den man ain mail oder leibstraf anleget, so sol der unterrichter bei ainem rat sitzen und auch mit ertailn
    Ende 15. Jh. StraubingStR. 317
  • auff die stirn oder ins gesicht soll man keinem [Verbrecher] ein mail brennen lassen
    NÖLGO. 1656(CAustr.) 682
I 2 die Wunde am Körper eines Erschlagenen oder das Herzgrübel 
  • wo sich aber begäb, das sich ain solche schedliche person setzet oder weret, das [sie] erschlagen wurt, so soll im der das thon hat 3 ₰ auf das mail legen, damit soll er gegen der welt gepuest ... sein
    vor 1543 NÖsterr./ÖW. IX 694
  • 16. Jh. NÖsterr./ÖW. IX 683
II in literarischen Quellen: Sünde, Schande, Makel
III auf Sachen und Institutionen bezogen: Fehler, Makel, Nachteil, Schaden
  • dein gericht ist an alle mail 
    vor 1358 Otto der Raspe 414
  • salpuch ... geschrieben on allen prechen und mail 
    1429 MBoica XI 544
  • seine gnad gebetten, gemeine stadt vor mail und nachtheil zu verschuͤtzen
    1503 BairLT. XIV 6
IV wie 1Mark (I 1), abgegrenztes Gebiet
  • alß fern prait weit und in die leng unser meil und gemerkch wert
    2. Hälfte 16. Jh. NÖsterr./ÖW. XI 379
  • ob sachen wär ..., daß ein streichenter dieb in ier mäll und gemörk kaum und beschriern wuerte, so soll ein ieter man auf sein und dem nacheiln
    um 1600 NÖsterr./ÖW. VIII 803
  • um 1600 NÖsterr./ÖW. VIII 804
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):