Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Mißfang

Mißfang

, m.

ae. misfeng 

I Vergehen, Unrecht, Nachteil, Schaden, Kränkung
  • culpa misfanc 
    8. Jh. AhdGl. I 235, 11
  • propter excessum pimissifanc sin
    9. Jh. AhdGl. II 51, 37
  • gif we dædbote don willaþ urra misfenga 
    2. Hälfte 10. Jh. Napier,Contrib. 309
  • sol man ime uff den eyt von des lantfriden wegen beholfen sin umbe alles daz, so ime ... widerfu̍re zů schaden und miszevange 
    1366 BaselUB. IV 284
  • geschee uns zu missevange eynich schaden
    1370 Nassau/Arnoldi,Beitr. 71
  • ap dy icht darane eynen missefang gethann hetten
    1451 PössneckSchSpr. I 207
  • von wanhone und missfange. krege einer missfangs schaden, darvan werdt ihme gebettert thwe deile, und den drudden deil moth he missen wegen missfanges 
    1627 Sello,Würden 79
  • welcher buͤrger einen andern abehrt oder mißfang thaͤte, des soll er kehrunge thun
    1662 Querfurt 155
II Irrtum; zu Mißfang irrtümlich
  • und ist daz also ungeuerlich in vergesze vnd zu miszfange gescheen
    1400 Diefenb.-Wülcker 761
  • vielleicht ze misfang in ihr gefängniß bracht
    1449 Schmid,SchwäbWB. 387
  • 15. Jh. MainzChr. I 145
  • [sollen alle] visch, so solch mess nit erhalten, ... nit ... erkaufft. sonder ob die etwan zu mißfang [hier wörtlich zu verstehen?] gefangen, alß bald widerumb in das wasser geworffen werden
    1536 Reyscher,Ges. XII 107
  • 1684 WürtVjh.2 23 (1914) 369
unter Ausschluss der Schreibform(en):