Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 3mein

3mein

, poss. pron.

prädikativ und subst. gebr.

I zur Angabe der rechtlichen Zugehörigkeit einer Sache, insb. formelhaft mein und dein/euer 
  • ich verzihe mich miner morgengabe, vnd ich gibe iv ditz gvͦt, daz ez ivwer si, vnd min nit
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 20
  • vil krieges machet mîn und dîn
    nach 1350 Boner,Edelstein(Pfeiffer) 169
  • das rechtlich meine (meum iuris) ist dasjenige, womit ich so verbunden bin, daß der gebrauch, den ein anderer ohne meine einwilligung von ihm machen möchte, mich lädieren würde
    1797 Kant,Rechtslehre 47
  • dass bei den sich ergebenden rechtsansprüchen über das mein und dein jedem einzelnen das seine nicht auf dem vernunftwidrigen wege des eigenen gerichtes, sondern hoheitlich zugetheilt wird
    1804 Gönner,StaatsR. 472
  • daß das bundesgericht mehr dazu bestellt seyn muͤsse, um uͤber das mein und dein der rechte zwischen den staaten, als in streitigkeiten zwischen privaten zu entscheiden
    1814 AktWienKongr. II 108
II zur Angabe der rechtlichen Zuordnung einer Person, als Verlöbnisformel
  • des gip mir [Teufel] / dînen brief vil schier / alsô daz ich mit dînem bluot / schrîb an einen brief guot / daz der mîn wortzeichen sî / daz dû sîst mîn und niht frî
    nach 1284 EnikelWChr. V. 22404
  • [waßerlay wort man brauchen solt, wan sich zwey vorloben] die gemeyne wort seyn diße "ich bin deyn, du bist meyn"
    1519 LutherGesAusg. I 2 S. 169
  • Luther/SchweizArchVk. 11 (1907) 273
  • 1727 Leu,EidgR. I 249
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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