Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Menschensatzung

Menschensatzung

, f.

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das von Menschen gesetzte Recht

I im Gegensatz zu Gottes Wort und dem daraus abgeleiteten Recht
  • es soll forthin kein bann mehr sein ..., der ohne grund des göttlichen wortes die gewissen beschwere und durch menschen-satzung allein zwinget
    1525 Preußen/Sehling,EvKO. IV 29
  • die menschen satzung, die gottes wort zugegen, ... durch dj gottlich lere verpotten weren
    1529 MittPfalz 8 (1879) 301
  • so dann die oberkeit tut, setzt und ordnet, das ir gott hat befolhen, und Paulus nennet es ein ordnung gottes, so sollen wirs ja kein menschen satzung nennen noch für ein menschen satzung halten
    1533 Franken/Sehling,EvKO. XI 172
  • wer sonsten wil menschensatzungen lehren, der mags thun in weltlichen und häußlichen regimenten und laß die kirche gottes mit seinen menschensatzungen zufrieden
    1539 Luther/ZRG.2 Kan. 48 (1962) 268 Anm. 200
  • WolfenbüttelKO.(1569) 140
  • 1576 Bayern/Sehling,EvKO. XIII 187
  • menschen satzunge sollen gottes ordnungen (welche nicht foltern, sondern fragen, forschen, beeyden lehren) weichen
    1613 Praetorius,Zauberei 218
II
im Ggs. zu Kirchenrecht (I) 
  • solche sponsalia vnd heyrath [ohne kirchliche Bestätigung] sollen nach dem geistlichen kirchen harten ernsten rechten nit vollbracht sein ..., sonder einfaltiglich, schlechtlich als menschensatzung durch stipulation, verspruch vnnd zůsage befestiget [sein]
    1566 Göbler,Hdb. 217
unter Ausschluss der Schreibform(en):