Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): mißbieten

mißbieten

, v.


I jn. unziemlich behandeln, jn. beleidigen
  • ælc burhgemet ⁊ ælc wægpundern beo be his dihte gescift swiðe rihte, þe læs ænig man oðrum misbeode [jedes Stadtmaß und jede Waage sei nach seiner Anordnung genau richtig bestimmt, damit nicht jemand dem anderen Unrecht antue] 
    1020/35? Liebermann,AgsG. 477
  • iz ne was nie reht, / daz sihenime knecht / oder sinheinime bote / dihein herre missebote 
    vor 1187 PfaffeLamprecht(Massmann) V. 6326
  • 12. Jh.? (Hs. 1350) Walewein V. 2054
  • waer ouch dazz ieman den stiwermaistren missebutte ..., da habent umbe gelobt die zwen phlegere, ... daz si in daz rihten ouf der stat darnach und diu schulde geschaffen si
    1276/1370 AugsbStR. Art. 27 § 7
  • ob ein gesessen man dem andern in der stat missepüt, davon nicht wandels ze nemen wär
    1307 StraubingUB. 149
  • ware dat A. ... ende sine vrienden ... den abt ende den covente jet mesboden jof mesdaden ... dat zoude wi hauden an zijn lijf ende an sijn goed
    1309 Stallaert II 207
  • ob ein swacher man eim ersamen manne mit sinen woͤrten oder mit andern sachen ... missebuͤte
    1341/42? WürzbPol. 52
  • wanneer datmen loepet totten brande of van den brande, enich man of vrouwe die den anderen dan mysboede met vechtlike, die hadde uerboert teghen die stad twintich pont
    1399 ZwolleStB. 146
  • sol jenem den er ... gelaidigt hat, seinen schaden und laster ablegen und puzzen darnach und er im misspoten hat
    14. Jh. WienerNeustadtStR. 212
  • se hebben uns daranne sunder jennigerleye schult misboden 
    1448 HildeshUB. IV 582
  • wo ... einer den andern ubirfure und missebote mit worten ..., der ... sal das buße, nemlich das die ere anlangete, bie der hochsten buße
    1455 KahlaUB. 92
  • wer dehaim amptman missbútti mit wortta oder werka, wie man den buͤtz
    um 1500 VillingenStR. 85
  • wer ... sein eltern und lehrern missbeut 
    1616 SchwäbWB. IV 1685
II falsch verkünden
  • ⁊ ealle [þ]a unriht [ð]e man wirced ... hoc est [gif] se læreda misbeode [f]reol[s]es daes odde [f]astendas [und all die Gesetzwidrigkeiten, die man begeht ... d.h. wenn der (geistlich) Gelehrte falsch verkündet Feiertag und Fastentag] 
    1080 (Abschr. 13. Jh.) ArchNSpr. 111 (1903) 280
III
wie mißsprechen (III) 
  • von misspiten so eyner schwern sol. wer do schweret vf die heiligen für dem richter vmb ein sach ..., misspricht er, er verleust gegen dem cleger nicht, vnd schwert als dick bis er recht schwert, vnd als oft er vnrecht verspricht, wettet er dem richter xxviii heller
    15. Jh. LeutenbergStR. 434
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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