Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Mittelfreie

Mittelfreie

, m., Mitterfreie, m.


I lehenbesitzender 1Freier (I), der nach der Heerschildordnung des Schwabenspiegels der Inhaber des fünften Heerschildes ist, also zwischen den Semperfreien und den Ministerialen steht
  • die sentpern vreien vnd mittern vreien, die enmag nieman vberzivgen daz in an ir leib oder an ir ere oder an ir aigen gat, wan mit ir genozzen
    um 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 57 § 2
  • die von den mittern vreien sint geporn, die sint mitter vreien 
    um 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 62
  • ein vreie vrawe mag gewinnen fuͤnf hande chint ... si mag gewinnen einen mittern vreien, also ob ir wirt ein mitter vrei ist
    um 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 71 § 7
  • sprichet ein man den andern chæmpfleichen an ... man sol im tag geben ... daz er sich dar zů berait des er wol bedarf. dem semper vreien geit man tag vber sechs wochen, den mittern vreien vber vier wochen
    um 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 95 § 2
  • svln wir merken, daz die kvͥnnige hant gesetzet siben herschilde. der fvͥret der kvͥnig den ersten, phaffenfvͥrsten den andren, die leigen fvͥrsten den dritten, die vrien herren den vierden, die mittel vrien den fivnften
    um 1275 Schwsp.(L.) Lehnr. Art. 1 a
  • hie sagen wir von drierhande vrien livten. der heizent eine sempar vrien, daz sint die vrien herren als fursten, vnd (die) ander vrien zeman habent. so haizent die andern mittel vrien daz sint die ander vrien man sint. die driten vrien daz sint die vrie lantsæzen sint, die sint gebvre
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Vorwort h
  • um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 18
  • ingenuus daz sprichet in latine der hohste vrie, libertinus mitel vrie, liber lantsæze vrie, der hat ir iegelicher sin svnder reht
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 70 b
  • wirt ein mittel vrie sins genozes man, der ist in dem fvnftem vnd vellet in den sehten
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 142
  • die fursten sullen chiesen ainen kunig der ein freyer herr sey vnd also frey daz sein vater vnd sein můter frei sint gewesen. vnd sulen nicht man sein gewesen wan der fůrsten vnd sulen mitter freien han zu man
    1295 Schwsp.(Kurzform I/Eckh.) Art. 123a (Kt)
  • 1483 FürstenbUB. VII 38
  • solche freyen waren anfenglich dreyerley. die ersten hies man semperfreyen ... die andern waren die mittelfreyen, so auch dienstmanne vnd edle knechte hiessen. die dritten vnterfreyen ... nandten sich die freyen manne
    1591 Spangenb.,Adelsp. I 325r
  • mittelfreye. sind personen, die gleichsam zwischen der hoͤchsten und niedersten freyheit eine mittlere besitzen, das ist adeliche so wohl vom hoͤhern, als niedern adel ... sie kommen im alamannisch l.r. [= Schwsp.] vor
    1762 Wiesand 750
II übtr.
  • untergab sich aber ein freier einem andern, als dem kaiser, verleibte er seine gruͤnde dem gebiete desselben ein, der ward aus einem ganzfreien ein mittelfreier, aus dem reichsstand ein landstand
    1792 Herchenhahn,Reichshofrat I 211
  • 1802 RepRecht X 306
  • 1824 Mittermaier,PrivR. Art. 45
unter Ausschluss der Schreibform(en):