Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): mißschehen

mißschehen

, st./sw. v.

afries. misskiā, mnl. misscien 

I (einer Person) geschehen, insb. Übles geschehen, Unrecht widerfahren
  • ief hi se iout wr hir willa ende wr hir wald ende hir dan oen dae onwilla misschijd, soe aegh hi dat toe betan mey ferda ende mey festa [wenn er sie gegen ihren Willen und gegen ihren Wunsch in die Ehe gibt und ihr dann durch ihre Widerwilligkeit Böses widerfährt, so hat er das mit Friedensgeld und Fasten abzubüßen] 
    2. Hälfte 11. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 76
  • Mitte 12. Jh. Kchr. V. 2695
  • die partye, der misscheit of der ghebroken is
    1328 Nijhoff,Ged. I 244
  • 14. Jh. (Hs.) MnlWB. IV 1713
  • en wolde die gast der saken anden rade nijet bliuen so solde die gast onse stat ende borger schuwen nader sonnen ... ende misscheide den gast daer bouen daer en wolde die raet ghene worde van liden
    Mitte 15. Jh. KampenStR. I 138
II (einer Person) unterlaufen, insb.: Böses tun
III (von einer Sache:) Schaden nehmen
  • ware dat zake dat an de vorseide husinghe iet mesciede bi fauten van den vorseiden P. ...: daer af soude de vorseyde P. wesen ghehouden
    1323 Diericx 196 Anm.
IV (durch menschliche Einwirkung) vorzeitig gebären, eine Fehlgeburt haben
  • so wie een vrouwe doet messchien van kinde, dat lijf heeft ende geformeert es, es manslachtich ende verbuert tlijf
    1503 NBijdrRgel. 24 (1874) 81
V subst.: Unfall
  • de mannen van leene ... hebben aldaer de schauwinghe van allen versleghen ende andere doode lichamen ter zelver heerlichede ghestorven duer messchiene of anderssins
    oJ. CoutBourgBruges III 120
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):